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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Alarmglocken.
    »Er will unbedingt Hauptmoderator werden. Jedes Mal, wenn er neben ihr die Nachrichtensendung moderiert, wirft er ihr irgendwelche Knüppel zwischen die Beine. Übernimmt einfach ein paar von ihren Sätzen, überzieht seine eigene Zeit um ein paar Sekunden, zerstört ihr Script, und ein-, zweimal ist sogar ihr Teleprompter ausgefallen. Niemand konnte ihm etwas beweisen, aber es ist allgemein bekannt, dass er das Elektronikgenie unter uns ist.«
    »Ach ja?«
    »Keiner von uns kann den Kerl ausstehen«, erklärte Larinda mit gut gelaunter Stimme. »Außer den Typen in der Chefetage. Sie freuen sich über seinen Killerinstinkt und die daraus resultierenden hohen Einschaltquoten, die er ihnen immer wieder bringt.«
    »Ich frage mich, ob sie sich am Ende wirklich noch darüber freuen werden«, murmelte Eve leise. »Wo wollte er denn eben hin?«
    »Wir sind nicht extra stehen geblieben, um uns zu unterhalten, aber so wie er aussah, würde ich sagen, dass er nach Hause gefahren ist. Sah wirklich fertig aus.« Wieder zuckte sie mit ihren hübschen Schultern, und der Hauch eines klassischen Parfüms schwebte durch die Luft. »Vielleicht macht es ihn immer noch fertig, dass er über Louise gestolpert ist. Vielleicht sollte ich wirklich etwas mehr Mitleid mit ihm haben, aber bei einem Kerl wie Morse fällt mir das wirklich schwer. So, wie steht es jetzt mit meiner Einladung?«
    »Wo ist sein Arbeitsplatz?«
    Seufzend gab Larinda ihren wartenden Anrufer an den Automaten weiter und erhob sich von ihrem Platz. »Da drüben.« Sie schwebte durch den Gang und bewies, dass ihr Körper nicht minder beeindruckend war als ihr reizvolles Gesicht. »Wonach auch immer Sie suchen, Sie werden es nicht finden.« Sie blickte über ihre Schulter und verzog den Mund zu einem bösartigen Lächeln. »Hat er etwas angestellt? Haben sie endlich ein Gesetz erlassen, das es zu einem Verbrechen macht, ein Arschloch zu sein?«
    »Ich muss mit ihm reden. Weshalb werde ich nichts finden?«
    Neben einem Eckplatz, dessen Konsole so gedreht war, dass derjenige, der hinter ihr saß, den Rücken zur Wand und die Augen Richtung Zimmer hatte, blieb Larinda schließlich stehen. Die Anordnung des Arbeitsplatzes war ein Zeichen für eine leichte Paranoia.
    »Er lässt nie etwas herumliegen, nicht den kleinsten Zettel, nicht die winzigste Notiz. Selbst wenn er nur aufsteht, um sich am Arsch zu kratzen, blockt er seinen Computer. Behauptet, jemand hätte ihm früher mal Hintergrundinformationen zu einem seiner Berichte geklaut. Er benutzt sogar einen Audioverstärker, damit er bei Gesprächen immer flüstern kann. Als würden wir alle pausenlos die Ohren spitzen, um ja auch noch das letzte der goldenen Worte zu vernehmen, die er seiner Kehle entströmen lässt.«
    »Woher wissen Sie, dass er bei seinen Gesprächen einen Audioverstärker einsetzt?«
    Larinda verzog den Mund zu einem Lächeln. »Gute Frage, Lieutenant. Auch seine Arbeitskonsole ist immer abgeschlossen«, fügte sie hinzu. »Und sämtliche Disketten sind sorgfältig gesichert.« Sie flatterte mit ihren an den Spitzen goldfarben gefärbten Wimpern. »Als Kriminalbeamtin können Sie sich sicher denken, woher ich diese Dinge weiß. Nun, wie sieht es mit meiner Einladung aus?«
    In der Nische herrschte eine tadellose Ordnung, überlegte Eve. Eine erschreckende Ordnung, wenn man bedachte, dass eben noch jemand dort gearbeitet hatte, der urplötzlich mit grünem Gesicht aus dem Haus gelaufen war. »Hat er einen Informanten in der Polizeizentrale?«
    »Wäre natürlich durchaus möglich, obgleich ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendein menschliches Wesen gemeinsame Sache mit jemandem wie Morse macht.«
    »Spricht er darüber, gibt er damit an?«
    »He, wenn man dem Typen glaubt, dann hat er überall im Universum Informanten in den allerhöchsten Kreisen.« Ihr snobistischer britischer Akzent wurde durch die eindeutig weniger elegante Sprechweise der aus Queens stammenden New Yorkerin ersetzt. »Aber Nadine hat er niemals erreichen können. Das heißt, bis zu dem Mord an Towers, doch selbst da hat er sich ja nicht allzu lang gehalten.«
    Eve nickte und machte mit wild pochendem Herzen auf dem Absatz kehrt.
    »Hey«, rief ihr Larinda hinterher. »Wie steht’s mit heute Abend? Eine Hand wäscht die andere, Dallas.«
    »Keine Kameras, sonst sind Sie schneller wieder draußen als Sie hereingekommen sind«, warnte Eve und marschierte, ohne sich noch einmal umzudrehen, entschlossen aus dem

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