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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hast gesagt, er wäre vorsichtig.«
    »Ich habe gesagt, er wäre meistens vorsichtig. Er hat ein paar religiöse Kunstgegenstände gekauft, ohne sie zuvor ausreichend prüfen zu lassen. Sein religiöser Eifer hat einfach über seinen Geschäftssinn gesiegt. Die Dinger waren Fälschungen, und er hat damit ziemlich viel verloren.«
    »Wieviel?«
    »Über drei Millionen. Wenn nötig, kann ich auch die genauen Zahlen besorgen. Aber er wird sich davon erholen«, fügte Roarke mit einem Schulterzucken hinzu, an das sich Eve im Zusammenhang mit einer derartigen Summe niemals gewöhnen würde. »Dazu braucht er sich nur hier und da ein bisschen einzuschränken. Ich würde sagen, sein Stolz wurde durch diese Sache stärker beschädigt als seine Brieftasche.«
    »Welchen Wert haben die Anteile, die Towers an Mercury hatte?«
    »Auf dem aktuellen Markt?« Wieder zog er sein Notebook aus der Tasche und gab ein paar Zahlen ein. »Irgendetwas zwischen fünf und sieben.«
    »Millionen?«
    »Ja«, erklärte Roarke mit einer Spur von einem Lächeln. »Natürlich.«
    »Gütiger Himmel. Kein Wunder, dass sie leben konnte wie eine Königin.«
    »Marco hat ein paar sehr gute Investitionen für sie getätigt. Er wollte der Mutter seiner Kinder ein sorgenfreies Leben ermöglichen.«
    »Offensichtlich haben du und ich sehr unterschiedliche Vorstellungen von einem sorgenfreien Leben.«
    »Offensichtlich.« Roarke steckte das Notebook wieder ein, stand auf und schenkte ihnen beiden Kaffee nach. Ein Airbus rumpelte, gefolgt von einer Flotte privater Flieger, dicht am Fenster vorbei. »Du vermutest, Marco hätte sie getötet, um mit dem Erbe seine Verluste auszugleichen?«
    Sie nahm die angebotene Tasse, trat ans Fenster, hinter dem der Verkehrslärm immer weiter anstieg, und drehte sich wieder zu ihm um. Ihr Morgenmantel glitt ihr von der Schulter, und Roarke schob ihn beiläufig zurück. Für Gelegenheiten wie diese trugen viele gelangweilte Pendler Ferngläser mit sich herum.
    »Schließlich ist da noch die Scheidung«, fuhr sie mit ihren Überlegungen fort. »Angeblich friedlich, aber wessen Idee ist sie überhaupt gewesen? Scheidungen sind für Katholiken schwierig, vor allem, wenn Kinder involviert sind. Brauchten sie dafür nicht sogar eine Art kirchlicher Genehmigung?«
    »Ein Ehedispens«, verbesserte Roarke. »Eine komplizierte Sache, aber sowohl Cicely als auch Marco hatten gute Beziehungen zu den Kirchenoberen.«
    »Er hat nicht wieder geheiratet«, bemerkte Eve und stellte ihre Tasse auf den Tisch. »Und bisher habe ich auch nichts davon gehört, dass es zumindest irgendwo eine Partnerin gäbe.
    Towers hingegen hatte seit langem eine feste Beziehung zu Hammett. Was für ein Gefühl mag es für Angelini gewesen sein, dass die Mutter seiner Kinder mit einem Geschäftspartner ins Bett geht?«
    »Ich an seiner Stelle hätte den Geschäftsfreund kalt gemacht.«
    »Du.« Eve bedachte ihn mit einem schnellen Blick. »Wahrscheinlich hättest du sogar beide umgebracht.«
    »Wie gut du mich doch kennst.« Er trat vor sie und umfasste ihre Schultern. »Um noch mal auf das Geld zurückzukommen, solltest du nicht vergessen, dass Angelinis Anteil an Mercury ebenso groß ist wie der von seiner Ex-Frau. Schließlich waren sie gleichberechtigte Partner.«
    »Verdammt.« Roarkes Erklärung passte ihr ganz und gar nicht in den Kram. »Trotzdem, Geld ist Geld. Ich muss die Spur verfolgen, so lange ich keine andere habe.« Immer noch stand er dicht vor ihr, hielt sie bei den Schultern und sah sie reglos an. »Was ist?«
    »Der Glanz in deinen Augen.« Er küsste sie zärtlich auf den Mund. »Weißt du, ich habe tatsächlich so etwas wie Mitgefühl mit Angelini, denn ich kann mich gut daran erinnern, wie es ist, wenn du einen mit diesem Blick durchbohrst.«
    »Aber du hattest niemanden getötet«, erinnerte sie ihn. »Zumindest nicht die Frauen, wegen denen ich dich aufgesucht habe.«
    »Aber zu dem Zeitpunkt warst du dir da nicht so sicher, auch wenn du dich aus unerfindlichen Gründen… zu mir hingezogen fühltest. Und jetzt sind wir – « Seine Uhr begann zu piepsen. »Verdammt.« Er gab ihr noch einen flüchtigen Kuss. »Wir werden später in unseren Erinnerungen schwelgen müssen. Jetzt habe ich einen Termin.«
    Umso besser, dachte Eve. Wenn ihr Blut in Wallung geriet, fiel es ihr schwer, weiter klar zu denken. »Dann sehen wir uns einfach später.«
    »Zu Hause?«
    Sie spielte mit ihrer Kaffeetasse. »Sicher, bei dir.«
    Ungeduldig schob er

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