Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
verpassen. Komm wieder zu dir, du Klappergestell, damit ich dir noch mal eine reinhauen kann.
Es noch ein wenig zurückhalten. Den Rauch beobachten – sexy, still und tödlich. Der Rauch macht sie alle fertig. Betäubt sie. Jetzt fängt das Papier an zu brennen. Und da ist die erste Flamme.
Erste Flamme, erste Macht. Wie das Feuer spricht, flüstert. Und wie es sich bewegt und tanzt.
So, und nun die Bettlaken. Guter Start, das hat geklappt. Nun werfe ich das Laken über den Kerl. Wunderbar! Diese Farben! Gold und Rot, Orange und Gelb.
Und so wird es nachher aussehen: Er hat im Bett geraucht und ist dabei eingeschlafen. Als es anfing zu qualmen, ist er aus dem Bett gefallen und hat sich dabei den Kopf angeschlagen. Er verliert das Bewusstsein und verbrennt.
Das Bett geht in Flammen auf. Ist das nicht herrlich? Ein bisschen mehr Papier könnte nicht schaden. Das setzt sein T-Shirt in Flammen. So soll es sein!
Mach schon, das dauert verdammt lang. Jetzt noch ein Bier und ganz cool bleiben. Wer hätte gedacht, dass ein so dürrer Bastard so langsam Feuer fängt? Nun brennt auch der Teppich – das kommt davon, wenn man sich billiges Zeug anschafft.
Toast, das ist er. Eine verdammte Scheibe Toast. Er riecht wie ein Spanferkel über dem Rost.
Aber nun sollte ich besser gehen. Schade, die Show zu verpassen. Es ist interessant zu beobachten, wie es prasselt, wenn Leute brennen.
Aber es wird Zeit, sich von dem blöden Collegebübchen zu verabschieden. Langsam, vorsichtig. Erst im Gang umschauen. Zu dumm, dass ich nicht bleiben und den Rest anschauen kann, aber ich muss los. Langsam gehen, keine Eile. Nicht umsehen. Alles kein Problem.
Wegfahren und an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten, wie es alle gesetzestreuen Arschlöcher tun.
Bevor sie ihn finden, wird er geröstet sein.
Das nenne ich Unterhaltung.
Kapitel 7
B o hatte das Gefühl, in seinem Kopf läuteten Kirchenglocken, als er mit einem gewaltigen Kater aufwachte. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf seinem Bett, das eher nach verschwitzten Socken als nach frischen Laken roch, und er fühlte sich so miserabel, dass er es vorzog, einfach liegen zu bleiben und für den Rest seines Lebens diesen Gestank einzuatmen.
Es war nicht seine Schuld, dass die Party bei seinen Nachbarn in vollem Gang war, als er heimkam, nachdem er Mandy heimgebracht hatte. Dass er kurz dort vorbeischauen wollte, war für ihn ein Zeichen der Höflichkeit und eine angenehme Art, den Samstagabend ausklingen zu lassen.
Und da er anschließend nur noch ein paar Stufen zu seinem Apartment hinaufsteigen musste, hatte er es nicht schlimm gefunden, ein paar Bierchen zu trinken.
Aber natürlich war es seine Schuld, dass er sich dort bis um zwei Uhr morgens aufgehalten und ein Sixpack getrunken hatte. Das konnte er allerdings erst zugeben, wenn der schreckliche Schmerz in seinem Kopf aufhörte.
Möglicherweise trug er nicht ganz allein die Schuld. Schließlich war das Bier da gewesen, und dazu Nachos. Und wenn man Nachos aß, musste man sie auch mit Bier hinunterspülen, oder?
Mit einer großen Menge Bier.
Er hatte Aspirin im Haus. Hoffentlich. Irgendwo. Oh, gäbe es nur einen gnädigen Gott, der ihm mitteilen würde, wo zum Teufel er die Tabletten aufbewahrte. Er würde auf allen vieren dort hinkriechen, wenn er nur wüsste, in welche Richtung er seinen armen, geschundenen Körper bewegen musste.
Und warum hatte er die Jalousien nicht heruntergelassen? Warum konnte dieser gnädige Gott das Sonnenlicht
nicht dämpfen, das in seinen Augen schmerzte wie blendende Glut?
Weil er dem Gott des schäumenden Biers gedient hatte, deshalb. Er hatte ein Gebot missachtet und dem falschen Gott gehuldigt. Deshalb wurde er nun bestraft.
Er glaubte, dass sich das Aspirin, seine letzte Rettung, in der Küche befand. Mit einer Hand hielt er sich die Augen zu und betete, dass er recht hatte, während er sich aus dem Bett quälte. Sein von Herzen kommendes Stöhnen steigerte sich zu einem Schrei, als er über seine Schuhe stolperte und auf das Gesicht fiel.
Er hatte kaum mehr die Kraft zu wimmern, geschweige denn zu fluchen.
Auf allen vieren schwankte er, bis er wieder atmen konnte. Niemals wieder. Das schwor er sich. Hätte er ein Messer zur Hand gehabt, hätte er sein eigenes Blut dazu benützt, diesen Schwur auf den Boden zu schreiben. Er schaffte es, auf die Beine zu kommen, während sich alles in seinem pochenden Kopf drehte. Sein Magen brannte, und seine letzte Hoffnung war, dass er sich
Weitere Kostenlose Bücher