Tödliche Liebe: Roman (German Edition)
hineinbegeben haben.«
»Nun, das trifft alles auch auf mich zu. Wir stehen uns da beide also in nichts nach.«
»Na, prima!« Er gab sie frei. Wenn sie ihm mit Vernunft kommen wollte, hatte er ihr einiges zu bieten. Sachliche Worte gehörten zu seinem Standardrepertoire. »Ich werde dann zwar immer noch weggehen müssen, aber ich habe mehr Kontrolle darüber, wohin es geht und wann ich es tue. Und ich möchte, daß du leidest, wann immer ich gehen muß.«
»Dann kannst du zur Hölle fahren«, meinte sie streng.
»Nicht ohne dich. Herrgott noch mal, Deanna, ich liebe dich.«
Sie trat auf zitternden Beinen einen Schritt zurück, ihre geweiteten Augen waren auf sein Gesicht gerichtet. Sie brauchte einen Moment, bis sie wieder atmen konnte. Und noch einen weiteren Moment, bis sie einen zusammenhängenden Satz über die Lippen brachte. »Das hast du noch nie gesagt.«
Ihre Reaktion war nicht ganz so ausgefallen, wie er es sich erhofft hatte. Doch er mußte zugeben, daß seine Liebeserklärung auch nicht gerade in der elegantesten Form erfolgt war. »Jetzt habe ich es gesagt. Hast du Probleme damit?«
»Du?«
»Ich habe dich zuerst gefragt.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, vermutlich nicht. Eigentlich ist es sogar ganz passend, denn ich liebe dich auch.« Sie gab einen schnellen, ungleichmäßigen Seufzer von sich. »Mir war gar nicht klar, wie sehr ich diese Worte brauchte.«
»Du bist nicht die einzige, die die Dinge schrittweise nehmen muß.« Er streckte die Hand aus, berührte ihre Wange. »Das macht ganz schön angst, was?«
»Ja.« Sie nahm sein Handgelenk und hielt es fest, während der erste Schwall der Freude durch ihren Körper wogte. »Aber das stört mich nicht. Eigentlich gefällt mir diese Angst sogar. Wenn du es mir also noch mal sagen willst, dann laß dich nicht abhalten.«
»Ich liebe dich.« Er hob sie hoch und brachte sie zum Lachen, als sie auf die Couch purzelten. »Du hältst dich besser an mir fest«, warnte er sie und zog ihr den Pullover über den Kopf. »Gleich mache ich dir nämlich noch viel mehr angst.«
Achtzehntes Kapitel
D as Nachrichtenmagazin Nachgefragt mit Finn Riley hatte im Januar Premiere und ersetzte mitten in der Saison ein wenig geglücktes Krankenhausdrama. Das Sendernetz verknüpfte hohe Hoffnungen damit, daß ein wöchentliches Nachrichtenmagazin mit einem bekannten und markanten Gesicht diesem Sendetermin höhere Einschaltquoten einbringen konnte. Finn hatte Erfahrung, wirkte glaubwürdig und war vor allem bei den Frauen weithin beliebt, was sehr wichtig war, zumal es die umworbene Zuschauergruppe der achtzehn- bis vierzigjährigen Frauen betraf.
Die CBC kündigte die Sendung mit großem Aufwand an. Man ließ entsprechende Programmhinweise laufen, aufwendige Anzeigen wurden entworfen, eine Titelmusik wurde komponiert. Als der Bühnenaufbau mit der dreidimensionalen Weltkarte und dem eleganten Glastisch entstand, waren Finn und die drei Reporter seines Teams bereits mit voller Kraft bei der journalistischen Arbeit.
Seine Vision von diesem Projekt war viel unkomplizierter als die aufgemotzten Werbespots oder die teuren Requisiten glauben machten. Wie er Deanna erzählte, tat er in der Sendung einfach etwas, womit er sich in seinen Phantasien immer schon beschäftigt hatte, und verstand sich dabei eher wie ein Werfer im Baseball, dessen Aufgabe darin besteht, einen guten Wurf zu landen.
Gleich bei einer ersten Sendung schaffte er es, mit einem Zuschaueranteil von dreißig Prozent gegen die Konkurrenz anzutreten. Am Morgen danach waren die Chancen der USA auf olympisches Gold und Finn Rileys intelligentes Interview mit Boris Jelzin überall Tagesgespräch.
Deanna plante eine Sendung mit Rob Winters als Hauptattraktion, einem Filmschauspieler, der schon lange Jahre vor der Kamera gestanden hatte und dessen Debüt als Regisseur von Kritikern wie Zuschauern mit Beifall aufgenommen worden war.
Charmant, gutaussehend und sich vor der Kamera ganz wie zu Hause fühlend, unterhielt Rob sowohl das Studiopublikum als auch die Zuschauer vor den Fernsehgeräten. Brüllendes Gelächter beendete die Sendung, als er eine Schlußanekdote zum Besten gab, bei der es um das Filmen einer erotischen Liebesszene und eine unerwartete Möweninvasion ging.
»Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, daß Sie bei dieser Sendung mitgemacht haben«, meinte Deanna mit einem herzlichen Händedruck, nachdem Rob den noch im Saal gebliebenen Fans aus dem Publikum die letzten
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