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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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auf einen Stuhl, während Roarke ruhig mit einem goldenen Manschettenknopf den Ärmel seines weißen Hemdes schloss.
    »Du brauchst dich weder Summerset noch mir gegenüber zu rechtfertigen.« Während sie sich bereits das Hemd über den Kopf zog, warf er ihr einen kurzen, ruhigen Blick zu.
    »Hör zu, ich hatte einfach noch zu tun.« Von der Hüfte aufwärts nackt, warf sie sich auf einen Stuhl und zerrte an ihren Boots. »Ich habe gesagt, ich würde hier sein, und hier bin ich. Ich weiß, dass in zehn Minuten die ersten Gäste kommen.« In Gedanken an Summersets Schelte schleuderte sie einen der Stiefel durch den Raum. »Aber bis dahin bin ich fertig. Ich brauche nicht stundenlang, um ein Kleid anzuziehen und mir ein bisschen Farbe ins Gesicht zu schmieren.«
    Sie hob ihre Hüfte, zwängte sich aus der Jeans, und noch bevor die Hose den Boden berührt hatte, stürzte sie bereits in das angrenzende Bad.
    Roarke folgte ihr lächelnd.
    »Es besteht kein Grund zur Eile. Bei einer Cocktailparty gibt es keine Stechuhr, und man wird auch nicht verhaftet, falls man etwas spät kommt.«
    »Ich habe gesagt, Punkt acht bin ich fertig.« Sie stand unter der Dusche, und der Schaum aus ihren Haaren rann in ihre Augen. »Und das werde ich auch sein.«
    »Fein, trotzdem wird es niemanden stören, falls du erst in zwanzig oder dreißig Minuten unten bist. Denkst du, ich wäre böse, nur weil es neben mir noch andere Dinge in deinem Leben gibt?«
    Sie rieb sich die brennenden Augen und versuchte ihn durch den Schaum und den Dampf hindurch anzusehen. »Vielleicht.«
    »Dann muss ich dich leider enttäuschen. Falls du dich erinnerst, habe ich dich durch diese anderen Dinge erst kennen gelernt. Und auch ich habe eine Reihe von Verpflichtungen, die nichts mit dir zu tun haben.« Er beobachtete, wie sie sich das Shampoo aus den Haaren wusch. Es war ein hübscher Anblick, wie sie den Kopf zurückbog und das Wasser und die Seife an sich hinabrinnen ließ. »Ich versuche nicht, dich einzusperren. Ich versuche lediglich, mit dir zu leben.«
    Sie blies sich die nassen Haare aus den Augen, ging in Richtung des Ganzkörpertrockners und überraschte ihn, indem sie plötzlich sein Gesicht mit beiden Händen packte und ihn enthusiastisch küsste.
    »Es ist sicher nicht leicht.« Sie trat unter das Gebläse und räkelte sich behaglich im Strom der warmen, trockenen Luft. »Manchmal halte ich es selbst nur mit Mühe mit mir aus. Ich frage mich, warum du mir nicht einfach eine Ohrfeige verpasst, wenn ich anfange, dir das Leben schwer zu machen.«
    »Der Gedanke ist mir ebenfalls bereits ab und zu gekommen, aber du bist so oft bewaffnet, dass ich es für klüger halte, nicht so weit zu gehen.«
    Trocken und duftend von der parfümierten Seife verließ sie den Platz unter dem Fön. »Jetzt bin ich unbewaffnet.«
    Er umfasste ihre Hüfte und fuhr mit seinen Händen über ihren muskulösen, festen Po. »Wenn du nackt bist, kommen mir ganz andere Dinge in den Sinn.«
    »Aha.« Sie schlang ihm ihre Arme um den Hals und stellte sich leicht auf die Zehenspitzen, um in Höhe seiner Augen und seines Mundes zu sein. »Wie zum Beispiel?«
    Bedauernd schob er sie auf Armeslänge von sich. »Warum erzählst du mir nicht, weshalb du so aufgedreht bist?«
    »Vielleicht liegt es an deinem eleganten Hemd.« Sie trat einen Schritt zurück und griff nach ihrem kurzen Morgenmantel, der an einem Haken hing. »Vielleicht finde ich es erregend, während der nächsten Stunden Schuhe anziehen zu dürfen, in denen meine Füße vor Schmerzen schreien.«
    Sie blickte in den Spiegel und kam zu dem Ergebnis, dass es sicher angeraten wäre, etwas von der Farbe aufzutragen, die Mavis ihr ständig aufdrängte. Sie beugte sich ein wenig vor, klemmte den Wimperntöner und -verlängerer an ihren linken Lidrand und drückte ihn zusammen.
    »Vielleicht«, noch immer sah sie in den Spiegel, »liegt es aber auch ganz einfach daran, dass Officer Peabody den verborgenen Schatz endlich gefunden hat.«
    »Schön für Officer Peabody. Was für einen verborgenen Schatz?«
    Eve traktierte die Wimpern ihres rechten Auges und blinzelte vorsichtig. »Einen Schirm und einen Schuh.«
    »Dann habt ihr ihn also erwischt.« Er packte sie bei den Schultern und küsste sie zärtlich in den Nacken. »Gratuliere.«
    »Wir haben ihn beinahe«, verbesserte sie, versuchte, sich an den nächsten Schritt beim Schminken zu erinnern und entschied sich für den Lippenstift. Mavis war eine Verfechterin des

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