Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Sandalen die Wohnung total verwüstet. Ich habe die Schuhe gefunden, nachdem sie abgefahren war. Aber aufräumen werde ich nicht – das ist ihre Sache.«
Sie redete ohne Punkt und Komma, aber auf eine witzige, nette Art, während sie sich ihre Handtasche und eine schwarze Baseballkappe mit der Aufschrift Orioles holte.
Baseball, dachte Bo. Dann gab es Hoffnung.
Sie sauste aus der Wohnung, schlug die Tür hinter sich zu und schenkte Bo ein kurzes Lächeln. »Ich habe meine Kamera dabei«, erklärte sie und klopfte auf ihre ausgebeulte Tasche. »Ich falle damit manchmal den Leuten ziemlich auf die Nerven. Dies nur zur Warnung.«
»Mandy ist eine fantastische Fotografin«, warf Cammie ein. »Sie macht gerade ein Praktikum bei der Baltimore Sun.«
»Schreckliche Arbeitszeiten und keine Bezahlung. Ich liebe es. Hey, seht euch das an.«
Bevor Bo etwas sagen konnte, drehte sie sich zu einem Jungen um, der die Treppe herunterkam. Er trug einen Anzug, eine Krawatte und wirkte ein wenig nervös.
»Mann, du siehst ja heiß aus.« Sie lachte vergnügt in sich hinein.
»Ich gehe zu einer Hochzeit.« Er zupfte an dem Knoten seiner gestreiften Krawatte. »Sitzt das Ding richtig?«
»Cammie, Brad, Bo, das ist Josh. Mein Nachbar, der über mir wohnt, mit mir studiert und keine Krawatten binden kann. Lass mich dir helfen. Wer heiratet?«
»Die Schwester meiner Freundin. Ich werde ihre gesamte Familie kennenlernen. Im Augenblick ist mir ein bisschen übel.«
»Also ein Spießrutenlauf.« Sie zog seine Krawatte gerade und klopfte ihm leicht auf das Revers seines Jacketts. »So, alles perfekt. Mach dir keine Sorgen. Auf Hochzeiten weinen die Leute, oder sie betrinken sich.«
»Es sind Italiener.«
»Dann werden sie beides tun. Auf italienischen Hochzeiten hat man eine Menge Spaß. Heb einfach dein Glas und sag… wie heißt es? Salute!«
»Salute. Das merke ich mir. Schön, euch getroffen zu haben. Bis später.«
»Er ist ein ganz lieber Kerl«, meinte Mandy, als er gegangen war. »Er hat sich in dieses Mädchen verliebt, mit dem er den Literaturkurs besucht. Es scheint, als hätte sich da endlich etwas ergeben. So.« Sie rückte ihre Kappe zurecht. »Jetzt lasst uns gehen und ein paar fette Fische anschauen.«
Bella hatte alles perfekt organisiert und, wie Reena fand, ihre Wünsche erfüllt bekommen. Das Wetter war wunderschön, der Frühsommer zeigte sich in Blau und Gold, die Blumen waren frisch erblüht und die Luftfeuchtigkeit angenehm gering. Alle sagten, dass Bella aussähe wie eine Prinzessin in ihrem duftigen weißen Kleid und dem goldglänzenden Haar unter dem glitzernden Schleier. In der Hand trug sie einen riesigen Strauß pinkfarbener Rosen mit einigen kleinen weißen Lilien.
Die Kirche war, so wie sie es gewünscht hatte, mit Blumen
in weißen Körbchen geschmückt. Statt der üblichen Orgelmusik erklangen Harfen, Flöten, Celli; und Violinen. Reena musste sich eingestehen, dass es sich wunderschön anhörte.
Und stilvoll.
Keine Spitzenvorhänge und Berge von Papiertaschentüchern mehr, dachte Reena für sich, während ihre Augen brannten und sich ein Kloß in ihrer Kehle bildete. Isabella Hale schwebte am Arm ihres Vaters das Mittelschiff von St. Leo hinunter und sah aus wie eine Königin. Der lange Schleier hinter ihr glich einem schimmernden weißen Fluss. Ihr Gesicht glühte, und die Diamanten an ihren Ohren funkelten.
Sie hatte wirklich all ihre Wünsche wahr werden lassen, dachte Reena, während sie Vince beobachtete, der in seinem Cutaway elegant und attraktiv aussah und offensichtlich von seiner Braut hingerissen war.
Er konnte den Blick nicht mehr von ihrem Gesicht abwenden. Die Augen ihres Vaters wurden feucht, als er vorsichtig Bellas Schleier hob und sie sanft auf die Wange küsste. Auf die Frage des Priesters, wer diesem Mann diese Frau geben würde, antwortete er leise: »Ihre Mutter und ich.«
Ausnahmsweise weinte Bella nicht. Ihre Augen waren während der Messe und der Zeremonie klar und strahlend, und ihre Stimme klang glockenhell.
Weil sie weiß, dass das genau das ist, was sie sich gewünscht hat, dachte Reena. Was sie immer gewollt hat. Und ihr ist auch bewusst, dass sie im Rampenlicht steht und alle Augen auf sie gerichtet sind.
Es zählte nicht mehr, dass das Brautjungfernkleid nicht vorteilhaft war. Hier gab es eine andere Art von Feuer. Es war gewaltig, hell und heiß – es war die Freude ihrer Schwester, die die Luft entflammte.
Beim Ehegelübde und dem Tausch der
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