Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
brauche ich nicht. Zumindest noch nicht. Luke hat mich geschlagen. Ich habe mich gewehrt. Für mich ist das Thema damit erledigt.«
Reena nahm sich fest vor, einen Schlussstrich unter die Angelegenheit zu ziehen. Sie würde sich von diesem albernen Zwischenfall weder den guten Ruf ruinieren noch ihre Karriere verderben lassen. Das durfte einfach nicht geschehen. »Die Sache mit dem Auto hat nichts mit mir zu tun. Je früher wir das feststellen, desto schneller kann ich mich wieder an die Arbeit machen und desto eher können die Ermittler den wahren Täter finden.«
»Tut mir wirklich leid, Hale.«
Sie sah ihren Partner kopfschüttelnd an. »Das ist weder deine Schuld noch die der Dienststelle oder meine.«
Reena weigerte sich, es peinlich zu finden, dass ihre eigenen Kollegen ihre Wohnung und ihre Sachen durchsuchten.
Je gründlicher diese inoffiziellen Ermittlungen verliefen, desto früher würden sie die Sache ad acta legen können.
Nachdem sie mit dem Schlafzimmer fertig waren, gingen Gina und Reena sich anziehen. »Es ist ein Skandal, Reena. Ich weiß nicht, warum du das duldest.«
»Ich möchte wieder eine weiße Weste haben. Da es nichts zu finden gibt, werden sie auch nichts entdecken. Und dann ist das Thema erledigt.« Da sie nun endlich mit Gina allein war, schloss sie die Augen und presste die Hand gegen den Bauch. »Mir ist ein wenig übel.«
»Ach, Schätzchen.« Gina nahm Reena fest in die Arme. »Es ist eine Unverschämtheit. Aber bald ist es vorbei. In fünf Minuten hast du es überstanden.«
»Das sage ich mir auch die ganze Zeit.« Doch selbst fünf Minuten unter Verdacht zu stehen war bereits zu lange. »Das Einzige, was Zweifel auf mich wirft, ist der Streit, den Luke und ich gestern Nacht hatten.« Sie machte sich los und zog einen Pullover an. »Bei einer solchen Straftat nimmt man immer zuerst die Ex unter die Lupe, besonders dann, wenn sie zufällig Polizistin im Branddezernat ist. Manchmal werden Feuer nämlich ausgerechnet von denen gelegt, die sie eigentlich löschen oder die Ursachen ermitteln sollten. Du kennst die Geschichten ja.«
Reenas Stimme zitterte ein wenig. »Man legt einen Brand, damit man anschließend den Helden spielen und ihn bekämpfen kann – oder um sich an jemandem zu rächen.«
»Das passt aber weder zu dir noch zu sonst jemandem, den ich kenne.«
»Aber es geschieht, Gina.« Sie schlug die Hände vor die Augen und zuckte zusammen, als ihre Wange wieder zu pochen begann. »Wenn ich diesen Fall bearbeiten müsste, würde ich mir die verärgerte Exfreundin, die genau weiß, wie man ein Auto anzündet, auch sehr genau ansehen.«
»Einverstanden. Und nachdem du sie gründlich unter die Lupe genommen hast, würdest du sie von jedem Verdacht freisprechen. Und zwar nicht nur deshalb, weil sie noch nie einem anderen Menschen Schaden zugefügt oder einen Brand gelegt hat, um einem üblen Arschloch eins auszuwischen. Sie hätte außerdem ein Alibi, denn die fragliche Nacht hat sie in ihrer Wohnung verbracht und mit ihrer besten Freundin Eis gegessen.«
»Allerdings müsste ich mich fragen, ob diese beste Freundin auch für sie lügen würde. Zum Glück allerdings kann sie auch einen altgedienten Feuerwehrmann als Zeugen vorweisen, der weiß, dass seine Frau auf einen Notruf ihrer Freundin reagiert hat und zu ihr gefahren ist. Also etwas, das für mich spricht. Und außerdem hat Luke, was das hier angeht, offensichtlich gelogen.« Vorsichtig tippte Reena sich an die Wange. »Das macht ihn unglaubwürdig, denn kein Mensch würde eine solche Verletzung für das Ergebnis eines Versehens halten. Ich habe alles fotografiert. Und zum Glück hast du nicht auf mich gehört, als ich dich angerufen habe, und bist trotzdem gekommen.«
»Steve fand es genauso notwendig wie ich. Eigentlich wollte er mich begleiten, aber ich dachte, du hättest keine Lust auf Herrenbesuch.«
»Nein, ich glaube, da hast du recht.« Reenas aufgewühlter Magen beruhigte sich ein wenig, als sie die Fakten durchging und sie beleuchtete wie bei einem gewöhnlichen Fall. »Ich habe eine weiße Weste, Gina, und das wird auch so bleiben.«
Sie wollte schon nach ihren Schminksachen greifen, um den Bluterguss zu tarnen, überlegte es sich dann aber anders.
»Ich muss runter und es meinen Eltern erzählen. Ich möchte, dass sie es von mir erfahren und nicht aus den Nachrichten.«
»Ich komme mit.«
»Du musst doch nach Hause und dich für die Arbeit umziehen.«
»Ich melde mich krank.«
»Nein,
Weitere Kostenlose Bücher