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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lebt hier in Chicago. Und ich schätze, ich bin einfach durch und durch eine Frau des Mittelwestens.«
    »Es ist eine rauhe Gegend.« Deanna bedachte sie mit einem prüfenden Blick, musterte die hübschen, kurzen Locken, die traurigen Augen. »Haben Sie schon etwas anderes gefunden?«
    »Noch nicht. Allerdings habe ich schon ein paar Vorstellungsgespräche arrangiert. Eine Woche, nachdem Miss Perkins den Wechsel ankündigte, war sie schon weg. Ich habe mich noch gar nicht daran gewöhnen können.«
    »Da sind Sie bestimmt nicht die einzige.«
    »Jetzt will ich Sie aber nicht länger belästigen. Ich muß auch nur ein paar Pflanzen mit nach Hause nehmen. Viel Glück mit Ihrer neuen Sendung.«
    »Danke, Cassie.« Zögernd trat Deanna einen Schritt vor. »Dürfte ich Sie etwas fragen?«
    »Aber natürlich.«
    »Sie haben doch jetzt vier Jahre für Angela gearbeitet, nicht wahr?«
    »Im September wären es vier Jahre gewesen, ja. Direkt nach meinem Abschluß an der Wirtschaftsschule begann ich als Schreibkraft bei ihr.«
    »Gelegentlich ist es sogar bis zu uns in die Nachrichtenredaktion gedrungen, daß Angelas Personal nicht immer zufrieden war. Ich kann mich nicht erinnern, in dieser Hinsicht jemals etwas von Ihnen gehört zu haben. Ich fragte mich manchmal, warum das so war.«
    »Ich habe für sie gearbeitet«, war Cassies einfache Antwort. »Und ich verbreite keinen Tratsch über die Menschen, für die ich arbeite.«
    Deanna hob eine Augenbraue, sah Cassie mit festem Blick an. »Jetzt arbeiten Sie doch nicht mehr für sie.«
    »Nein.« Cassies Tonfall wurde kühler. »Miss Reynolds, ich weiß, daß Sie beide kurz vor ihrem Weggang eine … Auseinandersetzung hatten. Und ich verstehe, daß Sie ihr gegenüber
eine gewisse Feindseligkeit empfinden. Mir wäre jedoch lieber, Sie würden mich nicht in ein Gespräch über Miss Perkins verwickeln, ganz gleich, ob es dabei um berufliche oder private Dinge geht.«
    »Sind Sie jetzt loyal oder diskret?«
    »Ich würde sagen, beides«, antwortete Cassie steif.
    »Gut. Wie Sie wissen, will ich ein ganz ähnliches Programm auf die Beine stellen. Sie mögen sich ja von Tratsch fern halten, aber es wird Ihnen bestimmt nicht entgangen sein, daß mein Vertrag auf eine kurze Zeit begrenzt ist. Vielleicht beschränkt er sich nur auf die ersten sechs Monate oder zehn Zweigsender.«
    Cassie taute wieder ein bißchen auf. »Einige Freunde von mir arbeiten unten in der Nachrichtenredaktion. Die Belegschaft ist zu drei Vierteln der Überzeugung, daß Ihr Projekt ein Erfolg wird.«
    »Schön zu wissen, aber ich denke, auch das ist eher ein Zeichen von Loyalität. Cassie, ich brauche eine Sekretärin, und würde gerne jemanden anstellen, der sich auf diese Art von Loyalität versteht und diskret und effizient zugleich sein kann.«
    Das höfliche Interesse in Cassies Gesicht verwandelte sich in Überraschung. »Sie bieten mir eine Stelle an?«
    »Ich werde Ihnen sicher nicht das gleiche zahlen können wie Angela, solange … nein, bis die Sache läuft, und zu Beginn werden Sie wahrscheinlich viele Stunden langweiliger Arbeit investieren müssen, aber wenn Sie wollen, gehört die Stelle Ihnen. Ich hoffe, Sie überlegen es sich.«
    »Miss Reynolds, Sie wissen doch gar nicht, ob ich nicht an dem beteiligt war, was Angela Ihnen angetan hat, und ihr dabei half, die ganze Sache einzufädeln.«
    »Das weiß ich natürlich nicht«, erwiderte Deanna ruhig. »Aber das muß ich auch gar nicht wissen. Und ich glaube, Sie sollten mich Deanna nennen, ganz gleich, ob wir zusammenarbeiten werden oder nicht. Ich habe nicht vor, weniger effizient und organisiert zu arbeiten als Angela, doch ich hoffe, das in einem persönlicheren Rahmen zu tun.«
    »Da muß ich nicht lange überlegen. Ich nehme die Stelle.«
    »Gut.« Deanna reichte ihr die Hand. »Wir beginnen Montag morgen. Ich hoffe, ich kann Ihnen bis dahin einen Schreibtisch besorgen. Ihr erster Auftrag wird darin bestehen, mir eine Liste der Personen zu machen, die Angela entlassen hat, und zu vermerken, wen wir davon brauchen könnten.«
    »Simon Grimsley würde da ganz oben stehen. Und Margaret Wilson von der Zuschauerforschung, ferner Denny Sprite für die Regieassistenz.«
    »Simons Telefonnummer habe ich«, murmelte Deanna und zog ihr Adreßbuch hervor, um sich die anderen Nummern aufzuschreiben.
    »Die anderen kann ich Ihnen auch geben.«
    Als Deanna sah, wie Cassie ein dickes Buch zum Vorschein brachte und aufklappte, lachte sie. »Wir werden gut

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