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Tödliche Investitionen

Tödliche Investitionen

Titel: Tödliche Investitionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Sigurd Klavestad im Hof war. Die beiden Hippies, die aufgeschlossen hatten. Deshalb hat er so verdammt herablassend reagiert, als wir da waren. Er hat uns an der Nase rumgeführt, weil er wusste, was wir wissen wollten, und nicht damit rausgerückt ist. Er war sicher sehr zufrieden mit sich selber. Weil er Klavestad gefolgt war, wusste er, wer Klavestad war und wo er wohnte.«
    Gunnarstranda lächelte kalt. »Diese Information hat er gegen einen Haufen Tausender eingetauscht. Er hatte den Mörder gesehen und wusste, wer er war. Du hast ja selber gesehen, wie er sich aufgeregt hat, als er von dem Mord an Sigurd Klavestad gehört hat. Wenn Johansen dem Mörder Klavestads Namen und Adresse verkauft hat, dann ist es ja kein Wunder, dass er zu viel gekriegt hat, als wir ihm auf die Pelle gerückt sind.«
    »Hm«, sagte Franken nachdenklich. »Wie hat Johansen denn nach dem Mord den Mörder gefunden?«
    Gunnarstranda zuckte mit den Schultern. War plötzlich unsicher. »Schwer zu sagen«, meinte er und schüttelte die Unsicherheit ab. »Wir wissen, dass er Reidun schon über ein Jahr bespannt hatte. Er muss fast alle gesehen haben, die in diesem Jahr bei ihr zu Besuch waren. Darin liegt eine Möglichkeit. Er hat den Mörder ganz einfach wiedererkannt und wusste, wer er war.«
    Frølich gefiel es nicht, dass Gunnarstranda unsicher war. »Dünnes Eis«, behauptete er. »Es muss noch eine bessere Erklärung geben.«
    »Kann schon sein. Aber wir bleiben erst mal dabei.«
    Der Kriminalhauptkommissar drehte sich wieder zum Fenster. »Wir wissen, dass Sigurd Klavestad dem Mörder vor dem Tor begegnet ist. Deshalb liegt der Junge jetzt auf Schwenkes Tisch. Er ist diesem Menschen begegnet, der Reidun umgebracht hat.«
    Frank Frølich schloss die Augen. Öffnete sie wieder und griff zur Tasche auf dem Tisch. Er nahm die Tüte mit den Tausendern heraus. Hielt sie ins Licht und ließ sie vor seinem Gesicht hin und her baumeln.
    »Hätte der alte Dussel denn so was Dummes versucht?«
    Gunnarstranda sah ihn an. »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    Franken räusperte sich. »Der Jogger. Dieser aufgeblasene Kerl im Stockwerk drüber. Wir könnten uns den noch mal vornehmen und feststellen, ob er wirklich so wenig gesehen hat, wie er behauptet.«
    Gunnarstranda rümpfte die Nase. »Bjerke«, murmelte er nachdenklich und nickte. »Dafür, dass er gejoggt ist, hat er jedenfalls ungewöhnlich wenig gesehen.«
    Er lächelte schwach. »Es wird spannend sein zu hören, was er zu dem Einbruch heute Nacht zu sagen hat.« Das Lächeln wuchs zu einem breiten Grinsen. »Gute Idee, Frølich.«
    Er griff zum Telefon. »Sollten vielleicht zwei von unseren Jungs einen kleinen Ausflug zu Bjerke machen und ihm seinen Morgenlauf verderben?« Gunnarstranda nahm den Hörer ab und sprach die nötigen Anweisungen ins Telefon. Er ließ sich mit der Kaffeetasse in der Hand im Sessel zurücksinken. »So viel dazu«, verkündete er leise. Hob die Tasse an den Mund, setzte sie aber rasch wieder ab. Sein Mund verzog sich nach der Begegnung mit dem kalten Kaffee. Er steckte sich lieber eine Zigarette an und blies eine blaue Rauchwolke ins Zimmer.
    An diesen Geruch werde ich mich den Rest meines Lebens erinnern, dachte Franken und schloss die Augen. Zigaretten, Kaffee und das Aqua Velva Rasierwasser des Chefs. Der Geruch von Nacht in diesem Raum.
    »Hier ist ja noch einiges unklar«, fuhr Gunnarstranda fort. »Die Person, die Klavestad getroffen und Johansen beobachtet hat, kam in den Hof. Das Tor stand offen. Die Freaks aus dem obersten Stock mit der halb toten Cannabispflanze auf der Fensterbank hatten aufgeschlossen. Der Mörder ging die Treppe hoch und klingelte bei Reidun.« Gunnarstranda legte eine Pause ein. Frølich holte Luft und fuhr an seiner Stelle fort:
    »Reidun dachte, Sigurd sei zurückgekommen.«
    »Wahrscheinlich«, Gunnarstranda nickte. »Sie stand auf, ging an die Tür …«
    Er verstummte.
    Beide schwiegen. Frølich stand auf, ging mit der Kanne ans Waschbecken und ließ neues Kaffeewasser einlaufen. Gunnarstranda stützte die Ellbogen auf den Tisch. Er starrte vor sich hin und paffte an seiner Zigarette, ohne sie aus dem Mund zu nehmen.
    Zum zweiten Mal lauschten sie dem Blubbern der Kaffeemaschine. »Von hier ab müssen wir verdammt vorsichtig sein«, murmelte Gunnarstranda.
    »Wir wissen, dass das Messer aus der Wohnung stammte«, erklärte Frølich.
    Gunnarstranda nickte.
    »Der Mörder hatte also keine Waffe bei sich.«
    Gunnarstranda nickte

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