Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Tritt zu geben.«
»Schon gut.« Reena marschierte ins Schlafzimmer, riss die Schublade auf und holte ihr Scheckheft heraus. »Ich schreibe dir einen Scheck aus, und zwar für beide Flaschen, und damit sind wir geschiedene Leute. Wir haben eben einen Fehler gemacht und …«
Er zerrte sie am Arm, dass sie das Gleichgewicht verlor, und versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht, noch ehe sie Gelegenheit zu einer Reaktion hatte. Das Scheckheft fiel Reena aus der Hand, und sie prallte im Sturz mit der Schulter gegen die Wand.
»Du Nutte. Mir einen Scheck ausschreiben. Du billiges, Männer hassendes Flittchen.«
Reena sah kleine rote Sternchen, die ihr vor den Augen tanzten. Sie stand so unter Schock, dass sie kaum Schmerzen spürte, als Luke sie auf die Füße zog.
»Nimm die Hände weg.« Sie hörte, dass ihre Stimme zitterte, und zwang sich zur Ruhe. Lerne wegzulaufen, hörte sie noch die Warnung ihres Großvaters. Doch hier gab es keine Möglichkeit zur Flucht. »Lass mich los, Luke, und zwar sofort.«
»Ich habe es satt, mich von dir herumkommandieren zu lassen. Du hast hier nichts mehr zu sagen. Es wird langsam Zeit, dass du kapierst, dass ich mir nicht alles gefallen lasse.«
Reena überlegte nicht lange. Sie dachte auch nicht darüber nach, dass er sie wieder schlagen könnte und dass sie etwas dagegen unternehmen musste. Stattdessen reagierte sie einfach nur so, wie sie es gelernt hatte.
Ihr Handballen fuhr nach oben und prallte heftig gegen sein Kinn. Gleichzeitig stieß sie ihm das Knie mit voller Kraft zwischen die Beine.
Sie hatte immer noch Sternchen vor den Augen, als er in sich zusammensackte, und ihr Atem ging stoßweise. Doch das Zittern in ihrer Stimme, das war endlich verschwunden.
»Jetzt hast du wenigstens einen Grund, mich ein Männer hassendes Flittchen zu nennen. Leider hast du vergessen, dass du dich mit einer Polizistin angelegt hast. Und jetzt sieh zu, dass du mit deinem traurigen Arsch aus meiner Wohnung verschwindest.« Sie griff nach einer Lampe und riss das Kabel aus der Steckdose. Dann schulterte sie die Lampe wie einen Baseballschläger. »Oder hast du Lust auf eine zweite Runde, du Mistkerl? Hau ab. Du kannst von Glück reden, dass du die Nacht nicht in einer Zelle oder im Krankenhaus verbringen musst.«
»Das werde ich mir merken.« Sein Gesicht war leichenblass, und es kostete ihn Mühe, sich aufzurappeln. Mit loderndem Blick starrte er sie an. »Wir sprechen uns noch.«
»Nur zu. Und jetzt verschwinde, und komm mir nie wieder zu nahe.«
Sie zitterte nicht, als sie ihm ins Wohnzimmer folgte und abwartete, bis er nach seiner Jacke gegriffen hatte und zur Tür gehinkt war. Scheinbar ganz ruhig, verriegelte sie die Tür und ging zum Spiegel, um ihr Gesicht zu untersuchen.
Dann holte sie ihre Digitalkamera, stellte den Selbstauslöser ein, machte einige Aufnahmen von ihrem Gesicht von vorne und im Profil und schickte die Bilder mit einer kurzen Erläuterung per E-Mail an ihren Partner.
Nur um auf Nummer sicher zu gehen, sagte sie sich. Anschließend nahm sie ein Päckchen Tiefkühlerbsen aus dem Kühlfach, setzte sich und hielt es an ihre geschwollene Wange.
Sie zitterte wie Espenlaub.
Kapitel 12
I m Auto sitzen und eine Camel rauchen. Die kleine Nutte hat es zu etwas gebracht in der Welt.
Kurvt mit einem Anzugtypen in einem schicken Mercedes herum. So eine Karre kostet sicher dreißig Riesen. Wäre doch was für mich. Sollte mich vielleicht mal um das Auto kümmern. Wäre doch ein Witz, oder? Der Anzugtyp kommt in seinem Kaschmirmantel wieder rausgerauscht, und, hoppla, sein Auto ist futsch.
Das wäre doch zum Schießen.
Aber zuerst ist Beobachten angesagt.
Das Fernglas. Die Schlampe lässt fast immer die Jalousie offen. Wahrscheinlich hat sie Spaß dran, wenn die Kerle ihr zuschauen und sich dabei einen runterholen.
Es gibt keine schlimmeren Huren als diese Sorte.
Die beiden stehen im Wohnzimmer. Sieht nach Ärger aus. Unsere Turteltäubchen haben Beziehungskrise. Hätte ein Bier mitbringen sollen. Mit einem kühlen Bierchen ist das Zuschauen noch viel schöner.
Tolles Gesicht. Sieht echt sexy aus. Kleines Muttermal. Geschwungene Lippen. Hab zwar kein Bier da, aber dafür einen Ständer.
Ins Schlafzimmer. Jetzt geht’s zur Sache! Runter mit den Klamotten, Baby. Komm, zieh dich aus.
Hoppla! Voll ins Gesicht! Da hat offenbar jemand schlechte Laune. Hoffentlich schlägt er sie noch mal. Los, Anzugtyp, hau der Schlampe eine runter. Die Fans in der ersten Reihe
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