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Tödliche Investitionen

Tödliche Investitionen

Titel: Tödliche Investitionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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nicht!«
    Seine Stimme hatte jetzt einen metallischen Klang. Sein Gesicht war röter als vorhin.
    »Er ist nie da, wenn wir herkommen!«
    »In dieser Branche überlebt man nicht, wenn man acht Stunden lang im Büro auf dem Hintern sitzt.«
    »Aber irgendwer muss doch im Büro sein! Wenn Sie überleben wollen! Wo steckt Engelsviken?«
    »Ich hab gesagt, dass ich das nicht weiß, klar?« Bregårds Stimme brach vor Zorn. Seine Hände um das Handtuch wurden weiß.
    »Die Hände haben Sie auch schon abgetrocknet!«
    Frølich lehnte sich lächelnd gegen die Wand. Aber Gunnarstranda ließ Bregård keine Zeit zum Antworten. »Warum gibt es in diesem Laden niemanden, der irgendeine Frage beantworten kann«, fuhr er den anderen an. »Warum verstecken Sie sich hinter Ihrem Chef?«
    »Ich hab mich nicht versteckt, verdammte Axt!«
    »Dann sagen Sie mir einfach, warum Sie die Miete nicht zahlen.«
    Einen Moment lang glaubte Gunnarstranda, Bregård wolle ihn erwürgen. Zeit für ein Lächeln, fand der Polizist.
    Bregård starrte verwirrt seine Hände an.
    Gunnarstranda trat noch einen Schritt näher. »Ihr einziger Erfolg in der Finanzbranche«, flüsterte er, »ist, dass Sie fast einen Mann umgebracht hätten, der seine Schulden nicht bezahlen konnte.« Bregård sah ärgerlich aus.
    »Weshalb sitzen dann ausgerechnet Sie als Finanzplaner in einer Firma, die das halbe Königreich erobern will?«
    »Ich habe das alles abgebüßt«, sagte Bregård mit hohler Stimme.
    »Das bezweifle ich nicht.«
    »Ich habe bezahlt!«
    »Sicher.«
    Gunnarstranda gab Frølich ein Zeichen und machte sich bereit zum Gehen, dann drehte er sich noch ein letztes Mal zu dem Mann mit dem Schnurrbart um. »Aber von Finanzplanung wissen Sie so wenig wie ich über englische Fuchsjagd.«
    Er lächelte noch einmal. »Rein gar nichts.«
    Danach wandte er Bregård den Rücken zu und zog Frølich mit sich nach draußen.
    »Wie geht es Svennebye in der Ausnüchterungszelle?«, fragte der, als sie wieder ins Auto stiegen.
    »Der schläft wahrscheinlich«, murmelte der Kriminalhauptkommissar und zuckte zusammen, als sein Europieper sich meldete. Er versuchte ihn abzustellen und griff nach dem Handy. »Wir reden später mit ihm«, sagte er leise und legte die Hand über die Sprechmuschel, dann beugte er sich vor, um die Meldung anzuhören.
    »Und?«
    Gunnarstranda überlegte, ob er es sofort sagen sollte, beschloss dann, noch abzuwarten, und griff stattdessen zu einer Zigarette. »Fahr nach Torshov«, rief er und hörte selbst, wie die Aufregung seine Stimme färbte.

Sechsundwanzig
    Die beiden Fahnder mussten sich zur Treppe durchdrängen. Es war ein eng gewundenes Treppenhaus. Ein uniformierter Polizist stand mit auf dem Rücken verschränkten Händen auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock. Er versuchte, unbeeindruckt zu wirken, aber das gelang ihm nicht besonders gut. Sein Adamsapfel über dem blauen Kragen bewegte sich rasch und nervös. Zu seinen Füßen lag ein Körper unter einer steifen Plastikplane, die sichtlich nicht zum ersten Mal benutzt wurde. Sie war löchrig und leicht verschmutzt. Ein Scheinwerfer produzierte starke Schatten und betonte brutal jedes Detail. Die Blutspuren an den Wänden wurden im weißen Licht fast schwarz.
    Gunnarstranda sah zu dem Uniformierten hoch. »Wer hat ihn gefunden?«, fragte er.
    Der Kollege hielt noch immer beide Hände im Rücken verschränkt und starrte ins Leere. Sein blasses, schmales Gesicht sah unter der Dienstmütze außergewöhnlich klein aus. Er gab eine Antwort, die in den Geräuschen der Menschen auf der Treppe unterging. »Wer hat ihn gefunden?«
    »Elise Engebregtsen, Rentnerin, erster Stock.«
    Diesmal hatte er tief Luft geholt. Seine Stimme donnerte und hallte zwischen den Wänden wider. Alle hielten inne, fuhren herum und starrten ihn an. Sein Adamsapfel steigerte sein Tempo um ein Beträchtliches, und er schaute mit kleinen, nervösen Vogelblicken nach rechts.
    »Die Mordwaffe?«
    »Scharfer Gegenstand. Am Tatort nicht aufzufinden.«
    Der Fotograf, der sich weiter unten auf der Treppe festgekeilt hatte, kicherte. Gunnarstranda runzelte irritiert die Stirn und wandte sich der Leiche zu. Er seufzte und nickte vor sich hin. Er blickte die Treppe hoch. Blut an der Wand und auf den Treppenstufen, fein versprüht, hier und da auch ein breiter Streifen, wo es stärker geflossen war.
    Er bückte sich, riss einen Plastikhandschuh von einer Rolle, die hochkant auf einer Treppenstufe stand, stieg über eine Blutlache

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