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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vernünftig. Na komm, spuck es aus, Deanna!«
    »Gut. Was hatte Angela gegen dich in der Hand?«
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich von Ungeduld zu offensichtlicher Verwirrung. »Was?«
    »Laß das.« Mit heftigen Bewegungen knöpfte sie ihren Mantel auf und warf ihn beiseite. In ihrem geschmackvollen schwarzen Kostüm und den feuchten Schuhen lief sie im Zimmer hin und her. »Wenn du es mir nicht erzählen willst, dann sag mir das. Ich werde mit dir übereinkommen, daß nichts, was du in der Vergangenheit getan hast, notwendigerweise mit unserer Beziehung verknüpft ist.«
    »Nun mach mal langsam und hör auf, hier dauernd hin und her zu laufen. Was könnte ich denn deiner Meinung nach getan haben?«
    »Ich weiß es nicht.« Ihre Stimme klang schon in ihren eigenen Ohren schrill. »Ich weiß es nicht«, wiederholte sie etwas ruhiger. »Und wenn du meinst, ich brauche das auch nicht zu wissen, werde ich versuchen, das zu akzeptieren. Doch sobald die Polizei diesen Beeker verhört, kommt dein Geheimnis ohnehin ans Tageslicht.«
    »Jetzt warte mal!« Er hielt beide Hände hoch, als sie die Jacke ihres Kostüms aufknöpfte. »Wenn ich das jetzt richtig erfaßt habe – und bitte unterbrich mich, sobald ich mich in eine falsche Richtung bewege –, denkst du, daß Angela mich erpreßt hat. Habe ich das soweit richtig erfaßt?«
    Deanna marschierte zum Schrank, öffnete schwungvoll die Tür und riß einen gepolsterten Kleiderbügel heraus. »Ich sagte doch, daß ich mich nicht in diese Dinge einmischen würde, solange du das nicht willst. Ich war doch vernünftig.«
    »Sicher, das warst du.« Er ging zu ihr hinüber, legte ihr seine Hände auf die Schultern und lenkte ihren steifen Körper zum Sessel. »Jetzt setz dich erst einmal hin. Und dann sag mir bitte, warum du meinst, ich sei erpreßt worden.«
    »Ich bin in jener Nacht zu meinem Treffen mit Angela gegangen, weil sie sagte, sie wüßte etwas über dich, das dir schaden könnte.«
    Jetzt setzte er sich hin, hockte sich auf die Bettkante. Eine ganz neue Art Wut nagte an ihm. »Sie hat dich ins Studio gelockt, indem sie mir drohte?«
    »Nicht direkt.« Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
»Sie hätte mir nichts erzählen können, was meine Gefühle für dich ändern würde. Ich wollte eigentlich sichergehen, daß sie das begriff und uns in Ruhe ließ.«
    »Deanna, warum bist du denn nicht zu mir gekommen?«
    Diese einfache, rationale Frage ließ sie zusammenzucken. »Weil ich mit ihr allein fertigwerden wollte«, gab sie zurück. »Weil ich weder dich noch irgend jemand anderen brauche, der sich in meine Angelegenheiten einmischt.«
    »Aber hast du nicht unangebrachterweise versucht, genau das bei mir zu tun?«
    Das ließ sie erst einmal verstummen, allerdings wieder nur für einen kurzen Moment. Sie wußte, daß zwei sehr erfahrene Interviewer hier miteinander diskutierten. Und bei diesem Wettstreit wollte sie nicht verlieren. »Du weichst aus. Was hätte sie mir erzählen können, Finn?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich bin nicht schwul, nehme keine Drogen. Außer – im Alter von zwölf Jahren – ein paar Comicheften habe ich noch nie irgend etwas gestohlen – und das könnte mir keiner beweisen.«
    »Ich finde das nicht lustig.«
    »Sie hat mich nicht erpreßt, Deanna. Ich hatte eine Affäre mit ihr, aber das war kein Geheimnis. Sie war nicht die erste Frau, mit der ich zu tun hatte, aber es gibt keine abartigen sexuellen Begegnungen, die ich gerne verheimlichen würde. Ich habe keine Verbindungen zum organisierten Verbrechen, habe nie etwas veruntreut. Ich habe keine unehelichen Kinder, von denen keiner etwas erfahren darf. Ich habe nie jemanden umgebracht.«
    Abrupt unterbrach er sich, schlagartig war die Mischung aus Ärger und Belustigung, die ihm im Gesicht stand, wie weggeblasen. »O Gott!« Er schlug beide Hände vor das Gesicht und preßte die Handballen auf die Augen. »O Gott!«
    »Entschuldige!« Jeder Gedanke an Wettstreit war vergessen, als sie aufsprang und zu ihm hinübereilte. »Finn, es tut mir leid, ich hätte nie darauf zu sprechen kommen sollen.«
    »Könnte sie das getan haben?« fragte er sich selbst. »Könnte sogar sie das getan haben?« Er ließ die Hände fallen. Mit gehetztem Blick fragte er: »Aber wozu?«
    »Sie könnte was getan haben?« fragte Deanna ruhig und hielt ihn in ihren Armen.
    Finn rückte ein wenig von ihr ab, als hätte er das Gefühl, er könnte sie durch das, was in ihm arbeitete,

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