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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dieser Nacht angeblich in New York, und es gibt Zeugen, die das bestätigen. Aber vielleicht irren sie sich. Außerdem ist er drei Monate nach Joshs Tod wegen Autodiebstahls verhaftet worden, und zwar in Virginia, nicht in New York.«
    »Ich will nicht abstreiten, dass es Leute gibt, die sich jahrelang in ihre Wut gegen einen anderen Menschen verbeißen. Aber zwanzig Jahre sind doch eine ziemlich lange Zeit.«
    »Möglicherweise hat es dazwischen ja auch schon Ereignisse
gegeben, die mir nur nicht aufgefallen sind und die ich nicht damit in Verbindung gebracht habe. Kurz nachdem ich bei der Polizei anfing, ist nämlich auch etwas geschehen. Ein Feuerwehrmann, mit dem ich damals locker ging, wurde getötet. Er war unterwegs nach North Carolina, um ein verlängertes Wochenende dort zu verbringen. Ich hatte noch beruflich zu tun und konnte nicht mit, wollte aber mit Steve und Gina am nächsten Tag nachkommen. Sie haben ihn in seinem Wagen auf einem Waldweg gefunden. Jemand hatte ihn erschossen und das Auto angezündet. Damals machte es den Anschein, als hätte sich der Täter gewaltsam Zugang zum Auto verschafft, ihn beraubt und umgebracht und schließlich das Fahrzeug angezündet, um seine Spuren zu verwischen. Das war auf den Tag genau elf Jahre nach dem Brand im Sirico.«
    O’Donnell lehnte sich zurück. »Hugh Fitzgerald. Ich kannte ihn oberflächlich und erinnere mich noch an den Mord. Aber ich wusste nicht, dass ihr etwas miteinander zu tun hattet.«
    »Es war nichts Festes. Er war ein Kumpel von Steve, und ich bin ein paar Mal mit ihm ausgegangen. Steve und Gina waren damals schon ein Paar. Alle vermuteten eine Zufallstat, und auch die örtliche Polizei nahm das an.«
    Und ich selbst auch, dachte sie und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Sie hatte sich nie gründlicher damit befasst.
    »Er hatte spätnachts auf einer dunklen Landstraße eine Reifenpanne, und man nahm an, dass er den Falschen um Hilfe gebeten hat. Vielleicht hatte auch jemand spontan die Idee, ihn zu berauben. Jedenfalls hat der Täter ihn getötet, das Auto in den Wald gefahren und es anschließend angezündet, in der Hoffnung, dass das Feuer seine Spuren verwischen würde. Und im Großen und Ganzen ist ihm das auch geglückt. Der Mord wurde nie aufgeklärt.«
    Reena holte Luft. »Damals habe ich da keinen Zusammenhang gesehen. Verdammt, ich war schließlich neu und noch grün hinter den Ohren. Wie hätte ich mir da anmaßen können, die Ermittlungen erfahrener Kollegen infrage zu stellen, nur weil ich so ein komisches Gefühl im Bauch hatte? Hugh und ich waren ein paar Mal verabredet gewesen und wollten abwarten, was sich daraus entwickelt. Aber wir waren kein Paar. Außerdem kam er in North Carolina ums Leben. Es gab keinerlei Verbindung zu einem Täter, der vor mehr als zehn Jahren das Restaurant meines Vaters angezündet hatte. Ich hätte es sehen müssen.«
    »Tja, jammerschade, dass deine Kristallkugel an diesem Tag in der Reinigung war.«
    Obwohl Reena wusste, warum O’Donnell sie so aufzog, war sie verärgert. »Feuer, O’Donnell. Immer Feuer. Josh, Hugh, Lukes Auto und jetzt auch noch das von Bo. Immer Feuer. Möglicherweise waren da noch weitere Ereignisse, die mir nur nicht weiter aufgefallen sind. Die Akte ist noch offen.«
    »Der einzige Unterschied ist inzwischen, dass er das Versteckspiel aufgegeben hat.«

Kapitel 25
    L aura Pastorelli arbeitete an der Kasse der Filiale einer rund um die Uhr geöffneten Minisupermarktkette an der Staatsgrenze zwischen Maryland und Washington D.C. Sie war eine hagere Frau, der man jedes ihrer siebenundfünfzig Lebensjahre ansah. Tiefe Falten, eher von Sorge als vom Alter eingegraben, durchzogen ein Gesicht, das von einem grau melierten Topfhaarschnitt umrahmt wurde. Um den Hals trug sie ein Silberkreuz, das zusammen mit ihrem Ehering ihren einzigen Schmuck darstellte.
    Als O’Donnell und Reena hereinkamen, blickte sie zwar auf, schien Reena jedoch nicht zu erkennen.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie in gleichgültigem Ton, wie sie es wohl Dutzende Male am Tag tat.
    »Laura Pastorelli?« O’Donnell zeigte ihr seine Dienstmarke. Reena bemerkte, dass Laura zusammenschreckte, bevor sie die Lippen zusammenpresste.
    »Was wollen Sie von mir? Ich habe zu arbeiten. Ich habe nichts ausgefressen.«
    »Wir müssen Ihnen einige Fragen über Ihren Mann und Ihren Sohn stellen.«
    »Mein Mann lebt in New York. Ich habe ihn schon seit fünf Jahren nicht gesehen.« Lauras Finger glitten ihre magere

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