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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gegenüber dem Bett zur Seite, sodass ein riesiger Videobildschirm zum Vorschein kam. »Wirklich anständig. Und, wollen wir jetzt essen?«
     
    Während es sich Eve zusammen mit Mavis im Esszimmer gemütlich machte, um ihren ersten freien Abend seit Wochen zu genießen, saß Nadine Furst mit gerunzelter Stirn über dem Zusammenschnitt für ihre nächste Sendung.
    »Das hier hätte ich gern ein bisschen größer. Fokus auf Dallas«, wies sie die Technikerin an. »Ja, ja, bring sie ganz nach vorne. Sie macht sich verdammt gut vor der Kamera.«
    Sie lehnte sich zurück und studierte die fünf Bildschirme, während die Cutterin die Finger über die Tasten des Schaltbretts fliegen ließ. Einzig das Murmeln der Stimmen auf den Bildschirmen durchbrach die Stille im Schneideraum eins. Für Nadine war das Zusammenschneiden der Beiträge ebenso erregend wie eine Runde guter Sex. Die meisten Journalisten überließen diese Arbeit lieber den Leuten von der Technik, aber Nadine wollte wie an allen Dingen auch an diesem Vorgang aktiv beteiligt sein.
    In dem ein Stockwerk tiefer gelegenen Nachrichtenraum herrschte mal wieder vollkommenes Chaos. Auch daran fand sie durchaus Gefallen. Die Eile, mit der man versuchte, die neuesten Töne sowie die aktuellsten und spannendsten Bilder vor der Konkurrenz herauszubringen, die Hektik, mit der die Reporter versuchten, über ihre Links von irgendwelchen Gesprächspartnern noch eine letzte zitatwürdige Aussage zu bekommen oder ihren Computern die allerneuesten Daten zu entlocken – all das sprach sie an.
    Konkurrenz kam nicht nur von außen. Es gab mehr als genug auch innerhalb des Nachrichtenstudios von Channel 75.
    Jeder wollte die ganz große Story, das ganz große Bild, die ganz hohen Einschaltquoten. Im Augenblick war sie diejenige, die all das bekam. Und sie hatte nicht die Absicht, diese Dinge wieder zu verlieren.
    »Da, halt dort an, wo ich auf Metcalfs Terrasse stehe. Ja, und jetzt versuch, den Bildschirm zu splitten und die Stelle danebenzuschieben, an der ich auf dem Gehweg stehe, wo es Towers erwischt hat. Hm-hmmm.« Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie eingehend das Bild. Sie sah gut aus, dachte sie zufrieden. Würdevoll und ernst. Ganz wie die unerschrockene, klar sehende Journalistin bei der Begehung der Tatorte zweier grausiger Verbrechen.
    »Okay.« Sie stützte ihr Kinn auf die verschränkten Hände. »Jetzt fehlt nur noch der Ton.«
    Zwei Frauen, talentiert, engagiert, unschuldig. Zwei Leben, denen brutal ein Ende gesetzt wurde. Die Stadt ist außer sich vor Trauer und Entsetzen, jeder blickt ängstlich über die Schulter und fragt sich nach dem Warum. Die Familien trauern, fordern über den Gräbern ihrer Lieben, dass man den Täter seiner gerechten Strafe überführt, und tatsächlich gibt es einen Menschen, der sich um die Erfüllung dieser Forderung bemüht.
    »Halt«, befahl Nadine. »Fokus auf Dallas vor dem Gerichtssaal. Und jetzt bringst du den Ton.«
    Eve und Nadine tauchten nebeneinander in Lebensgröße auf dem Bildschirm auf. Das war gut, dachte Nadine. Das Bild erweckte den Eindruck, als arbeiteten sie eng zusammen, als wären sie ein Team. Das konnte sicherlich nicht schaden. Eine milde Brise zerzauste ihre Haare, und hinter ihnen ragte das Gerichtsgebäude in den Himmel, ein Mahnmal des Rechts, dessen Fahrstühle geschäftig hoch- und runterglitten und in dessen gläsernen Korridoren sich wahre Menschenmassen drängten.
    Mein Job ist es, einen Mörder zu finden, und ich nehme diesen Job sehr ernst. Wenn ich meine Arbeit getan habe, fängt die Arbeit der Gerichte an.
    »Perfekt.« Nadine ballte die Faust. »Oh ja, einfach perfekt. Dann kannst du langsam ausblenden und ich übernehme live. Wie lang ist der Schnitt?«
    »Drei Minuten fünfundvierzig.«
    »Louise, ich bin ein Genie, und du bist ebenfalls nicht schlecht. Druck den Bericht so aus.«
    »Schon erledigt.« Louise wandte sich vom Schaltbrett ab und räkelte sich. Sie und Nadine arbeiteten seit drei Jahren zusammen und waren gute Freundinnen. »Das ist ein guter Bericht, Nadine.«
    »Allerdings, das ist er.« Nadine neigte ihren Kopf zur Seite und sah die Cutterin fragend an. »Aber?«
    »Okay.« Louise löste ihren Pferdeschwanz und fuhr sich mit der Hand durch die dichten, dunklen Locken. »Es wirkt beinahe wie eine Wiederholung. Wir haben schon seit ein paar Tagen nichts Neues mehr gebracht.«
    »Ebenso wenig wie die anderen. Aber ich habe zumindest Dallas.«
    »Die bereits für sich

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