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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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und ließ ihn hierher bringen …“
    „In bewußtlosem Zustand“, warf van Carlsberg ein.
    „Sehr richtig“, sagte der Präsident und nickte bestätigend. „Hier wurde van Carlsberg ein System falscher Erinnerungen eingepflanzt, und dann schickten wir ihn mit dem Wrackstück von Hennesseys Schiff zur Erde. Von da an kennen Sie wohl die weitere Geschichte.“
    „Natürlich.“
    „Van Carlsberg war instruiert worden, Ihnen den Gedanken mit der Reise in die Vergangenheit einzugeben, aus dem sich dann zwangsläufig die Idee mit dem Zeithirn entwickeln mußte. Es war uns bekannt, daß Ihre einzige persönliche Beziehung mit Marsbewohnern die zu Yyrmac war. Deshalb teilten wir Yyrmac mit, daß er Ihnen in jeder Weise behilflich sein sollte, wenn Sie sich wegen der Benutzung des Zeithirns an ihn wenden sollten.
    Aber immer noch bestand ja die Einschränkung, daß Sie das Zeithirn nicht offiziell benutzen dürfen – wäre etwas bekannt geworden, dann hätten bestimmt einige Mitglieder unseres Forschungsrats die Frage an die Regierung gerichtet, wer Ihnen die Erlaubnis gegeben hat. Das durfte nicht sein, und deshalb ließ Yyrmac das Zeithirn unter dem Vorwand einer Reparatur in das Zentrallaboratorium bringen, und deshalb schaffte er auch Waring dorthin, als dieser in Ihrem Auftrag hierherkam. Und dort hat inzwischen Waring das Erlebnis seiner Reise in die Vergangenheit hinter sich gebracht und als Zeuge das Schicksal Hennesseys und seiner Männer miterlebt.“
    Wade nickte. „Gut, soweit ist mir alles klar. Was ich aber nicht verstehe, ist. warum Sie all das getan haben. Einige der Gründe für Ihre Vorsicht und all die Geheimhaltung sehe ich natürlich ein, aber nicht alle. Zunächst einmal: Warum lag Ihnen so viel daran, daß wir alles erfuhren? Und warum glaubten Sie, daß die Marsregierung einen offiziellen Antrag, das Zeithirn benutzen zu dürfen, ablehnen würde? Hing das mit der Natur dessen zusammen, was wir durch das Zeithirn erfahren würden?“
    Der Präsident lächelte dünn. „Ich sah voraus, daß Sie diese Frage stellen würden. Aber ich glaube wahrhaftig, daß es besser wäre, wenn Sie abwarten, bis Ihnen Ihr Freund Waring Bericht erstattet hat. Dann werden Sie wahrscheinlich ohne weiteres wissen, warum unsere Regierung Ihr Ersuchen vermutlich abgelehnt haben würde. Und was Ihre erste Frage anbetrifft, warum ich das Gefühl hatte, daß Sie alles erfahren müßten – auch darauf antworte ich besser erst dann, wenn Sie Warings Bericht angehört haben. Falls Sie dann eine Antwort von mir überhaupt noch brauchen sollten. Tut mir leid, daß ich Sie so auf die Folter spannen muß, Mr. Wade, aber ich halte diese Reihenfolge für die beste.“
    Wade zuckte die Achseln. Er konnte nichts daran ändern. „Ganz, wie Sie meinen“, sagte er.
    Van Carlsberg beugte sich vor – mit zuckendem Gesicht, um Augen und Mund erschienen dauernd Fältchen und verschwanden sofort wieder. „Erlauben Sie, bitte, eine Frage, Sir“, sagte er, „was haben Sie mit mir gemacht? Ich erinnere mich, daß ich an einem Kanal entlangging – und damit hören meine Erinnerungen auf.“
    Einer der respektvoll im Hintergrund stehenden Marsleute räusperte sich. „Wir hatten Sie schon längere Zeit unter Beobachtung“, sagte er. „Haben Sie sich nie gefragt, warum Sie neben dem Kanal spazieren gingen?“
    Van Carlsberg sah ihn verblüfft an. Er schloß die Augen, um besser nachdenken zu können. „Nein“, meinte er zögernd, „ich kann mich an gar nichts erinnern – ich habe keine Ahnung, wohin ich gehen wollte. Das alles geht in meinen Erinnerungen derartig durcheinander …“
    Der Marsmann lächelte. „Sie waren damals schon lange in Hypnose – Fernwirkung nur, aber sie genügte, um Sie an die einsame Stelle neben dem Kanal zu bringen und dort in hypnotischen Tiefschlaf zu versetzen. Wobei Ihnen gleichzeitig die notwendigen falschen Erinnerungen suggeriert wurden.“
    Van Carlsberg gab ein entrüstetes Knurren von sich, sagte aber sonst nichts weiter.
    „Ich muß sagen, daß Ihre Gründe für all das hoffentlich sehr gut sind“, sagte Wade. „Ihre Methoden in dieser Sache waren ethisch nicht vertretbar, und ich glaube nicht, daß meine Regierung erfreut darüber sein wird.“
    Das Gesicht des Präsidenten wurde ernst. „Normalerweise machen wir so etwas natürlich nicht, und wir selbst waren keineswegs glücklich dabei, vor allem, wie wir mit van Carlsberg umgesprungen sind. Es gibt aber, das werden Sie nicht leugnen,

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