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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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genommen ein guter Quotenfänger ist.« Louise war eine hübsche Frau mit einem sanften Gesicht und leuchtenden Augen. Sie war direkt vom College zum Sender gekommen, und nach weniger als einem Monat hatte Nadine sie auf den Posten der Chef-Cutterin gehievt. Ein Arrangement, das für sie beide durchaus von Vorteil war. »Sie hat eine solide Ausstrahlung, eine hervorragende Stimme, der Roarke-Faktor verleiht ihr den nötigen Glamour, und davon abgesehen hat sie als Polizistin einen wirklich guten Ruf.«
    »Also?«
    »Also denke ich«, fuhr Louise unbekümmert fort, »dass du, so lange du keine Neuigkeiten hast, vielleicht ein bisschen was über den Fall DeBlass bringen könntest. Dass du die Leute daran erinnern könntest, dass unsere werte Lieutenant Dallas einen der ganz Großen unseres Staats zu Fall gebracht und sich durch nichts und niemanden von der Erfüllung ihrer Pflicht hat abbringen lassen. Auf diese Weise würde das Vertrauen in sie gestärkt.«
    »Ich will nicht von den laufenden Ermittlungen ablenken.«
    »Vielleicht solltest du gerade das tun«, widersprach Louise. »Zumindest, solange es keine neue Spur oder kein neues Opfer gibt.«
    Nadine grinste. »Ein bisschen frisches Blut würde die Sache natürlich noch mal anheizen. Noch ein paar Tage, und wir alle fallen ins Juniloch. Okay, ich werde es mir überlegen. Vielleicht hast du ja Lust, ein bisschen was zusammenzustellen.«
    Louise zog eine Braue in die Höhe. »Habe ich das?«
    »Und wenn ich es verwende, du ehrgeizige Ziege, wird dein Name live erwähnt.«
    »Abgemacht.« Louise klopfte auf die Tasche ihrer Weste. »Meine Kippen sind alle.«
    »Du solltest damit aufhören. Du weißt, wie es unsere hohen Damen und Herren finden, wenn ihre Angestellten Gesundheitsrisiken eingehen.«
    »Immerhin bleibt es ja bei dem Zeug.«
    »Zeug ist genau der passende Ausdruck. Aber wenn du schon Zigaretten holen gehst, bring mir doch bitte welche mit.« Zumindest besaß Nadine den Anstand, bei diesen Worten verlegen zu grinsen. »Und behalt es bitte für dich. Mit uns Journalisten gehen sie wesentlich härter ins Gericht als mit euch Technikern.«
    »Du hast doch noch ein bisschen Zeit vor deinem Mitternachtsauftritt. Willst du heute keine Pause machen?«
    »Nein, ich muss noch ein paar Telefongespräche führen. Außerdem gießt es draußen wie aus Eimern.« Nadine betastete ihre perfekte Frisur. »Also würde ich sagen, dass du gehst«, sie griff bereits in ihre Tasche, »und dass ich dafür bezahle.«
    »Das ist ja wohl das Mindeste, denn schließlich muss ich den ganzen Weg bis in die Zweite hetzen, um einen Laden mit Tabaklizenz zu finden.« Resigniert erhob sie sich von ihrem Platz. »Ich nehme deinen Regenmantel.«
    »Kein Problem.« Nadine drückte ihr ein paar Credits in die Hand. »Lass meine Kippen einfach in meiner Tasche, okay? Ich bin im Nachrichtenraum.«
    Sie verließen gemeinsam den Schnittraum, und Louise hüllte sich in den eleganten blauen Mantel. »Tolles Material.«
    »Von dem fließt das Wasser ab wie von einer Ente.«
    Sie passierten eine Reihe von Schneide- und Produktionsräumen und gingen in Richtung eines hinabgleitenden Laufbands. Da der allgemeine Lärm beständig zunahm, musste Nadine beinahe brüllen, als sie fragte: »Und, habt ihr, du und Bongo immer noch die Absicht, den großen Schritt zu wagen?«
    »Wir haben sogar schon angefangen, uns Wohnungen anzusehen. Wir wollen den traditionellen Weg gehen, das heißt, erst wollen wir ein Jahr lang das Zusammenleben ausprobieren, und wenn das funktioniert, wollen wir heiraten.«
    »Lieber du als ich«, erklärte Nadine voller Inbrunst. »Ich wüsste keinen einzigen Grund, weshalb ein rational denkender Mensch sich derart fest an einen anderen rational denkenden Menschen binden sollte.«
    »Liebe.« In einer dramatischen Geste legte Louise die Hand auf ihr Herz. »Sie sorgt dafür, dass man jede Vernunft und Rationalität ganz einfach vergisst.«
    »Du bist jung und frei, Louise.«
    »Und wenn ich Glück habe, werde ich eines Tages alt und an Bongo gefesselt sein.«
    »Wer zum Teufel will an jemanden gefesselt sein, der Bongo heißt?«, murmelte Nadine.
    »Ich. Bis später dann.« Während Nadine in Richtung des Nachrichtenraumes abbog, fuhr Louise alleine auf dem Laufband weiter in Richtung des Foyers, wobei sie sich fragte, ob sie es schaffen würde, vor eins zu Hause zu sein.
    Heute Abend waren sie und Bongo in ihrer kleinen Wohnung. Wenn sie erst ein passendes Apartment hätten,

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