Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
wollen ein K.o. sehen.
Mein Gott, was für ein Waschlappen. Lässt sich von einem kleinen Mädchen umnieten!
Noch eine Kippe. Muss überlegen. Ihm ein paar verpassen, wenn er rauskommt? Oder das Arschloch sogar totprügeln? Mit einem Rohr? Einem Baseballschläger? Der schicke Anzug ganz voll Blut. Und alle würden mit dem
Finger auf die Kleine zeigen und glauben, sie ist es gewesen.
Mal sehen, wann die Bullen sie rausschmeißen, wenn sie erst mal unter Mordverdacht steht.
Könnte lustig werden. Und sie würde sich ihr Leben lang fragen, was wohl passiert ist.
Der Anzugtyp kommt raus. Hinkt, als hätte er Eier so groß wie Honigmelonen. Ein Witz. Wirklich zum Schießen.
Ich muss immer noch lachen, fahre dem blitzblanken blauen Mercedes hinterher. Tolles Auto. Und dann kommt mir ein dickes, fettes, fieses Grinsen aus Freude über die noch bessere Idee. Eine einfach grandiose Idee, die noch viel mehr Spaß bringt.
Dauert zwar ein bisschen, aber gut Ding will eben Weile haben. Muss einen Umweg fahren und etwas besorgen. Nichts verkomplizieren. Je einfacher, desto besser. Einfachheit ist mein Markenzeichen.
Während der Arbeit kann ich ein Bier trinken. Grundkurs Bombenbau. Sie weiß genug, um das zu erkennen. Ganz bestimmt. Schließlich sind das Branddezernat und das Bombenentschärfungskommando ein Herz und eine Seele. Hübsches kleines Ding. Ganz einfach. Jungs und Mädels, probiert diesen Trick bloß nicht zu Hause aus.
Jetzt ist es spät genug, wirklich spät genug. Die kleine Schlampe schläft inzwischen. Ganz allein. Kaum Verkehr. Um vier Uhr morgens ist die Stadt ruhig. Dieses Drecksnest. Gottverfluchte Stadt, in der man nichts als Ärger hat.
Jetzt ist der Anzugtyp in seiner Anzugtypenwohnung und legt sich mit seinen Honigmelonen ins Bett. Wäre nett, ihn kaltzumachen. Und ganz einfach. Ein Spaß. Aber das hier ist noch besser. Ein paar Minuten an seiner Dreißigriesenkiste gebastelt, und alles ist in Butter. Angebracht und scharfgemacht.
Jetzt einfach davonschlendern und ein Stückchen wegfahren. Schließlich will man ja nichts verpassen.
Noch eine Zigarette, dann warten auf das Feuerwerk.
Fünf, vier, drei, zwei, eins.
Und: Kawumm!
Schau, wie hoch die Karre fliegt. Tolle Arbeit. Jetzt gehen die Beschuldigungen los. Der Anzugtyp wird den Anfang machen. Er wird sich die verbeulten Eier halten und mit dem Finger direkt auf sie zeigen.
Gute Arbeit.
Nur jammerschade um das Auto.
Um sechs Uhr morgens, eine halbe Stunde bevor ihr Wecker geläutet hätte, wurde Reena durch lautes Trommeln an der Wohnungstür geweckt. Sie kroch aus dem Bett und berührte unwillkürlich ihre Wange, als diese zu pochen begann.
Die Schmerzen strahlten bis ins Ohr, stellte sie erbittert fest. Männer wie Luke wussten offenbar, wohin sie zielen mussten.
Als sie in ihren Morgenmantel schlüpfte, vermied sie absichtlich den Blick in den Spiegel über der Kommode. Dann verließ sie auf Zehenspitzen das Schlafzimmer.
Als sie durch den Spion schaute, verstand sie im ersten Moment die Welt nicht mehr. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, schloss die Tür auf und öffnete. »O’Donnell? Captain? Gibt es ein Problem?«
»Können wir kurz reinkommen?« O’Donnells Augen blickten finster, was nur zu Reenas Verwirrung beitrug. Sie machte Platz. »Ich habe doch erst um acht Dienst.«
»Eine hübsche Beule hast du da.« O’Donnell wies mit einer Kopfbewegung auf Reenas Gesicht. »Das gibt sicher ein blaues Auge.«
»Ich bin mit etwas Ekligem zusammengestoßen. Geht es um die E-Mail, die ich dir gestern Nacht geschickt habe? Das muss man doch nicht an die große Glocke hängen!«
»Ich habe meine Mails noch gar nicht gelesen. Wir sind wegen Luke Chambers hier.«
»Mein Gott, hat der mich etwa angezeigt, weil ich ihn rausgeschmissen habe?« Reena nestelte an ihrem Haar herum, und die Röte, die ihr unter den Blutergüssen ins Gesicht stieg, rührte nicht nur von Wut, sondern auch von Verlegenheit her. »Eigentlich wollte ich es vertraulich behandelt wissen. Ich habe dir nur eine E-Mail mit einigen Fotos als Beweis geschickt, falls er beschließt, Ärger zu machen. Und offenbar hat er genau das getan.«
»Detective Hale, wir müssen Sie fragen, wo Sie heute Morgen zwischen halb vier und vier waren.«
»Hier.« Reena sah Captain Brant an. »Ich war die ganze Nacht zu Hause. Was ist denn passiert?«
»Jemand hat Chambers’ Auto abgefackelt. Er beharrt darauf, dass Sie es waren.«
»Sein Auto abgefackelt? Wurde er
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