Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
fiel auf, wie die Teile des Puzzles an ihre Plätze fielen. »Weiter.«
    »Gerne. Stets zu Diensten. Außerdem fährt unser Freund einen brandneuen Rocket-Zweisitzer.«
    »Gott segne dich, Feeney.«
    »Das ist noch nicht alles.« Feeney sah sie strahlend an. »Seinen ersten Job hatte er bei einem kleinen Sender in seiner Heimatstadt. Dort hat er gekündigt, als jemand anders – eine Frau – mehr Sendezeit als er zugeteilt bekam.«
    »Hör jetzt bloß nicht auf. Ich glaube, ich könnte mich tatsächlich noch in dich verlieben.«
    »Damit wärst du nicht alleine. Das liegt an meinem hübschen Gesicht. Als Nächstes kam er bei einem Sender unter, bei dem er nur an den Wochenenden als Ersatzmann auftreten durfte. Woraufhin er ebenfalls wutschnaubend über die angebliche Diskriminierung – dieses Mal durch eine Chefredakteurin – das Handtuch warf.«
    »Es wird immer besser.«
    »Aber jetzt kommt der ganz große Hammer. Der Sender, für den er in Kalifornien tätig war. Dort brachte er es ziemlich weit, vom dritten Ersatzmann bis zum Nebensprecher einer regelmäßigen mittäglichen Nachrichtensendung.«
    »Neben einer Frau?«
    »Ja, aber darum geht es nicht, Dallas. Warte. Es gab bei diesem Sender ein hübsches kleines Mädchen, das den Wetterbericht sprach und die gesamte Fanpost einheimste. Die Typen in der Chefetage waren von ihr derart begeistert, dass sie ihr auch in der Mittagssendung ein paar kleine Sachen gaben. Sofort schnellten die Einschaltquoten in die Höhe, und in der Presse gab es sogar Berichte über sie. Morse kündigte mit der Behauptung, er arbeite nicht mit Laien. Das war kurz bevor das Mädchen seinen großen Durchbruch als Seriendarstellerin hatte. Willst du raten, wie die Kleine hieß?«
    Eve schloss ihre Augen. »Yvonne Metcalf.«
    »Man überreiche dem Lieutenant eine Zigarre. In Metcalfs Tagebuch findet sich ein Vermerk über ein Treffen mit dem blöden Arschloch aus den nur teilweise sonnigen alten Tagen. Ich würde sagen, dass das Frettchen sie hier in unserer hübschen Stadt wiedergetroffen hat. Seltsam, dass er in keinem seiner Berichte je auch nur mit einem Wort erwähnt hat, dass sie alte Freunde waren. Schließlich wäre dadurch etwas von ihrem Glanz auf ihn übergegangen.«
    »Ich liebe dich. Wenn wir uns wiedersehen, kriegst du einen dicken Kuss mitten in dein hässliches Gesicht.«
    »He, es ist nicht hässlich, sondern belebt. Zumindest sagt das meine Frau.«
    »Ja, in Ordnung. Ich brauche einen Durchsuchungsbefehl, Feeney, und ich brauche dich hier in Morses Apartment, um seinen Computer zu knacken.«
    »Den Durchsuchungsbefehl habe ich bereits beantragt. Ich werde ihn dir schicken, sobald ich ihn bekomme. Und dann mache ich mich sofort auf den Weg.«
    Manchmal drehten sich die Mühlen der Bürokratie erstaunlich schnell. Innerhalb einer halben Stunde trafen sowohl der Durchsuchungsbefehl als auch Feeney in der Wohnung ein. Tatsächlich gab Eve ihm einen Kuss, und zwar derart enthusiastisch, dass er wie rote Bete zu leuchten begann.
    »Sichern Sie die Tür, Peabody, und dann übernehmen Sie das Wohnzimmer. Geben Sie sich keine Mühe, ordentlich zu sein.«
    Zwei Schritte vor dem Hände reibenden Feeney rauschte Eve ins Schlafzimmer zurück.
    »Ein fantastisches System«, erklärte er begeistert. »Was auch immer für Fehler der Knabe haben mag, mit Computern kennt er sich eindeutig aus. Es wird mir ein Vergnügen sein, mit dem Ding ein bisschen zu spielen.« Er setzte sich an die Konsole, und Eve zerrte eilig die ersten Schubladen des Kleiderschrankes auf.
    »Der Kerl ist geradezu besessen modebewusst«, erklärte sie nach einer Weile. »Nichts, was allzu abgetragen wäre, aber auch nichts unangemessen Teures.«
    »Scheint, als steckte er all sein Geld in sein kleines Spielzeug.« Feeney runzelte die Stirn. »Der Typ respektiert seine Geräte und er ist extrem vorsichtig. Überall gibt es irgendwelche Codes. Himmel, er hat sogar ein fail-safe in die Kiste integriert.«
    »Was?« Eve richtete sich auf. »In einem Heimcomputer?«
    »Er hat eins.« Feeney lehnte sich zurück. »Wenn man den falschen Code eingibt, löschen sich sämtliche Daten automatisch. Außerdem würde ich wetten, dass es auch noch eine Stimmcodierung gibt. Wird nicht leicht werden, Dallas. Ich brauche ein paar von meinen eigenen Geräten, und selbst dann wird es noch ewig dauern.«
    »Er ist auf der Flucht. Ich bin sicher, er ist auf der Flucht. Er wusste, dass wir ihm auf die Schliche kommen würden.«
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher