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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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regelmäßig zu Gesicht, und mein Arzt ist äußerst diskret. Irgendwie hat Angela jedoch Wind
von meinen Untersuchungsergebnissen bekommen.« Er nahm noch einen letzten Zug, dann drückte er die Zigarette aus. »Ich bin HIV-positiv.«
    »Oh, das tut mir leid.« Unwillkürlich streckte sie den Arm aus, nahm seine Hand, hielt sie fest.
    »Ich glaubte immer, es wäre die Sauferei, die mich eines Tages dahinraffen würde. Hätte nie gedacht, daß es der Sex sein würde.«
    Er hob das Glas. Seine zitternde Hand brachte die Eisstückchen zum Klimpern. »Doch letztendlich war ich so oft betrunken, daß ich überhaupt nicht weiß, wie viele Frauen ich gehabt habe, geschweige denn, wer sie waren.«
    »Jeder Tag …« Sie unterbrach sich, weil sie das Gefühl hatte, alle Worte klangen jetzt banal und waren völlig nutzlos. »Sie haben ein Recht auf Ihre Privatsphäre, Rob.«
    »Merkwürdig, das aus dem Mund einer ehemaligen Journalistin zu hören.«
    »Auch wenn Angela diese Informationen durchsickern läßt, müssen Sie sie nicht bestätigen.«
    Mit einem amüsierten Gesichtsausdruck lehnte er sich zurück. »Jetzt sind Sie stocksauer.«
    »Natürlich bin ich das. Angela hat mich benutzt, um an Sie heranzukommen. Herrgott, letztendlich drehte es sich doch hier nur ums Fernsehen und ist doch auch nicht mehr als Fernsehen. Wir sprechen hier über Einschaltquoten und nicht über irgendwelche weltbewegenden Ereignisse. Worum geht es denn hier, daß jemand Ihre persönliche Tragödie dazu nutzt, den Wettbewerb um die Quoten durch Erpressung für sich zu entscheiden?«
    Er nahm es etwas leichter, nippte an seinem Getränk und meinte: »Es geht ums Showbusiness. Nichts liegt näher an Leben und Tod als Leben und Tod.« Er lächelte gequält. »Ich müßte das eigentlich wissen.«
    »Tut mir leid.« Sie schloß die Augen, rang darum, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Ein Wutanfall hilft Ihnen jetzt auch nicht weiter. Was kann ich denn tun?«
    »Haben Sie ein paar Freunde, die an der Entscheidung über die Vergabe des Oscars beteiligt sind?«
    Sie lächelte zurück. »Vielleicht habe ich tatsächlich ein paar solche Freunde.«
    »Die könnten Sie ja mal anrufen und Ihre erregende und überzeugende Stimme dazu nutzen, sie bei ihrer Wahl zu beeinflussen. Und danach können Sie wieder vor die Kamera treten und Angela die Hölle heiß machen.«
    Ihre Augen flammten auf. »Da können Sie aber Gift drauf nehmen.«
     
    Noch am gleichen Nachmittag rief Deanna alle ihre Mitarbeiter zusammen. Um den Eindruck von Autorität zu vermitteln, saß sie hinter ihrem Schreibtisch. Immer noch war sie wütend, tief in ihr gärte es. Das führte dazu, daß ihre Stimme kühl, ihr Ton formell und schneidig war.
    »Wir haben ein ernstes Problem, von dem ich erst vor kurzem in Kenntnis gesetzt wurde.« Sie schaute sich mit prüfendem Blick im Büro um, bemerkte die Verwirrung in den Gesichtern. Die Versammlungen des Mitarbeiterstabes waren meistens ziemlich langweilig, manchmal hitzig gewesen, aber immer zwanglos und im wesentlichen in einer freundlichen Atmosphäre verlaufen.
    »Margaret«, fuhr Deanna fort, »Sie haben doch mit Kate Lowells Leuten Kontakt aufgenommen, nicht wahr?«
    »Das ist richtig.« Durch die frostige Stimmung ganz entnervt, knabberte Margaret am Bügel ihrer Lesebrille herum. »Sie zeigten sich sehr an ihrem Auftritt bei uns interessiert. Wir konnten sie damit locken, daß sie als Teenager einige Jahre in Chicago gelebt hatte. Dann aber kappten sie alles mit der Begründung, es gäbe Terminschwierigkeiten.«
    »Wie oft ist uns das im letzten halben Jahr passiert?«
    Margaret schaute verwundert drein. »So direkt läßt sich das schlecht sagen. Viele Ideen lassen sich nicht so umsetzen, wie wir das gerne hätten.«
    »Ich meine jetzt besonders die Sendungen, die sich um eine prominente Person drehen.«
    »Oh, nun, das sind ja nicht allzu viele, weil wir von der Aufmachung der Sendung her im allgemeinen dazu neigen, ganz normale Leute als Gäste zu nehmen, die Durchschnittsmenschen
eben.« Unruhig rutschte Margaret auf ihrem Stuhl hin und her. »Aber ich schätze, daß es im letzten halben Jahr vielleicht fünf- oder sechsmal passierte, daß jemand wieder abgesprungen ist.«
    »Wie kommen die potentiellen Gäste auf unsere Liste und was geschieht dann damit? Simon?«
    Er errötete. »Das ist immer der gleiche Prozeß, Dee. Zunächst sammeln wir spontan alles, was uns an Ideen und Einfällen kommt. Wenn wir dann Themen und Gäste

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