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Toedliche Hoffnung

Toedliche Hoffnung

Titel: Toedliche Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tove Alsterdal
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Alex, der sie am Strand alleingelassen hatte, und den anderen, der tot im Wasser gelegen hatte. In ihren Träumen verschmolzen sie zu ein und derselben Person.
    In den letzten Tagen hatte sie dann begonnen zu denken, dass alles nur ein Missverständnis gewesen war. Es gab viele mögliche Erklärungen für das, was passiert war. Vielleicht war Alex in der Nacht aufgewacht, ihm war übel gewesen und er hatte sich nicht neben ihr erbrechen wollen. Zum Beispiel. Oder er war so betrunken, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, was er getanhatte. Er hatte eigentlich eine andere Freundin und nun ein schlechtes Gewissen, weil er mit Terese zusammen gewesen war, bevor er mit der anderen Schluss gemacht hatte.
    Die letzten Abende hatte sie phantasiert, dass er nach ihr suchte. Er hatte ihre Telefonnummer nicht und wusste weder, in welchem Hotel sie wohnte, noch, wie sie mit Nachnamen hieß. Deshalb ging er Abend für Abend in die Blue Heaven Bar und hoffte, dass sie auch dorthin kommen würde.
    Terese lehnte sich mit dem Rücken an den Tresen und sah zu einem der Bildschirme an der Decke hoch, auf dem Filme von allen Stränden der Welt liefen, Kitesurfer und Windsurfer und Wellenreiter der Weltklasse, die auf den Kämmen der Brecher ritten und durch die Luft segelten. Allein vom Zusehen wurde sie seekrank. Ihr Bier kam, es fühlte sich besser an, nicht mir leeren Händen in der Bar zu stehen. Sie erinnerte sich, dass Alex an jenem Abend auch Bier getrunken hatte.
    Sie konnte noch genau das Kribbeln im Bauch spüren, die Hitzewelle, die durch ihren Körper ging, als er sich an sie gelehnt hatte. Sie hatten an exakt demselben Ort gestanden, an dem sie jetzt stand. Alex aus Ipswich. Zerzaust, erfahren und sonnengebräunt.
    »Wenn du einmal das Gefühl erlebt hast, einfach so fliegen zu können, vom Wind getragen zu werden, willst du nie wieder zurück auf die Erde«, hatte er gesagt. »Dort draußen gibt es nur dich und das Meer und die Winde, dein Kopf ist total leer. Du musst es ausprobieren, Tes, es ist die totale Freiheit. Ich darf dich doch Tes nennen?«
    Sie rief sich seine Augen in Erinnerung, die weder blau noch grün waren. Wie das Meer, hatte sie gedacht, er war wie das Meer, so frei. Den ganzen Sommer hatte er in Tarifa verbracht, mit Kitesurfing.
    »Im Winter fahre ich nach Australien, ich folge den Winden. Das ist eine Lebensweise. Aber ich fahre nicht nach Sydney, sondern an die Westküste, in die Nähe von Perth, dort gibt es die besten Wellen.«
    »Ipsfips«, hatte sie später gesagt, als sie auf einem der niedrigen Sofas an der Wand saßen. »Kam da nicht dieser Serienmörder her?«
    »Don’t worry. Ich bin es nicht«, antwortete Alex und tat im Scherz so, als wolle er sie erwürgen, doch seine Hand verharrte schließlich zögerlich an ihrem Nacken und streichelte ihn sanft. Beim Gedanken daran durchlief sie ein wohliger Schauer, zwischen ihren Beinen pochte es warm.
    »Wusstest du, dass die Aborigines höchstens vier Stunden am Tag arbeiteten?«, fragte er und grinste über das ganze Gesicht, seine Augen funkelten. »Anschließend sangen sie und vögelten und erzählten sich Geschichten. Und weißt du, warum das funktionierte?«
    »Nein«, antwortete Terese und fühlte sich dämlich. Sie hatte gerade erzählt, dass sie Friseurin werden wollte, etwas so Normales und Langweiliges.
    »Weil ihnen niemand erzählt hat, dass man ein Haus und zwei Autos haben muss«, sagte Alex und beugte sich näher zu ihr, hauchte ihr ins Ohr. »Und weil es mehr Spaß macht, es unter dem Sternenhimmel zu tun.«
    Sie nippte an ihrem Bier und fixierte die Tür, um ihn nicht zu verpassen. Ein neues Grüppchen kam herein. Terese zog den Bauch ein und spannte die Muskeln an, damit er flach aussah. Doch Alex war nicht dabei. Sie atmete wieder aus. Zwei schwedische Mädchen hatten sich direkt neben sie gesetzt. Eine von ihnen trug knallgrüne Pluderhosen und einen Ring durch die Lippe. In der Blue Heaven Bar wimmelte es nur so von diesen selbstsicheren Mädchen.
    »Und dann werden sie an die Strände gespült, mitten zwischen die Chartertouristen, ist das nicht furchtbar? Und alle verschließen die Augen davor.«
    Die Mädchen bekamen ihre Drinks. »Ich wusste nicht, dass die Chartertouristen jetzt auch hierher kommen«, sagte das Mädchen mit dem Lippenpiercing. »Lass uns morgen nach Portugal weiterfahren. Hier ist viel zu viel los.«
    Die Freundin nickte. »Nördlich von Lissabon gibt es immer noch ganz einsame

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