Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
einmal um und küsste ihn wieder. »Das muss bis dahin genügen.«
Es glich beinahe einem Tanz, als sie beschwingt die Stufen hinunterlief, hinaus in die warme Nacht.
Als sie den Schlüssel in das Zündschloss steckte, fuhr Bo auf den Parkplatz.
Er brachte Brad und Cammie zu Cammies Wohnung zurück. Es war ein schöner Tag gewesen, ein Tag, der Hoffnung auf mehr machte. Er mochte Mandy – es war unmöglich, sie nicht zu mögen. Sie nervte mit ihrer Kamera, aber auf eine Art und Weise, die ihn zum Lachen brachte oder ihn beeindruckte.
»Ich möchte ein paar von den sechs Millionen Bildern sehen, die du heute gemacht hast«, erklärte er, als sie aus dem Wagen stiegen.
»Da bleibt dir gar nichts anderes übrig. Mit meinen Abzügen bin ich ebenso lästig wie mit der Linse. Es hat Spaß gemacht. Ich bin froh, dass Cam mich dazu überredet hat. Und wenn ich das sage, beweist das, dass ich manchmal vergesse, mein Gehirn einzuschalten, bevor ich losrede.«
»Das ist schon in Ordnung. Mich haben sie auch breitgeschlagen. Und wäre es zu einem Albtraum geworden,
dann könnte ich das Brad jahrelang vorwerfen. Aber da werde ich mir wohl etwas anderes suchen müssen. Ist es dir recht, wenn ich dich anrufe?«
»Natürlich.« Sie zog ein Stück Papier aus ihrer Tasche. »Ich habe dir meine Nummer schon aufgeschrieben. Hättest du mich nicht danach gefragt, hätte ich sie dir zugesteckt, während ich das tue.«
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und zupfte an seinem T-Shirt. Ihr Kuss war heiß und vielversprechend.
»Schön.« Sie rieb ihre Lippen aneinander. »Wenn zwischen uns etwas läuft, werden sie uns wahrscheinlich Vorwürfe machen.«
»Das Leben steckt voller Risiken.« Er beschloss, dass der Ring in ihrer Augenbraue sexy wirkte. »Kann ich mit hineinkommen?«
»Sehr verlockend, aber ich finde, damit sollten wir noch warten.« Sie schloss die Tür auf und betrat die Wohnung. »Ruf mich an.«
Er steckte den Zettel mit ihrer Telefonnummer ein und ging lächelnd zu seinem Wagen zurück.
Da er einen freien Abend hatte und sein Mitbewohner ihn nicht mit seiner plärrenden Musik quälte, beschloss Josh, eine Kurzgeschichte über die Hochzeit zu schreiben.
Er wollte sich dazu einige Notizen machen, bevor die vielen Eindrücke sich vermischten oder verblassten.
Sosehr er sich auch gewünscht hätte, Reena über Nacht bei sich zu haben, war er auf gewisse Weise froh, dass sie nach Hause gegangen war. Jetzt, da er allein war, konnte er in Ruhe nachdenken. Und arbeiten.
Sein Rohentwurf war beinahe fertig, als ihn ein Klopfen an der Tür unterbrach. In Gedanken immer noch bei seiner Geschichte, ging er zur Tür und öffnete sie.
»Kann ich dir helfen?«, fragte er mit einem höflichen Kopfnicken.
»Ja, ich wohne oben. Hast du das gehört? Da ist es schon wieder.«
Instinktiv sah Josh über die Schulter in die Richtung, in die der Besucher zeigte. Dann explodierte Schmerz in seinem Kopf, und ein roter Schleier zog sich vor seine Augen.
Noch bevor Josh zu Boden ging, fiel die Tür hinter dem ungebetenen Besucher ins Schloss.
Schmächtiger Typ. Kein Problem, diesen Dummkopf in das Schlafzimmer zu schleifen. Der Strumpf mit Vierteldollarstücken würde eine Spur hinterlassen, die sie vielleicht später fänden. Besser, ihn auf dem Boden liegen zu lassen, damit es so aussieht, als wäre er aus dem Bett gefallen und hätte sich dabei am Kopf verletzt.
Alles ganz einfach und schnell. Die Zigarette anzünden, den Filter abwischen und sie dem Blödmann zwischen die Lippen stecken. Nur für alle Fälle. Noch seine Fingerabdrücke auf die Packung und auf die Streichhölzer. Nur für alle Fälle. Und jetzt die brennende Zigarette aufs Bett legen, direkt auf die Laken. Da schmort sie gut. Und dann kommen noch ein paar Papiere drauf. Collegebübchens Unterlagen. Schachtel und Streichhölzer liegen lassen.
Und nun ein Bier aus der Küche. Warum sollte ich mir keinen Drink gönnen, während es losgeht?
Nichts war mit einem Feuer vergleichbar. Nichts auf der ganzen Welt. Macht ist eine erstklassige Droge.
Das schwelende Feuer. Heimtückisch, schlau und verschlagen. Es baut sich auf, langsam und heimlich, bis die erste Flamme hochschlägt.
Handschuhe übergestreift und die Batterie aus dem Rauchmelder geschraubt. Die Leute sind ja so unvorsichtig. Sie vergessen einfach, die Batterien rechtzeitig auszuwechseln. So ein Pech.
Der Junge könnte wieder zu sich kommen. Komm
schon, dann kann ich dir noch einmal eine
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