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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass es Sugar Ray war.
    Eins fünfundachtzig, schätzte Reena. Etwa achtzig Kilo und gut ausgebildete Muskelpakete. Um sein Alter zu erraten, musste sie zuerst sein Gesicht sehen. Doch es handelte sich eindeutig um ein ansehnliches Exemplar der Gattung Nachbar.
    Der Immobilienmakler hatte erwähnt, dass nebenan ein Tischler wohnte, nur für den Fall, dass sie einen Handwerker brauchte. Allerdings hatte er ihr verschwiegen, was für einen knackigen Hintern dieser Tischler hatte.
    Sein Rasen war gemäht, und sein geschicktes Hantieren mit dem großen Werkzeug wirkte sehr erotisch. Keine Ringe an seinen wohlgeformten, kräftigen Händen. Keine sichtbaren Tätowierungen oder Piercings.
    Das wurde ja immer besser.
    Sein Haus war ähnlich geschnitten wie das von Reena, nur dass er bereits über eine winzige Terrasse aus Stein verfügte. Keine Blumen, was ein Jammer war, denn er machte auf sie einen gewissenhaften und verantwortlichen Eindruck und war sicher in der Lage, Pflanzen zu versorgen. Dafür war seine Terrasse sehr sauber und außerdem mit einem männlich aussehenden Grill ausgestattet.
    Wenn seine Vorderansicht hielt, was er von hinten versprach, würde sie sich eine Einladung zum Grillabend verschaffen.
    Er unterbrach seine Arbeit und legte das Werkzeug weg, bei dem es sich offenbar um einen Tacker handelte. Der Lärm des Kompressors verstummte, sodass Reena Sugar Ray nun deutlicher hören konnte. Währenddessen griff der Tischler nach einer Wasserflasche und setzte sie an.
    Als er von seinem Werkstück zurücktrat, hatte Reena Gelegenheit, sein Profil zu betrachten: gerade Nase, ausdrucksvoller Mund, intelligent genug, um eine Schutzbrille zu tragen, und dabei so aufregend, dass sie an ihm auch noch sexy aussah. Offenbar passte das Gesicht zum Rest.
    Anfang dreißig, schätzte sie. War das nicht großartig?
    Als er sich umwandte und einen Blick auf sie warf, hob sie die Hand, um ihm freundlich und nachbarschaftlich zuzuwinken. Langsam nahm er die Schutzbrille ab. Sie konnte zwar die Farbe seiner Augen nicht erkennen, spürte aber, dass er sie anstarrte.
    Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus.
Er warf die Brille zu Boden, kam geradewegs auf den Zaun zu und sprang mit einem Satz darüber.
    Seine Bewegungen waren anmutig und geschmeidig. Grün, stellte sie fest. Seine Augen waren graugrün – und im Moment stand ein übertrieben begeistertes Glitzern darin, sodass ihr ein wenig mulmig wurde.
    »Endlich bist du da!«, stieß er hervor. »Das gibt’s doch gar nicht. Endlich bist du da!«
    »Ja, ich bin da.« Sie lächelte ihn argwöhnisch an. Er roch nach Sägemehl und Schweiß, was eigentlich ganz nett gewesen wäre, wenn er sie nicht angestiert hätte, als wollte er sie bei lebendigem Leibe verschlingen. »Catarina Hale.« Sie hielt ihm die Hand hin. »Ich habe gerade dieses Haus gekauft.«
    »Catarina Hale.« Er nahm ihre Hand und hielt sie einfach fest. »Das Mädchen meiner Träume.«
    »Hmmm.« Sein Punktestand fiel schlagartig ins Bodenlose. »Tja, nett, dich kennenzulernen. Ich muss jetzt wieder rein.«
    »All die Jahre.« Er starrte sie weiter an. »All die Jahre. Du bist noch schöner, als ich dich in Erinnerung hatte. Wie findest du das?«
    »Wie ich das finde?« Sie riss sich los und wich zurück.
    »Ich fasse es nicht. Du bist hier. Einfach so. Oder ist es eine Halluzination?«
    Als er wieder nach ihrer Hand griff, versetzte sie ihm einen Stoß vor die Brust. »Kann durchaus sein. Vielleicht hast du ja ein bisschen zu viel Sonne abgekriegt. Am besten gehst du wieder nach Hause, kleiner Tischler.«
    »Halt, Moment. Du verstehst das ganz falsch. Du warst da, und dann warst du plötzlich verschwunden. Und später noch einmal und noch einmal. Jedes Mal bist du weg gewesen, bevor ich dich einholen konnte. Und nun stehst du tatsächlich vor mir und redest mit mir.«
    »Das Gespräch ist jetzt zu Ende.« Niemand hatte erwähnt,
dass der Tischler von nebenan eine Schraube locker hatte. Hatte man ihr etwas verheimlicht? »Geh nach Hause. Leg dich ins Bett. Such einen Arzt auf.«
    Sie wandte sich zur Tür.
    »Warte, warte.« Er lief ihr nach.
    Reena wirbelte herum, packte ihn am Arm, riss ihn zur Seite und bog ihn ihm auf den Rücken. »Zwing mich nicht, dich festzunehmen, verdammt. Ich bin noch nicht einmal richtig eingezogen.«
    »Die Polizistin«, lachte er auf und drehte sich mit einem Grinsen um. »Ich habe ganz vergessen, dass es hieß, eine Polizistin soll hier einziehen. Du bist also

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