Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Bett. Tot. Sie war schon tot. Wir haben angefangen zu löschen. Und da hat es geknallt. Carter hat am meisten abgekriegt. Ihn hat es schlimm erwischt. Verdammt, ich glaube, er hat es nicht geschafft. Brittle ist schwer verletzt, aber Carter hat wahrscheinlich dran glauben müssen.«
Als wieder ein Krachen ertönte, hob Reena den Kopf. Noch ein Teil des Daches dahin, dachte sie erschöpft. Und der Großteil der Etage unter der Wohnung, die der Täter sich ausgesucht hatte.
Wen hatte er heute Abend ermordet? Wen hatte er im Feuer umkommen lassen?
Reena ging in die Hocke und berührte den Feuerwehrmann, der den Kopf auf die Knie gestützt hatte, an der Schulter. »Ich bin Reena«, sagte sie. »Reena Hale vom Branddezernat. Und wie heißen Sie?«
»Bleen. Jerry Bleen.«
»Jerry, Sie müssen mir ganz genau beschreiben, was Sie drinnen gesehen haben, solange es in Ihrem Gedächtnis noch frisch ist. Erzählen Sie mir so viel wie möglich.«
»Ich bin sicher, dass es Brandstiftung war.« Jerry hob den Kopf. »Dieses Feuer ist absichtlich gelegt worden.«
»Gut. Sie sind also in die südöstliche Wohnung im zweiten Stock eingedrungen.«
»Durch die Tür. Brittle, Carter und ich.«
»War die Tür zu?« Er nickte. »Zu war sie, aber nicht abgeschlossen. Sie fühlte sich heiß an, als ich sie berührt habe.«
»Konnten Sie Einbruchsspuren feststellen?«
»Auf den ersten Blick nicht. Wir haben das Zimmer mit einem Wasserstrahl eingedeckt. Schlafzimmer… links, alles in Flammen. Zur Küche ging es geradeaus … dicker schwarzer Qualm. Er hat Kamine gebaut.«
»Wo?«
»Einen oder vielleicht zwei habe ich in der Küche gesehen. Das Fenster stand offen. Ich und Brittle, wir sind ins Schlafzimmer. Der ganze Raum brannte. Ich konnte die Leiche auf dem Bett erkennen. Verkohlt. Dann kam die Explosion. Aus der Küche. Ich habe Gas gerochen, und im nächsten Moment knallte es. Und Carter …«
Reena nahm Jerrys Hand und blieb bei ihm sitzen, während sie zusah, wie die Feuerwehrleute die tödliche Schönheit der Flammen eindämmten.
Als sie aufstand und zu O’Donnell hinüberging, knirschten Glasscherben unter ihren Füßen. »Diesmal hat er zwei Menschen getötet. Die Mieterin der Wohnung, die er angezündet hat, und einen Feuerwehrmann, der bei einer Explosion umkam. Vermutlich war der Gasherd die Ursache. Joey hat den zeitlichen Ablauf bis ins Letzte geplant und mich so spät angerufen, dass alles bereits lichterloh in Flammen stand, als die Feuerwehr am Brandort eintraf.«
»Reena.« O’Donnell wartete ab, bis sie sich von dem erstickenden Qualm und den unerbittlich züngelnden Flammen abgewandt hatte. »Deb Umberio wohnt in diesem Haus.«
»Wer?« Reena kratzte sich am Nacken und versuchte, den Namen einzuordnen. Als endlich der Groschen fiel,
begann ihr Herz heftig zu klopfen. »Umberio? Etwa eine Verwandte von Detective Umberio?«
»Seine Witwe. Tom ist vor einigen Jahren gestorben. Autounfall. Der Brand wurde in Debs Wohnung gelegt.«
»O mein Gott!« Reena schlug die Hände vors Gesicht. »Alistar? Was ist mit seinem Partner Detective Alistar?«
»Der lebt mittlerweile in Florida. Nach seiner Pensionierung vor einem halben Jahr ist er dorthin gezogen. Ich habe ihn angerufen, um ihn zu warnen.«
»Sehr gut. Dann … Ach herrje, John!«
Als sie ihr Telefon herauskramen wollte, hielt O’Donnell sie am Arm fest. »Ihm geht es gut. Ich habe ihn am Mobiltelefon erreicht. Irgendeine glückliche Eingebung hat ihm eingeflüstert, ausgerechnet heute Abend nach New York zu fahren, um sich Pastorelli senior persönlich vorzuknöpfen. Er ist wohlauf, Hale, und da er sich bereits auf der Autobahn befindet, wird er weiterfahren wie geplant. Nur für alle Fälle haben wir einen Streifenwagen zu seinem Haus geschickt, um nach dem Rechten zu sehen.«
»Wir sollten auch Joeys Sozialarbeiterin von damals schützen, den Gerichtspsychologen und auch den Familienrichter. Alle, die damals etwas mit diesem Fall zu tun hatten. Aber ich denke, er wird sich an die Personen halten, die unmittelbar an der Verhaftung seines Vaters beteiligt waren. Meine Familie braucht Polizeischutz.«
»Das wurde bereits veranlasst. Sie werden bewacht, bis wir den Kerl geschnappt haben.«
»Ich muss zu Hause anrufen und meinen Eltern und den anderen Bescheid geben. Dann habe ich wieder einen klaren Kopf.«
»Tu das. Ich rede unterdessen mit den Mietern, um rauszukriegen, ob jemand etwas beobachtet hat.«
Nachdem Reena die Anrufe erledigt
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