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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht auf seine eigenen Füße übergeben würde. Lieber den Schmerz ertragen, als sich erbrechen zu müssen.
    Glücklicherweise hatte sein Apartment nur die Größe eines kleinen Lieferwagens, und die Küche lag ein paar Schritte von seiner Ausziehcouch entfernt. Irgendetwas in der Küche roch wie eine tote Ratte. Passte das nicht perfekt zu dieser Situation? Er ignorierte das Spülbecken, in dem sich das Geschirr stapelte, die Arbeitsplatte, auf der sich Pappschachteln türmten, in denen er sich Fertigmenüs geholt und die er noch nicht weggeworfen hatte, und wühlte in den Schränken.
    Schlechtes Holz, dachte er wie so oft. Fast so schlimm wie Plastik. In den Schränken befanden sich offene Kartons mit verschiedenen Sorten von Cornflakes wie Life, Frosted Mini Wheats, Fruit Loops und Cheerios, eine Tüte
Kartoffelchips mit Sauerrahm- und Zwiebel-Geschmack, vier Packungen Makkaroni mit Käse, Kekse, ein paar Dosensuppen und eine Packung mit einem Käsekuchen mit Himbeeren.
    Und dazwischen entdeckte er das Aspirin. Dem Himmel sei Dank!
    Da er nach seinem letzten Kater die Verschlusskappe bereits abgeschraubt hatte, musste er sich nur noch drei kleine Pillen in die feuchte Hand schütteln. Er schob sie sich in den Mund und drehte den Wasserhahn auf. Da zwischen dem Geschirr kein Platz für seinen Kopf war, schöpfte er mit der Hand Wasser und schlürfte es, um die Tabletten hinunterzuspülen.
    Als ihm eine davon im Hals stecken blieb, verschluckte er sich, wankte zum Kühlschrank und holte sich eine Flasche mit einem Mineralgetränk heraus. Während er trank, lehnte er sich erschöpft gegen die Arbeitsplatte.
    Dann bahnte er sich seinen Weg ins Badezimmer durch den Haufen Kleidungsstücke, die Schuhe, die dummen Schlüssel und was sonst noch alles auf dem Boden herumlag.
    Er stützte sich auf dem Waschbecken ab und nahm all seinen Mut zusammen. Dann hob er den Kopf, um sich im Spiegel anzuschauen.
    Sein Haar sah so aus, als hätte die tote Ratte aus der Küche in der Nacht darin gewühlt. Sein Gesicht war bleich und seine Augen so blutunterlaufen, dass er sich fragte, ob sich im Rest seines Körpers überhaupt noch Blut befand.
    »Okay, du blöder Mistkerl, das war’s. Jetzt fängst du endlich ein anständiges Leben an.«
    Er drehte die Dusche an und stellte sich unter das spärliche Rinnsal. Während er den Blick zur Decke richtete, zog er sich seine Boxershorts und die eine Socke aus, die er noch trug. Dann beugte er sich vor, damit das Wasser, das aus dem Duschkopf tröpfelte, über sein Haar lief.
    Sobald es ging, würde er aus dieser Bude ausziehen. Und in der Zwischenzeit erst einmal aufräumen. Es war in Ordnung, wenn man in einem Loch wie diesem hauste, um Geld zu sparen, aber deshalb musste man sich trotzdem kümmern und durfte es nicht zu einem verdammten Saustall verkommen lassen.
    Das war keine Art, sein Leben zu verbringen, und er war es leid, sich so gehen zu lassen. Die ganze Woche über schuftete er sich ab, dann ließ er seinen Frust heraus, indem er viel zu viel Bier trank und danach jeden Sonntagmorgen litt.
    Es war an der Zeit, etwas zu verändern.
    Er brauchte eine Stunde, bis er geduscht und sich den Geschmack von der Party aus dem Mund gespült hatte. Dann zwang er sich dazu, etwas zu essen, und hoffte, dass sein Magen es behalten würde. Er zog sich eine alte Trainingshose an und machte sich daran, sein Wohnzimmer aufzuräumen.
    Der Wäscheberg war riesig. Wer hätte gedacht, dass er so viele Kleidungsstücke besaß. Er zog die Bettwäsche ab und dachte einen Moment daran, sie zu verbrennen, aber da er ein sparsamer Mensch war, benützte er sie als Sack für den Rest seiner Kleidung und die Handtücher. So wie es aussah, würde er wohl den größten Teil des Sonntags im Waschsalon verbringen.
    Zuerst nahm er jedoch eines seiner schäbigsten Handtücher, zerriss es und wischte damit den Staub von dem Holztisch. Er hatte ihn selbst geschreinert. Es war ein gutes Stück Arbeit, und wie war er damit umgegangen?
    Er holte seine Ersatzbettwäsche heraus und erkannte sofort am Geruch, dass auch sie gewaschen werden musste.
    In der Küche stellte er fest, dass er tatsächlich Spülmittel und eine noch verschlossene Flasche mit Scheuerpulver besaß. Er füllte den Müll in Tüten und entdeckte, dass
es keine tote Ratte war, die den scheußlichen Geruch verbreitete, sondern ein uralter Rest von Schweinefleisch süß-sauer. Er gab einen Spritzer Spülmittel ins Becken und dann gleich noch einen

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