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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Entlohnung haben Sie denn so gedacht, Mr. Angelini?«
    »Zehntausend könnte ich ganz sicher locker machen.« Er kämpfte um ein Lächeln. »Oder sogar das Doppelte, wenn Sie die ganze Sache dauerhaft vergessen.«
    Eve kreuzte die Arme vor der Brust und sprach in den Recorder. »David Angelini hat der Ermittlungsleiterin Lieutenant Eve Dallas Schweigegeld geboten, was von dieser abgelehnt wurde.«
    »Hexe«, flüsterte er mit erstickter Stimme.
    »Allerdings. Warum waren Sie gestern Abend bei Channel 75?«
    »Ich habe nie behauptet, dass ich dort gewesen bin.«
    »Ersparen wir uns doch das sinnlose Geplänkel. Auf der Überwachungsdiskette ist eindeutig zu sehen, wie Sie auf den Parkplatz des Senders fahren.« Sie öffnete ihre Tasche, zog das ausgedruckte Bild von seinem Gesicht hervor und warf es vor ihn auf den Tisch.
    »Die Überwachungskamera.« Seine Beine schienen zu versagen, und er ließ sich kraftlos zurück in seinen Sessel sinken. »Daran habe ich gar nicht gedacht – das kam mir nicht auch nur für eine Sekunde in den Sinn. Ich war einfach in Panik.«
    »Das ist, nachdem man einem anderen Menschen die Halsschlagader durchgeschnitten hat, eine durchaus verständliche Reaktion.«
    »Ich habe sie nicht angerührt. Ich war noch nicht einmal in ihrer Nähe. Großer Gott, sehe ich vielleicht aus wie ein kaltblütiger Mörder?«
    »Leider gibt es keinen Prototyp des kaltblütigen Mörders.
    Sie waren dort. Dafür gibt es Beweise. Ihre Hände«, sagte sie mit schneidender Stimme und griff bereits nach ihrem Stunner. »Lassen Sie die Hände, wo sie sind.«
    »Um Himmels willen, glauben Sie ernsthaft, ich laufe mit einem Messer in der Tasche durch die Gegend?« Langsam zog er ein Taschentuch hervor und betupfte sich die Brauen. »Ich habe diese Louise Kirski noch nicht einmal gekannt.«
    »Aber Sie kennen ihren Namen.«
    »Ich habe ihn in den Nachrichten gehört.« Er schloss erschöpft die Augen. »Ich habe sie in den Nachrichten gesehen. Und ich habe gesehen, wie er sie ermordet hat.«
    Eves Schultermuskeln zuckten, doch im Gegensatz zu David wäre sie eine gute Spielerin gewesen, denn ihr Gesicht und ihre Stimme verrieten nichts von dem, was sie bei diesem Satz empfand. »Tja dann, warum erzählen Sie mir dann nicht ganz genau, was dort auf dem Parkplatz vorgefallen ist?«
    Er trug zwei schwere Goldringe – einen mit einem Rubin –, die klirrend gegeneinander stießen, als er erneut die Hände rang, »Sie müssen meinen Namen aus der Sache raushalten.«
    »Nein«, erkläre sie mit leichter Stimme. »Das muss ich nicht. Ich mache keine derartigen Geschäfte. Ihre Mutter war Staatsanwältin, Mr. Angelini. Sie sollten also wissen, dass mögliche Abkommen nicht mit mir, sondern höchstens mit der Staatsanwaltschaft getroffen werden können. Sie haben bereits einmal während unseres Gesprächs gelogen.« Immer noch klang ihre Stimme ruhig, denn wenn man es mit einem nervösen Verdächtigen zu tun hatte, war es das Beste, ihn in Sicherheit zu wiegen. »Ich gebe Ihnen die Möglichkeit, diese Falschaussage zu korrigieren und erinnere Sie zugleich noch einmal daran, dass Sie das Recht haben, sich jederzeit, auch während des Verhörs, mit Ihrem Anwalt in Verbindung zu setzen. Wenn Sie aber mit mir sprechen wollen, dann tun Sie es jetzt. Um es Ihnen leichter zu machen, werde ich einfach anfangen. Was wollten Sie gestern Abend noch bei Channel 75?«
    »Ich hatte dort einen Termin. Ich habe Ihnen doch bereits gesagt, dass ich einen Termin hatte, den ich dann allerdings verlegt habe. Es ging uns, das heißt mir, um einen Deal zur Ausweitung unserer bisherigen Beteiligungen an der Unterhaltungsindustrie. Wir entwickeln Projekte, Programme, Serien. Carlson Young, der Leiter der Unterhaltungsabteilung des Senders, hat ziemlich viel zum Erfolg dieser Projekte beigetragen. Mit ihm hatte ich einen späten Termin in seinem Büro.«
    »Etwas sehr spät für Geschäfte, finden Sie nicht auch?«
    »In der Unterhaltungsbranche gelten nun einmal nicht die normalen Arbeitszeiten. Unser beider Terminkalender waren ziemlich voll, sodass uns beiden dieser Zeitpunkt durchaus gelegen kam.«
    »Und warum haben Sie Ihre Unterhaltung nicht einfach über das Link geführt?«
    »Ein Großteil unserer Geschäfte geht tatsächlich übers Link. Aber wir hatten beide das Gefühl, dass es an der Zeit wäre für ein persönliches Gespräch. Wir hatten und haben immer noch die Hoffnung, dass das erste Projekt im Herbst auf Sendung gehen wird. Wir

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