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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wippte auf ihren Fersen und dachte darüber nach, woher er es gewusst haben könnte: entweder durch eine undichte Stelle bei den Mitgliedern der Polizei oder aber ganz einfach aus dem Netz.
    »Ruf deinen besten Mann zu Hilfe und übernimm du selbst den Computer, den er beim Sender hat. Dort war er schließlich zuletzt.«
    »Wird eine lange Nacht werden.«
    »Lieutenant.« Peabody kam an die Tür. Ihre Miene war vollkommen ausdruckslos, doch ihre Augen – ihre Augen sprühten Funken. »Ich denke, das hier sollten Sie sich besser einmal ansehen.«
    Im Wohnzimmer wies Peabody auf das kantige Sofa. »Ich habe mir das Ding mal genauer angesehen. Wahrscheinlich wäre mir nichts weiter aufgefallen, aber mein Daddy baut zufällig gerne Möbel. Und immer baut er irgendwelche versteckten Schubladen oder Hohlräume in die Sachen ein. Früher haben wir immer Schatzsuche gespielt. Als ich den Knauf an der Seite dieses Sofas sah, wurde ich einfach neugierig. Sieht aus wie ein ganz normales Dekorationsstück, das den altmodischen Drehknäufen nachempfunden ist.« Sie trat neben das Sofa und zeigte auf den Knopf.
    Eve begann vor Spannung regelrecht zu beben, und Peabodys Stimme stieg um mindestens eine Oktave an. »Hier haben wir den Schatz.«
    Eves Herz schlug heftig. In der langen, breiten Schublade, die unter den Kissen hervorgeglitten kam, lagen ein purpurroter Schirm und ein rotweiß gestreifter Schuh.
    »Jetzt haben wir den Kerl.« Eve bedachte Peabody mit einem breiten Grinsen. »Officer, Sie haben soeben einen riesengroßen Schritt in Richtung Kriminaldienst unternommen.«
    »Mein Mann sagt, er wird von dir belästigt.«
    Eve blickte stirnrunzelnd auf Feeneys Gesicht, das auf dem Monitor erschienen war. »Ich frage lediglich in gewissen zeitlichen Abständen, ob es etwas Neues gibt.« Sie ließ die Typen von der Spurensuche allein im Wohnzimmer des Apartments zurück. Sämtliche Lichter in der Wohnung waren eingeschaltet, denn es wurde langsam Abend.
    »Wodurch du ihn in seiner Arbeit unterbrichst. Dallas, ich habe dir gesagt, dass es langsam gehen würde. Morse ist ein Experte. Er kennt sämtliche Computertricks.«
    »Er hat es sicher aufgeschrieben, Feeney. Wie irgendeinen verdammten Nachrichtenbericht. Und falls er Nadine hat, bin ich sicher, dass auch das auf irgendeiner dieser verfluchten Disketten steht.«
    »Das denke ich ja auch, aber wir werden die Daten nicht schneller bekommen, wenn du meinem Mann derart im Nacken sitzt. Lass uns, um Himmels willen, etwas Raum zum Atmen. Hast du nicht heute Abend sowieso was vor?«
    »Was?« Sie verzog das Gesicht. »Oh, Mist.«
    »Also wirf dich in einen hübschen Fummel und lass uns einfach in Ruhe.«
    »Ich werde mich ganz sicher nicht wie irgendeine hirnlose Idiotin auftakeln und an irgendwelchen blöden Häppchen knabbern, während der Kerl irgendwo da draußen rumläuft.«
    »Auch wenn du dich nicht umziehst, läuft er da draußen rum. Hör zu, sämtliche Polizisten der Stadt halten nach ihm und seinem Wagen Ausschau. Seine Wohnung und der Sender werden pausenlos bewacht. Du kannst uns hier nicht helfen. Das hier ist mein Job.«
    »Ich kann – «
    »Du kannst den Prozess verlangsamen, indem du mich weiter zwingst, mich mit dir zu unterhalten«, schnauzte er sie an. »Hau ab, Dallas. Sobald ich etwas habe, gleich beim allerersten Byte, rufe ich dich an.«
    »Wir haben ihn, Feeney. Wir haben das Wer und auch das Was.«
    »Also lass mich auch das Wo finden. Falls Nadine Furst noch lebt, zählt jede einzelne Minute.«
    Genau das machte ihr zu schaffen. Sie hätte gerne widersprochen, doch dazu fehlte ihr die Munition. »Okay, ich werde verschwinden, aber – «
    »Ruf mich nicht noch einmal an«, unterbrach Feeney sie mitten im Satz. »Ich melde mich bei dir.« Und ehe sie über ihn fluchen konnte, beendete er einfach das Gespräch.
    Eve versuchte verzweifelt, das Geheimnis von Beziehungen, die Bedeutung des Ausgleichs zwischen Privatleben und Pflicht, den Wert des Kompromisses zu verstehen. Ihr Verhältnis zu Roarke drückte sie wie ein neuer, etwas enger Schuh, der jedoch so hübsch war, dass man bereit war, ihn zu tragen, bis er sich weitete und hoffentlich irgendwann wie angegossen saß.
    Also rannte sie ins Schlafzimmer, sah ihn in der Ankleideecke stehen und wählte Angriff als die beste Methode der Verteidigung.
    »Mach mir jetzt bloß keine Vorhaltungen, weil ich zu spät gekommen bin. Das hat Summerset bereits erledigt.« Sie riss an ihrem Schulterhalfter und warf es

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