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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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weggab?«
    Sie lachte, als Deannas Mund sich öffnete. Aber es klang alles andere als fröhlich. »Das paßt überhaupt nicht ins Bild, nicht wahr? Wie viele würden selbst in diesen aufgeklärten Zeiten sieben Dollar für eine Kinokarte hinlegen, um mir zuzuschauen, wie ich die lange leidende oder muntere Heldin spiele, wenn das an die Öffentlichkeit gekommen wäre?«
    »Ich …« Deanna unterbrach sich und wartete, bis sich der Aufruhr in ihr wieder etwas gelegt hatte. »Ich verstehe nicht, wieso das wichtig sein sollte. Du hast eine Entscheidung getroffen, die für dich bestimmt alles andere als leicht gewesen ist. Und du warst doch selbst noch ein Kind.«
    Amüsiert blickte Kate zu Finn hinüber. »Ist sie wirklich so naiv?«
    »In manchen Dingen.« Finn war zwar stolz auf seine gute Menschenkenntnis, mußte aber jetzt einiges zurechtrücken. »Ich verstehe durchaus, daß das Bekanntwerden einer solchen Geschichte alles mögliche aufwirbelt. Du hättest ein
paar Schläge von der Presse einstecken müssen, aber dann wäre es für dich weitergegangen.«
    »Vielleicht. Aber ich hatte Angst, und Angela wußte das. Und ich schämte mich. Das wußte sie auch. Zuerst war sie sehr einfühlsam. ›Wie hart muß das für dich gewesen sein, meine Liebe! Ein junges Mädchen, und wegen eines winzigen Fehlers gerät ihr ganzes Leben in Bewegung. Und wie schwer es für dich gewesen sein muß, das deiner Einschätzung nach Beste für das Kind zu tun.‹«
    Verärgert über sich selbst, schnippte Kate eine Träne weg. »Und da es tatsächlich schwierig, ja sogar schrecklich gewesen war, und Angela mit soviel Einfühlungsvermögen darauf reagierte, brach ich zusammen, und dann hatte sie mich in der Hand. Sie sagte, sie hätte ja großes Verständnis dafür und ich hatte angeblich auch ihr vollstes Mitgefühl, aber sie erinnerte mich daran, daß bestimmte hohe Tiere in Hollywood diesen winzigen Fehler nicht unbedingt genauso leichtnehmen würden. Und könnte das Publikum, das mich zu seiner heldenhaften Prinzessin gekrönt hatte, Verständnis dafür aufbringen?«
    »Kate, du warst siebzehn.«
    Ganz langsam hob Kate ihren Blick und schaute Deanna an. »Ich war alt genug, ein Kind in die Welt zu setzen, und alt genug, es wegzugeben. Alt genug, um dafür zu bezahlen. Ich hoffe, ich bin jetzt stark genug, um die Konsequenzen auf mich zu nehmen.« Finster blickte sie auf ihr Glas. Wenn sie diese Sache nicht überlebte und sie in einem Desaster endete, würde sie das umbringen. Angela hatte das gewußt. »Vor einigen Jahren war ich nicht so stark. So einfach ist das. Ich glaube nicht, daß ich die haßerfüllten Briefe verkraftet hätte, die Artikel in der Skandalpresse, die üblen Witze.« Kate lächelte wieder, aber Deanna sah ihren Schmerz. »Ich kann nicht sagen, daß ich mich mittlerweile darauf freue, aber Tatsache ist einfach, daß die Polizei mich sowieso aufspürt. Früher oder später werden sie auf Beeker stoßen und die widerlichen Akten finden, die Angela anliegen ließ. Ich will mir selber aussuchen, wann und wo meine Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt, und ich würde es gerne in deiner Show tun.«
    Deanna schaute verwundert drein. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, ich würde es gerne in deiner Show tun.«
    »Warum?«
    »Aus zwei Gründen. Erstens würde ich es damit Angela noch einmal so richtig heimzahlen. Davon bist du nicht besonders begeistert«, murmelte sie, als sie Deannas mißbilligenden Blick sah. »Der zweite Grund wird dir besser gefallen: Ich vertraue dir. Du bist eine Frau von Format und eine Frau mit viel Mitgefühl. Der Schritt wird für mich nicht einfach sein, und ich werde auf beide Qualitäten von dir angewiesen sein. Und ich habe Angst vor diesem Schritt.« Sie stellte das Glas hin. »Das Kind fiel meinem Ehrgeiz zum Opfer«, sagte sie leise. »Es ist nicht mehr da«, fügte sie grimmig hinzu. »Was ich jetzt erreicht habe und wofür ich gearbeitet habe, will ich nicht auch noch verlieren, Deanna. Angela ist tot für mich genauso gefährlich wie lebendig, aber auf diese Weise kann ich mir wenigstens Zeit und Ort für die Enthüllung aussuchen. Ich habe immer viel Respekt für dich gehabt, und werde über mein Privatleben und mein ganz persönliches Leid sprechen. Und damit möchte ich bei jemandem beginnen, den ich respektiere.«
    »Wir werden mit den Terminen ein wenig jonglieren und dich Montagmorgen in die Sendung nehmen«, sagte Deanna einfach.
    Kate schloß für einen Augenblick die Augen,

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