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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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stören.« Eve zuckte mit den Schultern. »Ms. Furst hat durch diese Geschichte ebenfalls einigen Ruhm erlangt.«
    »Daraus lernt man, nichts anderes zu erwarten, als dass ein Mensch wie Sie das Elend anderer nutzt, um selbst weiterzukommen.«
    »Dann hat Ihnen ihre Berichterstattung also nicht gefallen?«
    »Lieutenant«, erklärte Moe mit erzwungener Geduld. »Was sollen diese Fragen?«
    »Noch sind wir nicht vor Gericht. Ich kann also alles fragen, was ich möchte, ohne einen bestimmten Grund dafür haben zu müssen. Also, haben Sie sich über die Berichte geärgert, Mr. Angelini? Waren Sie wütend?«
    »Ich – « Moe warf ihm einen strengen Blick zu, und er fuhr vorsichtiger fort. »Ich komme aus einer ziemlich bekannten Familie. Da ist man so etwas gewohnt.«
    »Vielleicht könnten wir allmählich wieder zum eigentlichen Thema der Befragung zurückkommen«, verlangte Moe.
    »Das gehört alles dazu. Louise Kirski hatte, als sie ermordet wurde, Nadine Fursts Regenmantel an. Wissen Sie, was ich denke, Mr. Angelini? Ich denke, der Mörder hat die falsche Frau erwischt. Ich denke, er hat auf Nadine gewartet, und Louise kam ganz einfach im falschen Moment durch die Tür.«
    »Trotzdem hat das alles nichts mit mir zu tun.« Er blickte Hilfe suchend auf das Anwaltstrio. »Das alles hat nichts mit mir zu tun. Ich habe gesehen, wie es passierte. Das ist alles.«
    »Sie haben gesagt, dass es ein Mann war. Wie sah der Mann aus?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nur undeutlich gesehen, er hatte mir den Rücken zugewandt. Es ging alles so entsetzlich schnell.«
    »Aber Sie haben genug gesehen, um zu wissen, dass es ein Mann war.«
    »Das habe ich einfach angenommen.« Er brach ab und rang, während Moe ihm etwas ins Ohr flüsterte, mühsam nach Luft. »Es hat geregnet.«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten das Gesicht des Opfers gesehen.«
    »Das Licht, sie hat ihr Gesicht ins Licht gedreht, als er – als der Mörder – auf sie zuging.«
    »Und dieser Mörder, der vielleicht ein Mann war und der plötzlich aus dem Nichts vor ihr auftauchte – war er groß, klein, alt, jung?«
    »Ich weiß nicht. Es war dunkel.«
    »Sie haben gesagt, es hätte Licht gegeben.«
    »Nur einen kleinen Lichtkreis. Er hatte sich im Schatten versteckt. Er trug schwarze Kleidung«, platzte es aus ihm heraus, als hätte er eine plötzliche Eingebung gehabt. »Einen langen schwarzen Mantel – und einen Hut, einen Schlapphut, den er tief ins Gesicht gezogen hatte.«
    »Wie praktisch. Er trug also schwarze Kleidung. Wie originell.«
    »Lieutenant, ich kann meinem Mandanten nicht empfehlen, weiterhin mit Ihnen zu kooperieren, wenn Sie derart sarkastisch sind.«
    »Ihr Klient steckt bis über beide Ohren in einem dreifachen Mordfall. Mein Sarkasmus sollte eine seiner geringsten Sorgen sein. Drei der ganz großen Fragen wurden bereits positiv beantwortet: ein Motiv, die Mittel und die Gelegenheit zur Durchführung der Taten.«
    »Sie haben nichts außer dem Eingeständnis meines Mandanten, dass er Zeuge eines Verbrechens war. Darüber hinaus«, Moe trommelte mit ihren Fingernägeln auf der Tischplatte herum, »haben Sie nicht das Geringste, was ihn mit den anderen Morden in Verbindung bringen würde. Was Sie haben, Lieutenant, ist ein frei herumlaufender Irrer und das verzweifelte Bedürfnis, Ihre Vorgesetzten und die Öffentlichkeit zu beruhigen, indem Sie endlich eine Verhaftung vornehmen. Aber mein Mandant wird Ihnen dafür nicht zur Verfügung stehen.«
    »Das werden wir ja sehen. Aber jetzt – « Das zweimalige Piepsen ihres Handys war ein Signal von Feeney. »Entschuldigen Sie mich, ich bin sofort wieder da.« Hinter einem kühlen Lächeln verbarg sie die plötzliche Erregung, mit der sie das Verhörzimmer verließ. »Ich brauche gute Nachrichten, Feeney. Ich will diesen Hurensohn festnageln.«
    »Gute Nachrichten?« Feeney rieb sich das Kinn. »Tja, vielleicht ist ja das hier eine gute Nachricht. Yvonne Metcalf hat mit unserem Freund Verhandlungen geführt. Heimliche Verhandlungen.«
    »Und worum ging es?«
    »Um die Hauptrolle in irgendeinem Film. Die Verhandlungen wurden wegen ihres Vertrages für Schalten Sie sich ein im stillen Kämmerchen geführt. Endlich habe ich ihren Agenten drangekriegt. Für die Rolle hätte sie die Talkshow an den Nagel gehängt. Aber nur, wenn die Rahmenbedingungen gestimmt hätten. Sie wollte einen Garantievertrag über zwei Fortsetzungen, internationale Ausstrahlung und

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