Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Polizistin«, fügte Bella gereizt hinzu. »Er war sauer, aber auch ein wenig erschüttert. Er hätte nie damit gerechnet, dass meine kleine Schwester ihn zur Rede stellt. Vielen Dank.«
»Gern geschehen. Es war ein spontaner Einfall, und ich konnte mich einfach nicht mehr bremsen. Allerdings habe ich befürchtet, du könntest es als Einmischung verstehen.«
»Nein. Selbst wenn es nichts bewirkt hätte, wäre ich dir nicht böse, weil du zu mir gehalten hast. Er hat mit seiner derzeitigen Geliebten Schluss gemacht. Zumindest, soweit ich es feststellen kann. Vielleicht bleibt es so, vielleicht auch nicht.« Bella zuckte die Achseln und betrachtete ihre Mutter. »Ich werde nie sein wie Mama, Teil eines Teams und mit einem Ehemann, der alles an mir vergöttert. Das werde ich nie bekommen.«
»Du hast wunderschöne Kinder, Bella.«
»Richtig«, stimmte sie mit einem wehmütigen Lächeln zu. »Ich habe wunderschöne Kinder. Und ich glaube, ich bin wieder schwanger.«
»Du glaubst…«
Aber Bella unterbrach sie mit einem raschen Kopfschütteln, als eines der Kinder auf den Tisch zugerannt kam.
»Mama! Dürfen wir ein Eis essen? Nur eine Kugel. Oma sagt, wir sollen dich fragen. Bitte, dürfen wir?«
»Natürlich dürft ihr.« Sie strich ihrem Sohn über die
Wange. »Aber wirklich nur eine Kugel. Ich liebe sie so sehr«, meinte sie zu Reena, als der Junge losstürmte, um die gute Nachricht zu überbringen. »Jetzt kann ich nicht darüber reden. Verrate niemandem ein Wort.« Bella sprang auf. »Sophia! Komm und hilf mir mit den Eistüten.«
Gefolgt von einer Horde johlender kleiner Kinder, ging Bella ins Haus. Sophia schlurfte mürrisch hinterher.
Reena bemerkte, dass ihre älteste Nichte zwar schmollte, aber trotzdem gehorchte. Allerdings war sie noch jung genug, um eine Kugel Eis nicht zu verschmähen.
»Warum soll ich ihr helfen? Immer ich.«
»Hey, was hast du denn?«, wollte Reena wissen. »Wenn du an der Quelle sitzt, wird niemand sehen, wenn du dir eine zweite Kugel genehmigst.«
Sophias Lippen zuckten. »Magst du auch eine?«
»Wenn es Zitroneneis ist, lasse ich mir das nicht entgehen.« Reena kniff Sophia in die Wange. »Sei nett zu deiner Mutter. Und schau mich nicht so entnervt an. Tu es einfach. Nur vierundzwanzig Stunden lang. Sie kann es brauchen.«
Sie gab ihrer Nichte einen Kuss auf die Wange und schlenderte dann zu ihrer Mutter hinüber. Bianca legte Reena den Arm um die Taille. »Du kommst gerade rechtzeitig. Dein Vater hat gerade das Offensichtliche festgestellt. Nämlich, dass ich recht hatte.«
Zusammen mit ihrer Mutter sah Reena zu, wie Bo, Gib, Larry und ein paar andere zur Hausecke gingen. Bo fuchtelte mit der Sprühdose, erhielt von Gib ein Achselzucken zur Antwort und begann, eine leicht geschwungene Linie auf das Gras zu sprühen.
»Was macht er da?«, fragte Reena.
»Er plant den Gartenweg, der an der Ecke anfangen soll. So haben die Gäste direkten Zutritt vom Gehweg auf meine Terrasse und müssen nicht, so wie jetzt, durch das Restaurant kommen, wenn sie draußen sitzen wollen. Vielleicht
machen sie ja gerade einen Spaziergang und hören die Musik.«
»Musik?«
»Ich werde Lautsprecher einbauen. Wenn die Pergola fertig ist, wird es auch Musik geben. Und Lampen am Weg entlang. Und große Blumenkübel.« Die Hände in die Hüften gestemmt, drehte sie sich einmal um die eigene Achse, die Geste einer Frau, die voll und ganz mit sich zufrieden war und sich durchgesetzt hatte. »Dazu dekorative Bäume. Am besten Zitronenbäumchen. Und da hinten in die Ecke kommt ein kleiner Spielplatz, damit die Kinder sich nicht langweilen, und…«
»Mama!« Lachend presste sich Reena die Hände an die Schläfen. »Mir schwirrt schon der Kopf.«
»Aber der Plan ist gut.«
»Ja, sehr gut. Und auch sehr aufwändig.«
»Man soll sich nicht mit Kleinigkeiten abgeben.« Bianca lächelte, als Bo begann, zu gestikulieren und einzelne Punkte an den Fingern aufzuzählen, während Gib die Stirn runzelte. »Ich mag deinen Bo. Wir hatten viel Spaß heute. Ich habe verhandelt, bis Cousin Sal Tränen in den Augen hatte. Das war lustig. Und Bo hat mir eine Hortensie geschenkt.«
»Er… er hat dir einen Busch geschenkt?«
»Und ihn auch schon eingepflanzt. Wenn du ihn nicht heiratest, muss ich ihn adoptieren, denn ich lasse ihn nicht mehr weg.«
Die Kinder kamen mit Eistüten aus dem Haus gelaufen, Gina und ihre Mutter schlenderten heran, und Bo, der Reenas Blick auffing, grinste ihr zu.
Es war wirklich
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