Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
verletzt? Ach du meine Güte.« Sie sank in einen Sessel. »Wie schwer hat es ihn denn erwischt?«
»Er befand sich nicht im Fahrzeug, als es in Flammen aufging.«
»Gut.« Sie schloss die Augen. »Aber ich verstehe immer noch nicht, was los ist.«
»Sie und Mr Chambers hatten gestern Abend eine Auseinandersetzung.«
Als Reena ihren Vorgesetzten ansah, spürte sie, wie wieder Nervosität in ihr aufstieg. »Ja. Und in deren Verlauf hat er mich ins Gesicht geschlagen. Anschließend hat er mich auf die Füße gezerrt und mir weitere körperliche Misshandlung angedroht. Ich habe ihm in Notwehr einen kräftigen Stoß mit dem Handballen unters Kinn versetzt und ihm dann ebenso heftig das Knie zwischen die Beine gerammt. Anschließend habe ich ihn aufgefordert, zu gehen.«
»Haben Sie Mr Chambers zu irgendeinem Zeitpunkt mit einer Waffe bedroht?«
»Mit einer Lampe.« Reena krampfte die Hände im Schoß ineinander. »Mit meiner Nachttischlampe. Ich habe sie gepackt und ihm mitgeteilt, ich sei bereit zu einer zweiten Runde, wenn er nicht verschwinden würde. Ich war stinksauer. Mein Gott, er hatte mich gerade niedergeschlagen. Außerdem wiegt er mindestens fünfundzwanzig Kilo mehr als ich.«
Als sie sich erinnerte, wie ihr zu ihrem Entsetzen klar geworden war, dass er sie tatsächlich geschlagen hatte, fing sie wieder an zu zittern. Sie musste vorsichtig schlucken, denn ihre Kehle begann bereits zu brennen. »Wenn er mich wieder angegriffen hätte, hätte ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln selbst verteidigt. Doch das erwies sich als überflüssig, weil er ging. Ich schloss ab, machte die Digitalfotos und schickte meinem Partner eine E-Mail, nur für den Fall, dass Luke auf den Gedanken kommen sollte, die Tatsachen zu verdrehen und mich anzuzeigen.«
»Ein Mann hat Sie in Ihrer eigenen Wohnung angegriffen, und Sie haben nicht die Polizei verständigt?«
»Richtig. Ich habe das Problem selbst gelöst und gehofft, es wäre damit ausgestanden. Von seinem Wagen oder einem Feuer weiß ich nichts.«
Der Captain lehnte sich zurück. »Er hat eine Reihe von Anschuldigungen erhoben und behauptet, Sie hätten ihn zuerst angegriffen. Sie seien betrunken und außerdem wütend wegen des geplanten Umzugs nach New York gewesen. In dem Versuch, Sie sich vom Leibe zu halten und Sie zur Vernunft zu bringen, hätte er sie wohl unabsichtlich geschlagen.«
Reenas Nervosität wurde von Empörung abgelöst, und außerdem ärgerte sie sich über sich selbst. Sie wandte ihrem Vorgesetzten die verletzte Wange zu. »Schauen Sie sich das gut an. Sieht das für Sie nach einem Versehen aus? Es ist genau so gewesen, wie ich es geschildert habe.
Ja, wir hatten beide etwas getrunken. Aber ich war nicht betrunken. Er war es, der wütend war, weil ich mich geweigert habe, mit ihm umzuziehen. Ich habe mich von diesem Mistkerl getrennt. Aber sein Auto habe ich nicht angezündet. Ich habe diese Wohnung nicht verlassen, seit ich gestern Nacht so gegen zehn nach Hause gekommen bin.«
»Dafür gibt es doch sicher Beweise«, begann O’Donnell.
»Ich kann es beweisen.« Reenas Hände waren nicht länger auf dem Schoß verkrampft, sondern umklammerten die Armlehnen des Sessels – die einzige Methode, um zu verhindern, dass sie sich zu Fäusten ballten. »Gegen elf habe ich eine Freundin angerufen. Ich tat mir selbst schrecklich leid, und ich hatte Schmerzen im Gesicht. Außerdem war ich stinksauer. Einen Moment bitte.«
Sie stand auf und ging zum Schlafzimmer. »Gina, zieh bitte einen Morgenmantel an und komm raus. Nein, es ist wichtig.«
Reena schloss die Tür und kehrte zurück. »Gina Rivero-Rossi«, erklärte sie. »Steve Rossis Frau. Sie ist sofort zu mir gekommen. Ich habe ihr gesagt, das sei nicht nötig, schließlich ist sie noch in den Flitterwochen. Aber sie war kurz darauf da und hat eine Zweiliterpackung Eis mitgebracht. Wir haben bis kurz nach Mitternacht dagesessen, geredet, Eis gegessen und auf die Männer geschimpft. Sie hat darauf bestanden, zu bleiben, nur für den Fall, dass er zurückkommt und versucht, in die Wohnung einzudringen.«
Die Schlafzimmertür öffnete sich und eine zerzauste und schlaftrunkene Gina erschien. »Was ist denn los? Weißt du, wie viel Uhr es ist?« Im nächsten Moment bemerkte sie die Männer. »Was gibt es, Reena?«
»Gina, du kennst doch meinen Partner Detective O’Donnell und Captain Brant. Sie wollen dir nur ein paar Fragen stellen. Ich mache inzwischen Kaffee.«
Reena ging in
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