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Toedliche Luegen

Toedliche Luegen

Titel: Toedliche Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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wie sich die kleinen Rädchen in ihren Köpfen auf Hochtouren drehten. Wenn sie so weitermachten, würde Rauch aus ihren Ohren kommen. Und mindestens ebenso deutlich stand in ihren finsteren Gesichtern geschrieben, wie sehr sie blutige Sportarten liebten – und wie wenig sie gewillt waren, dem vermeintlichen Gegner das Feld zu überlassen, bis Beate mit den nächsten Worten das Blickduell zwischen ihnen beendete.
    „ Jetzt will ich aber endlich wissen, ob Suse da ist.“
    Jasdan wendete Beate überrascht den Kopf zu. „Na ja. Nein. Nicht direkt zumindest. Ich dachte, du wüsstest es.“
    „ Was denn? Dass ihr Schiff gesunken ist und Suse gerettet wurde, ja, das habe ich inzwischen mitbekommen. Sogar die Franzosen haben darüber berichtet. Sie selber hat sich dagegen noch nicht bei mir gemeldet. Und“, sie senkte die Stimme und schaute sich suchend um, „deine Eltern sind wie eh und je nicht sehr gesprächig gewesen, wenn ich am Telefon war. Sie mögen mich nicht. Sind sie daheim?“
    „Machen Urlaub. Deswegen bin ich ja hier zum Babysitten.“
    Sie atmete erleichtert auf. „Und Suse?“
    „Ist noch im Krankenhaus. Das heißt, sie ist schon wieder drin. Sie hat sich nicht nur die Schulter und einen Fuß gebrochen bei diesem blöden Unfall.“ Jasdan schlug die Faust in die Handfläche und sein Gesicht färbte sich rot vor Zorn. Doch er hatte sich rasch wieder unter Kontrolle und zwang sich zu einem schiefen Lächeln. „Komm erst mal rein. Und dann nimm Platz. Ich werde uns sofort Kaffee kochen. Suse hat nämlich ein absolut geniales Rezept mitgebracht. Angeblich vom Kapitän der ‚Fritz Stoltz’. Oder war ’s vom Koch? Na, egal. Er wird dir auf jeden Fall schmecken. Setz dich.“
    „ Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich Alain einen Platz anbiete?“, fragte sie enerviert, eine gefährliche Unmutsfalte auf der Stirn, weil sich Jasdan offensichtlich vorgenommen hatte, Alains Anwesenheit auch weiterhin eisern zu ignorieren. „Um ehrlich zu sein, möchte ich viel lieber gleich ins Krankenhaus.“
    „Das läuft uns nicht weg, Süße. Zuerst muss ich dir einiges erklären.“
    Nach mehrer en aussichtslosen Versuchen, Beate mit irgendwelchen aufgewärmten Geschichten zu unterhalten, rang sich Jasdan schließlich dazu durch, ihr tröpfchenweise und möglichst schonend die Wahrheit über Suses Zustand beizubringen. „Du weißt nicht zufällig, ob sie auf diesem Schiff jemanden kennengelernt hat?“
    Beates Miene verzog sich zu einer mitleidsvollen Grimasse, gerade so als hätte sie ihm bereits zum hundertsten Mal versichert, dass die Sonne am nächsten Morgen wieder aufgehen würde.
    „ Wie kommst du auf die wahnwitzige Idee, sie könnte nicht auch an Bord – so wie bei allen Gelegenheiten zuvor – wahre Menschenmassen um sich geschart haben? Kleiner Scherzkeks, so ist unsere Suse nun mal. Aus welchem Grund, denkst du, wollte sie sonst zur See fahren?“
    Kopfschüttelnd griff sie nach ihrer Kaffeetasse. Oder bildete er sich allen Ernstes ein, Suse sei ein Technik-Freak, der sich inmitten von Sendern und Empfängern, Wetterkartenschreibern und Antennenanlagen auf dem Selbstverwirklichungstrip befand?
    „Ich meinte … einen Mann?“
    „ Ei-nen ?“ Mit einem heftigen Ruck stellte Beate die Tasse auf den Tisch zurück, bevor ihr ein ziemlich undamenhafter Brüller entfuhr. „Mensch, Jasdan, ich dachte, du würdest dein Schwesterherz besser kennen. Einen! Also, wirklich! Das klingt ja fast wie ’ne Beleidigung. Als ob sich Suse jemals mit einem zufriedengegeben hätte.“
    Ihr Blick streifte Alain, der seit ihrer Ankunft nicht mehr als zwei knappe Sätze von sich gegeben hatte und sich offenba r in gerade dieser Sekunde fragte, was er hier eigentlich suchte. Er brütete dumpf vor sich hin, scheinbar unbeeindruckt von Beates zweifelhafter Meinung über ihre Freundin, hinter seiner gefurchten Stirn indessen wirbelten tausend unausgesprochene Fragen.
    Beat e streckte die Hand nach ihrer Tasse aus, während ihre grünen Augen ungeduldig weiter zu Jasdan wanderten. Sie fand, dass sie ihm jetzt genug Zeit gegeben hatte für eine passende Reaktion. Als er selbst dann nicht in ihr Gelächter einstimmen wollte, verdüsterte sich ihre Miene. „Soll das heißen … Ich habe keine Ahnung, was das heißen soll. Warum willst du das eigentlich von mir wissen und fragst sie nicht selber? Und überhaupt, wenn sie sich nicht bloß paar Knochen gebrochen hat, was ist es dann? Und was hat ein Mann damit zu

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