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Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Tödliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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entgegen. »Schön, Sie zu sehen.«
    »Danke.« Sein Händedruck war fest, freundlich und kurz. »Ich schätze es sehr, daß Sie sich die Zeit genommen haben.«
    »Zeit ist mein Geschäft. Möchten Sie eine Cola?«
    »Ich …« Doch er war bereits aufgestanden und ging mit energischen Schritten zu einem großen Einbaukühlschrank hinüber. »Gern, danke.«
    »Ihr Band war interessant.« Mit dem Rücken zu ihr gewandt, öffnete er zwei Flaschen. »Ein paar Aspekte der Produktion sind noch ein wenig holprig, aber es war interessant.«
    Interessant? Was bedeutete das? Mit einem steifen Lächeln nahm Deanna die Flasche entgegen. »Ich bin froh, daß Sie das meinen. Wir hatten für die Produktion nicht viel Zeit.«
    »Sie hielten es nicht für nötig, sich die Zeit zu nehmen?«
    »Nein. Ich war der Meinung, daß mir diese Zeit einfach nicht zur Verfügung stand.«
    »Verstehe.« Loren setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch und nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Seine Hände waren weiß und spinnenartig, die langen, dünnen Finger ruhten nur selten. »Warum nicht?«
    Deanna folgte seinem Beispiel und trank ebenfalls. »Weil auch noch viele andere zumindest auf lokaler Ebene gerne die Lücke füllen würden, die der Wegfall von Angela hinterlassen hat. Außerdem hatte ich das Gefühl, es sei wichtig, die entstandene unglückliche Situation nicht allzulang bestehen zu lassen.«
    Er war eigentlich mehr daran interessiert zu erfahren, wie ihr bisheriger Weg ausgesehen hatte. »Was würden Sie denn gerne mit einer Sendung wie Deannas Stunde erreichen wollen?«
    »Unterhalten und informieren.« Das war jetzt viel zu schnell gewesen, dachte sie sofort. Werd etwas langsamer, Dee, warnte sie sich. Ehrlichkeit ist ja ganz nett, aber denk ein bißchen nach. »Mr. Bach, ich wollte schon seit meiner Kindheit beim Fernsehen arbeiten. Da ich keine Schauspielerin bin, konzentrierte ich mich auf die journalistische Seite. Ich bin eine gute Reporterin. Doch in den letzten paar Jahren merkte ich, daß die Arbeit für die Nachrichtenredaktion meinen Ambitionen noch nicht ganz entspricht. Ich unterhalte mich gerne mit Menschen und höre ihnen auch gerne zu – beides sind Stärken von mir.«
    »Es erfordert mehr als die Fähigkeit, gut mit Menschen ins Gespräch zu kommen, um eine Sendung von einer Stunde Länge zu bestreiten.«
    »Es erfordert Kenntnisse darüber, wie Fernsehen funktioniert, wie Fernsehen die Zuschauer erreicht und wie intim und mächtig dieses Medium sein kann. Und es verlangt die Fähigkeit, das Gegenüber während der Sendung vergessen zu lassen, daß er oder sie nicht nur zu mir spricht. Auch das ist eine meiner Stärken.« Sie rutschte in ihrem Sessel ein wenig nach vorne. »Als ich in der High-School war, habe ich im Sommer bei einem örtlichen Sender in Topeka gearbeitet und während des Colleges vier Jahre lang bei einem Sender in New Haven. Bevor ich dann das erste Mal vor der Kamera stand, habe ich in Kansas City Texte für die Nachrichten geschrieben. Theoretisch arbeite ich also jetzt seit zehn Jahren beim Fernsehen.«
    »Dessen bin ich mir bewußt.« Er kannte jedes Detail ihrer
beruflichen Laufbahn, wollte aber seinen eigenen, direkten Eindruck von ihr gewinnen. Er schätzte es, daß sie ihren Blick und ihre Stimme ruhig hielt. Seine erste Begegnung mit Angela fiel ihm wieder ein, die ganzen sexuellen Spitzen, diese manische Energie, diese überwältigende Weiblichkeit. Deanna Reynolds war da völlig anders gestrickt.
    Sie ist nicht schwächer, grübelte er, und bestimmt nicht weniger überzeugend. Einfach … anders.
    »Was planen Sie denn neben Modenschauen noch für Themen zu nehmen?«
    »Ich würde mich gerne auf Themen konzentrieren, die viele Zuschauer persönlich betreffen, dabei aber reißerische Themen und Schocker vermeiden.«
    »Also keine rothaarigen Lesben und die Männer, die sie lieben?«
    Sie entspannte sich soweit, daß sie ein Lächeln zustande brachte. »Nein, die überlasse ich anderen. Ich stelle mir das so vor, daß sich Sendungen wie die auf dem Probeband und solche mit ernsteren Themen etwas die Waage halten, möchte das Ganze jedoch immer sehr persönlich halten und das Publikum mit einbeziehen, und zwar sowohl das im Studio als auch das zu Hause vor dem Fernseher. Mit den Schwiegereltern unter einem Dach, sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz, Partnerwahl im mittleren Alter wären Themen, wie sie mir vorschweben – Themen also, die sich auf die Erlebnisse und

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