Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Zucken durchfahren, als verabreiche ihr jemand Elektroschocks. Ihre Arme und Beine stemmten sich gegen die Wäscheleine, mit der er sie gefesselt hatte. Er überlegte, ob er das Isolierband von ihrem Mund entfernen und den Knebel herausnehmen sollte, nur um ihren ersten gurgelnden Schrei zu hören, doch er durfte die Nachbarn nicht stören.
»Tja, warum fangen wir nicht an?« Als er die Hand an den Knopf seiner Jeans legte, sah er, wie sie panisch den Kopf schüttelte und sich ihre Augen mit Tränen füllten.
Mein Gott, diesen Teil hatte er am liebsten.
»Ach, Moment, wo habe ich nur meine Manieren? Ich muss mich zuerst vorstellen. Joseph Frances Pastorelli junior. Du kannst mich Joey nennen. Dein Saukerl von
einem Ehemann hat meinen Vater aus unserem Haus geschleppt, ihm Handschellen angelegt und ihn vor den Augen der versammelten Nachbarschaft abgeführt. Anschließend hat er ihm zu sieben Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung, verholfen.«
Währenddessen knöpfte er seine Jeans auf. Sie sträubte sich so heftig, dass ihre Handgelenke schon ganz wund waren. Jeden Moment würden sie zu bluten anfangen, was ihm immer ganz besonders gut gefiel.
»Das war vor zwanzig Jahren. Manche Leute mögen sagen, dass das eine ziemlich lange Zeit ist, um sauer auf jemanden zu sein, aber weißt du was, Deb, diese Leute sind Idioten. Je länger man die Wut mit sich herumträgt, desto besser fühlt es sich an, wenn das Schwein endlich bezahlt.«
Sie stieß blecherne, schrille Schreie aus, die allerdings von dem Knebel und dem Isolierband gedämpft wurden. »Der Saukerl, den du geheiratet hast, gehört zu den Leuten, die schuld an allem sind. Und da er tot ist – mein Beileid, übrigens –, kriegst du jetzt, was eigentlich für ihn bestimmt war.«
Er setzte sich auf die Bettkante, und ihr Bein zuckte zurück, als er es berührte. Dann zog er die Schuhe aus. »Ich werde dich vergewaltigen, Deb, aber darauf bist du sicher schon von selbst gekommen. Und ich werde dir dabei wehtun.« Er zog sich die Jeans herunter. »Dann macht es mir nämlich noch viel mehr Spaß, und ich bin derjenige, der hier das Sagen hat.«
Sie sträubte sich weinend, und er betrachtete ihr Gesicht, während er ihr immer weitere blutende Wunden zufügte. Dabei sah er – wie immer – Reenas Gesicht vor sich.
Sie wimmerte nur noch, als er sich von ihr wälzte. In ihrem Bad erleichterte er seine Blase und wusch sich, denn er hatte eine Abneigung gegen diesen Geruch nach Sex, diesen Hurengeruch, den Frauen an einem Mann hinterließen.
Anschließend ging er ins Wohnzimmer, trank noch ein wenig Wein, schaltete auf ein Baseballspiel um, sah sich einen Durchgang an und verspeiste dabei ein paar Cracker.
Verdammte Orioles, dachte er, als die Mannschaft vernichtend geschlagen wurde. Zu blöd, um einen Ball zu finden, selbst wenn man ihn ihnen in den Hintern rammt.
Als er ins Schlafzimmer zurückkehrte, sträubte sie sich noch immer schwach gegen die Fesseln. »Okay, Deb. Jetzt habe ich mich ausgeruht. Zeit für die zweite Runde.«
Ihr Blick war stumpf und benommen, als er fertig war. Sie hatte den Widerstand aufgegeben und lag nur noch schlaff da. Er überlegte, ob er es ihr noch ein drittes Mal besorgen sollte, aber schließlich musste ein Mann sich an seinen Zeitplan halten.
Vor sich hinsummend duschte er und benutzte ihr Duschgel, das nach Zitrone duftete. Anschließend zog er sich an und suchte in ihrer Küche zusammen, was er brauchte.
Putzmittel, Lumpen, Kerzen, Wachspapier. Es war überflüssig, es wie einen Unfall aussehen zu lassen, aber schlampig sein durfte er auch nicht. Man musste ja stolz auf seine Arbeit sein können.
Er streifte die Gummihandschuhe aus seinem Rucksack über. Während er die Lumpen einweichte, läutete das Telefon. Abwartend hielt er inne und lauschte der fröhlichen Frauenstimme, die zu hören war, nachdem der Anrufbeantworter ansprang.
»Hallo, Mom, ich bin es nur. Wollte mich mal wieder melden. Offenbar bist du mit einem heißen Typen verabredet.« Ein perlendes Auflachen. »Ruf mich an, wenn du nicht zu spät nach Hause kommst. Ansonsten telefonieren wir morgen. Ich hab dich lieb. Tschüs.«
»Ist das nicht reizend?«, höhnte Joey und fuhr mit seiner Arbeit fort. »Ja, deine Mom hat heute wirklich eine heiße Verabredung.«
Er hebelte einige Kunststofffliesen hoch, um den Estrich freizulegen, und entfernte mit dem mitgebrachten Akkuschrauber einige Schranktüren, um daraus einen Kamin für die Flammen zu bauen.
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