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Toedliche Intrige

Toedliche Intrige

Titel: Toedliche Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
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getan?«
    »Nichts, Sara«, sagte Bettý. »Denk daran, immer. Wir haben nichts getan. Das Wichtigste ist im Augenblick, sich an die Geschichte zu halten. Tómas ist mit dem Schlitten losgefahren und nicht zurückgekommen. Denk daran. Das ist das Einfachste. Tómas ist losgefahren und nicht zurückgekommen.«
    »Oh, Bettý ...«
    »Ich weiß, Liebling.«
    Ich hörte, wie sie den Rauch ihrer griechischen Zigarette inhalierte. Ich sehnte mich danach, bei ihr zu sein. Mich an sie zu kuscheln. Mit ihr zusammen zu sein. Zu spüren, wie stark sie war.
    »Kannst du zu mir kommen?«, fragte ich.
    Schweigen.
    »Bettý?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Wir müssen uns bedeckt halten. Wir können uns im Augenblick keine Klatschgeschichten leisten. Später, mein Schatz, später können wir zusammen sein.«
    »Bettý ...« Ich schluchzte ins Telefon.
    »Es wird alles in Ordnung kommen, Sara. Wir müssenzusammenstehen und uns an unsere Geschichte halten. Dann kommt alles wieder in Ordnung. Verstanden?«
    Ich weinte ins Telefon.
    »Hast du das verstanden?«, wiederholte sie brüsk. »Ja«, erwiderte ich. »Wir müssen zusammenhalten. Ich weiß.«
    »Es kommt alles wieder in Ordnung«, sagte sie. »Vertrau mir, tu das doch bitte. Willst du mir vertrauen?«
    »Ja«, sagte ich. »Das ... Ich vertraue dir ...«
    »Wir haben in den nächsten Wochen keine Verbindung zueinander.«
    »Nein.«
    »Du hast für Tómas gearbeitet und warst eine Freundin der Familie.« »Ja.«
    »Ich war seine gute, treue Frau.« »Ja.«
    »Es wird sicher einen Riesenwirbel geben, wenn sie ihn finden.«
    »Ja«, sagte ich. »Das wird ein Riesenwirbel.«
    »Du und Leo, ihr wolltet zusammen zu Besuch kommen. Aber Leo kam in letzter Minute etwas dazwischen.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Deswegen bist du allein gekommen.« »Ja.«
    Plötzlich kam ich zur Besinnung. Leo? Hatte sie Leo gesagt? Was war mit Leo?
    »Aber ich wollte doch gar nicht mit Leo zu euch kommen«, sagte ich. »Was meinst du eigentlich? Was redest du da von Leo?«
    »Sie finden es womöglich verdächtig, dass wir beide allein mit Tómas da in dem Haus sein wollten. Verstehst du? Da könnte jemand etwas Lasterhaftes dahinter wittern ... wir beide und er ... das wollen wir nicht. Ich habe mit Leo geredet und ...«
    »Hast du mit Leo geredet? Wir sind doch gerade erst in die Stadt gekommen!«
    »... er ist bereit, das zu tun. Er ist bereit zu sagen, dass er mit dir zu uns hinauskommen wollte, dass ihm dann aber etwas dazwischengekommen ist. Es ist besser so.«
    »Warum Leo? Weiß er etwas? Hast du ihm ... hast du ihm etwas gesagt?«
    »Er weiß nichts«, sagte Bettý. »Er macht das für Tozzi. Ich habe ihn darum gebeten. Er wird den Mund halten. Er will nicht, dass Tómas' Name in den Dreck gezogen wird. Es wird genügend üble Klatschgeschichten geben, und Leo will uns dabei helfen, zumindest diese eine aus der Welt zu räumen.«
    »Aber wollte er denn nicht wissen, weshalb er lügen sollte? Fand er das nicht verdächtig? Bist du übergeschnappt, ihn da hineinzuziehen? Bist du übergeschnappt, mit Leo zu reden? Er schöpft jetzt womöglich Verdacht und ...«
    »Er hat gar keine Fragen gestellt«, sagte Bettý, »und er wird keinen Verdacht schöpfen. Er hat sofort begriffen,um was es ging, und er war mehr als bereit zu verhindern, dass Tómas' Name in den Dreck gezogen wird.« »Leo?«
    »Es ist besser so.«
    »Warum hast du das nicht zuerst mit mir besprochen?«
    »Dazu war keine Zeit.« »Aber ...«
    »Vertrau mir«, sagte Bettý. »Vertrau mir. Es kommt alles in Ordnung.« »Aber ...«
    Ich hatte keine Wahl. Ich vertraute ihr. Ich hatte ihr immer vertraut.
    Dann gingen wir die Aussage durch, die wir noch nicht geübt hatten, wie das Wochenende geplant war, dass Leo mit mir kommen sollte, aber verhindert war.

22
    D er Rechtsanwalt sagte mir eines Tages, dass Besuch für mich da sei. Er hatte eine Beschwerde eingelegt, weil er nicht immer zu den Verhören hinzugezogen wurde, und die Sache ziemlich aufgebauscht. Deswegen seien sie ihm ein Gefälligkeit schuldig, und so sei die Genehmigung zu diesem Besuch zustande gekommen.
    »Ich habe nicht um Besuch gebeten«, sagte ich.
    Er stand mit seiner Aktentasche in der Tür der Zelle und lächelte so, als hätte er mir einen unschätzbaren Gefallen getan.
    »Sie kam zu mir«, sagte er. »Ich fand es richtig, dass ihr euch sehen könntet.« »Wer? Wer ist diese >sie    »Ja, warum bist du darüber so erstaunt?«

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