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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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als der sich vom Schauplatz eines Einbruchs entfernte.«
    Brian seufzte und sah seine Mutter an. Sie saß auf der äußersten Kante eines Stuhls mit gerader Lehne und hatte die Hände im Schoß gefaltet. Brian war wütend auf Sean. Dachte er eigentlich nie daran, was er mit seinen Eskapaden ihrer armen Mutter antat?
    »Es ist eine reichlich bizarre Geschichte«, fuhr Porter fort. »Offenbar ist eine Leiche verstümmelt worden und - wollen Sie es wirklich hören…?«
    »Erzählen Sie mir alles«, sagte Brian.
    »Irgend jemand hat ein Gehirn aus einer Leiche gestohlen,« sagte Porter. »Und zwar nicht aus der Leiche irgendeines Penners. Die Verstorbene war eine junge Frau, deren Vater irgendein Geschäftsmogul aus Ihrer Gegend ist.«
    »Hier aus Boston?«
    »Ja, und hier unten gibt es einen Riesenaufstand, weil der Typ seine Beziehungen spielen läßt«, sagte Porter. »Die Polizei wird unter Druck gesetzt, etwas zu unternehmen. Der leitende Staatsanwalt des Staates Florida hat eine Liste mit Tatvorwürfen zusammengestellt, die etwa eine Meile lang ist. Der Gerichtsmediziner, der die Leiche begutachtet hat, meinte, ihr Schädel sei wahrscheinlich mit einer Handkreissäge geöffnet worden.«
    »Und man hat gesehen, wie Seans Jeep den Tatort verließ?« fragte Brian. Er überlegte bereits eine Verteidigung.
    »Ich fürchte, ja«, erwiderte Porter. »Außerdem hat einer der Gerichtsmediziner ausgesagt, daß Ihr Bruder zusammen mit einer Krankenschwester nur wenige Stunden vor der Tat im Büro des Gerichtsmediziners war und nach eben dieser Leiche gefragt hat. Offenbar wollten sie Gewebeproben entnehmen. Sieht so aus, als hätten sie sie bekommen. Natürlich fahndet die Polizei nach Ihrem Bruder und der Krankenschwester zur Vernehmung und einer möglichen Verhaftung.«
    »Vielen Dank, Kevin«, sagte Brian. »Und lassen Sie mich wissen, wo ich Sie im weiteren Verlauf des Tages erreichen kann. Möglicherweise brauche ich Sie noch, vor allem wenn Sean verhaftet wird.«
    »Sie können mich das ganze Wochenende über zu Hause erreichen«, erwiderte Kevin. »Ich werde eine Nachricht auf der Wache hinterlassen, daß man mich benachrichtigen soll, wenn man Ihren Bruder gefunden hat.«
    Brian legte den Hörer langsam auf die Gabel und sah seine Mutter an. Er wußte, daß sie nicht auf diese Wendung der Ereignisse vorbereitet war, zumal sie glaubte, Sean sei allein in Sodom und Gomorrah.
    »Hast du zufällig Seans Telefonnummer zur Hand?« fragte er und bemühte sich, die Besorgnis in seiner Stimme zu überdecken.
    Anne holte sie ihm wortlos.
    Zunächst rief Brian die Residenz an. Er ließ es ein dutzendmal klingeln, bevor er aufgab. Dann versuchte er es beim Forschungsgebäude des Forbes-Zentrums. Leider erreichte er nur eine automatische Ansage, die ihn darüber informierte, daß die Zentrale montags bis freitags von acht bis siebzehn Uhr besetzt war.
    Schließlich nahm er erneut entschlossen den Hörer zur Hand und rief Delta Airlines an, um einen Platz auf dem Mittagsflug nach Miami zu buchen. Irgend etwas Seltsames ging vor, und er glaubte, daß es besser war, wenn er vor Ort nach dem Rechten sah.
    »Ich hatte recht, nicht wahr?« sagte Anne. »Es ist schlimm.«
    »Ich bin sicher, das Ganze ist ein Mißverständnis«, sagte Brian. »Deswegen ist es wohl das beste, wenn ich runterfliege und die Sache kläre.«
    »Was habe ich bloß falsch gemacht«, sagte Anne.
    »Mutter«, erwiderte Brian. »Es ist nicht deine Schuld.«
     
    Hiroshi Gyuhamas Magen machte ihm Sorgen. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Seit Sean ihn im Treppenhaus überrascht und erschreckt hatte, mochte er dem Mann nicht mehr selbst nachspionieren. Er hatte Seans Anwesenheit kurz kontrolliert, als er den Jeep schon so früh auf dem Parkplatz bemerkt hatte. Nachdem er gesehen hatte, daß Sean fieberhaft in seinem Labor arbeitete, war er in sein Büro zurückgekehrt.
    Seit Tanaka Yagamuchi in der Stadt war, war Hiroshi doppelt nervös. Er hatte den Mann vor zwei Tagen am Flugplatz abgeholt und ihn zum Doral Country Club gefahren, wo er zu wohnen und Golf zu spielen gedachte, bis Sushita eine endgültige Entscheidung getroffen hatte.
    Die endgültige Entscheidung war am späten Freitagabend gefallen. Nach eingehender Erörterung von Tanakas letztem Memorandum hatte der Aufsichtsrat von Sushita beschlossen, daß Sean Murphy eine Bedrohung ihrer Investition in das Forbes-Zentrum darstellte. Sushita wollte ihn unverzüglich in Tokio haben, wo man

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