Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Uniformen rumhängen, denen es in den Beinen kribbelt, den Laden endlich zu stürmen.«
    »Das größte Problem ist Helen Cabots Gehirn«, sagte Sean.
    »Warum?« fragte Janet und tat einen großen, ziemlich verzweifelten Seufzer.
    »Es ist unser einziges Beweisstück«, erwiderte Sean. »Wir dürfen nicht zulassen, daß die Forbes-Leute das Gehirn zerstören, was sie zweifelsohne tun würden, wenn sie Gelegenheit dazu hätten. Ich vermute mal, daß ich mir mit dieser ganzen Sache nicht unbedingt viele Freunde gemacht habe. In der allgemeinen Verwirrung, die nach Beendigung der Geiselnahme bestimmt entstehen wird, könnte das Gehirn in die falschen Hände geraten. Ich wage zu bezweifeln, daß sich irgend jemand die Zeit nehmen wird, sich in Ruhe anzuhören, was ich zu sagen habe.«
    »Da hast du wohl recht«, meinte Janet.
    »Moment mal!« sagte Sean plötzlich mit neuem Enthusiasmus. »Ich glaube, ich habe eine Idee.«

 
     
    13
     
    Sonntag, 7. März, 16.38 Uhr
     
    Sean brauchte zwanzig Minuten, um Janet davon zu überzeugen, daß es das beste für sie war, mit den Masons im Glaskasten zu warten. Er hoffte, daß die Darstellung, sie sei zur Teilnahme gezwungen worden, glaubwürdiger wirken würde, wenn man sie ebenfalls für eine Geisel hielt. Janet war skeptisch, doch am Ende gab sie nach.
    Nachdem diese Frage entschieden war, packte Sean Helen Cabots Gehirn in Eis und legte es in die Kühlbox, mit der er es auch schon ins Labor transportiert hatte. Mit einer Kordel, die er in einem Vorratsschrank gefunden hatte, bündelte er anschließend die dreiunddreißig kopierten Akten und die Computer-Ausdrucke der Dienstreisen-Datei des Forbes-Krebszentrums zu einem großen Paket. Dann steckte er den Generalschlüssel ein, nahm die Kühlbox in eine, die Akten in die andere Hand und stieg die Treppe zur Verwaltungsabteilung im siebten Stock hoch.
    Mit Hilfe des Generalschlüssels verschaffte er sich Zutritt zur Finanzabteilung, wo er die Regale aus dem Lastenaufzug baute und sich mit seinen beiden Paketen hineinzwängte, bevor er sieben Stockwerke tiefer in den Keller fuhr, wobei er sich bemühte, die Ellenbogen angewinkelt zu halten, um sie nicht an den Schachtwänden aufzuschürfen.
    Der Aktenlagerraum erwies sich als Problem, weil sich der Lichtschalter direkt neben dem Eingang befand, so daß Sean die gesamte Länge des Raumes in völliger Finsternis durchqueren mußte. Da er sich vage an die Anordnung der Regale erinnerte, tastete er sich einigermaßen selbstbewußt voran, obwohl er einige Male komplett die Orientierung verlor. Schließlich fand er den zweiten Lastenaufzug, und wenig später fuhr er zwei Stockwerke höher ins Archiv im Klinikgebäude.
    Als er die Tür des Lastenaufzugs öffnete, war er dankbar, daß Licht brannte, mußte jedoch feststellen, daß irgend jemand mit gedämpfter Stimme diktierte. Bevor er dem engen Gefährt entstieg, lauschte Sean angestrengt, bis er sicher war, daß die Stimme aus einem kleinen abgetrennten Büro kam, das außer Sichtweite lag. So leise wie möglich kletterte er aus dem Lift und schlich sich, die beiden Pakete unter dem Arm, in den Flur.
    Draußen konnte er sofort die Spannung in der Luft spüren. Offensichtlich hatte man die klinische Chemie und die Radiologie über die Geiselnahme im Nachbargebäude informiert; die allgemeine Aufregung bereitete der kleinen Besetzung des Wochenenddienstes fast so etwas wie einen Feiertag. Praktisch alle Mitarbeiter standen an den großen, von der Decke bis zum Boden reichenden Fenstern zum Forschungsgebäude. Für Sean interessierte sich niemand.
    Die Fahrstühle meidend, nahm Sean die Treppe ins Erdgeschoß. Als er die Eingangshalle betrat, fühlte er sich sofort sicherer. Zum Glück war gerade Besuchszeit, so daß am Eingang zur Klinik reger Betrieb herrschte. Trotz der sperrigen Pakete, seinem Zweitagebart und seiner zerknitterten Kleidung konnte Sean sich unter die Besucher mischen und das Krankenhaus ungehindert verlassen.
    Er überquerte den Parkplatz in Richtung des Forschungsgebäudes und sah die Menschenmenge, die sich anläßlich der von ihm inszenierten Geiselnahme um die Handvoll geparkter Autos, darunter auch sein Jeep, versammelt hatte.
    Als er an seinem Isuzu vorbeikam, erwog Sean die Idee, die Akten und das Gehirn dort zu deponieren, doch er entschied, daß er sie besser direkt an Brian aushändigen würde. Sean war sich sicher, daß sein Bruder trotz seiner Drohung, ihn sitzenzulassen, noch immer dort war.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher