Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
es jetzt.«
Tony sah sie an. »Ich habe eine kleine Tochter. Sie ist erst fünf. Wenn ich mir vorstelle … Tut mir leid. Ich wollte mich nur bei dir entschuldigen, weil ich den Mund nicht aufgemacht habe, bevor er versucht hat, dir wehzutun. Ich gebe dir mein Wort, dass ich ihm nicht verraten werde, dass du ihn suchst, wenn er sich wieder bei mir meldet. Und ich rufe dich sofort an.«
»Gut, Tony.« Reena besiegelte die Abmachung mit einem Handschlag. »Ich freue mich, dass du jetzt eine Familie hast.«
»Es ist ein großer Unterschied.«
»Ja, stimmt.«
»Wir haben eine Bestätigung, dass Joey P. beide Male in der Nähe war: als Josh starb und als Lukes Wagen abbrannte. Außerdem wissen wir, dass er sich vor zwei bis drei Wochen in Baltimore aufgehalten hat.«
Reena instruierte die Kollegen des Branddezernats, Steve in seiner Funktion als Brandinspektor und die Leute von der Spurensicherung.
»Einer Zeugenaussage zufolge fuhr er einen schwarzen Jeep Cherokee, vermutlich Baujahr 1993, als er Tony Borelli einen Besuch abstattete. Allerdings ist auf Joseph Pastorelli – weder Vater noch Sohn – kein Fahrzeug zugelassen. Seine Mutter besitzt kein Auto. Vielleicht hat er sich den Wagen von einem Bekannten geliehen oder, was wahrscheinlicher ist, gestohlen. Wir sind gerade dabei, die Diebstahlanzeigen zu sichten, in denen ein Cherokee betroffen ist. Younger?«
Der Polizist rutschte auf seinem Stuhl herum. »Wir ermitteln noch, aber es sieht ganz danach aus, dass die Vorrichtung in Goodnights Benzintank die Gleiche war, die auch bei Chambers verwendet wurde. Ein Knallfrosch in einem schwimmenden Becher und mit Benzin getränkte Lumpen als Auslöser. Außerdem untersuchen wir ähnliche Straftaten, die sich in New York, New Jersey, Connecticut und Pennsylvania ereignet haben. Darüber hinaus nehmen wir den Mord und Fahrzeugbrand in North Carolina unter die Lupe, dem Hugh Fitzgerald zum Opfer gefallen ist. Und zu guter Letzt wurde die Akte des mutmaßlichen Unfalls mit Todesfolge zum Schaden von Joshua Bolton wieder geöffnet.«
Einer der anderen Detectives wies auf die Pinnwand, an der die Erkennungsdienstfotos der beiden Pastorellis und einige Aufnahmen der Tatorte prangten. »Wir gehen also davon aus, dass dieser Typ schon seit mindestens zehn Jahren zündelt und dabei zwei Menschen umgebracht hat, ohne dass man ihm je etwas nachweisen konnte?«
»Richtig«, erwiderte Reena. »Er ist vorsichtig und ein Profi. Möglicherweise genießt er auch den Schutz der Carbionellis und hat auch in ihrem Auftrag Brände gelegt. Wir nehmen weiterhin an, dass er bis jetzt kein Motiv hatte, Kontakt zu mir aufzunehmen. Was jetzt das Motiv sein könnte, wissen wir nicht. Doch er kommt immer wieder in diese Stadt. Irgendetwas zieht ihn nach Baltimore.«
»Das könntest unter anderem du sein«, merkte Steve an.
»Ich«, stimmte sie zu, »sein Vater und das, was im August 1985 passiert ist. Er hegt nicht nur einen Groll gegen mich, sondern ist dazu auch noch ziemlich nachtragend. Früher ist er, soweit wir wissen, aufgekreuzt, hat zugeschlagen und ist dann sofort wieder verschwunden. Diesmal bleibt er hier, um das Spiel zu Ende zu spielen. Er wird wieder anrufen. Und er wird wieder einen Brand legen.«
Sie warf einen Blick auf das Verbrecherfoto. »Diesmal will er es zu Ende bringen.«
Am Ende ihrer Schicht suchte Reena ihre Akten und Notizen zusammen und beschloss, zu Hause weiterzuarbeiten, wo es ruhiger war. Außerdem wollte sie da sein, falls Joey wieder anrief.
Als das Telefon läutete, griff sie mit der freien Hand nach dem Hörer. »Branddezernat, Hale. Ja. Danke, dass Sie mich zurückrufen. Die New Yorker Polizei«, flüsterte sie O’Donnell zu und legte die Akten wieder weg, um sich Notizen zu machen. »Ja, ja, ich verstehe. Könnten Sie mir die Namen der Brandinspektoren und der Detectives in dem Einbruchsfall besorgen? Da wäre ich Ihnen sehr dankbar. Ich melde mich.«
Sie legte auf und sah O’Donnell an. »Die Armbanduhr, die Ohrringe und eine Menge anderer Klunker wurden am 15. Dezember letzten Jahres aus einer Wohnung in der Upper East Side gestohlen. Das Gebäude war wegen eines
Brandes in der Nachbarwohnung evakuiert worden, deren Besitzer sich im Urlaub befanden. Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte und die Bewohner wieder ins Gebäude durften, wurde der Einbruch festgestellt. Es fehlten Bargeld, Schmuck und eine Münzsammlung.«
»Klein und leicht zu transportieren.«
»In dem Haus
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