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Toedliche Luegen

Toedliche Luegen

Titel: Toedliche Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Pullovers wischte sie sich über den Mund, als könnte sie damit alle Spuren seine s Verlangens beseitigen. Als er das sah, begannen seine Augen zornig zu funkeln. Vor unterdrückter Wut bebend blickte er sie dermaßen empört an, dass sie sich die schlimmsten Dinge ausmalte, die er als Nächstes tun würde. Er machte ihr Angst mit seiner Heftigkeit.
    Sie rückte noch weiter von ihm ab . „Zum Teufel mit dir, du … du Bastard!“
    Ihre Lippen schienen lichterloh zu brennen von der Hitze, die s eine sanften Berührungen in ihr ausgelöst hatten. Das geheimnisvolle, leidenschaftliche Glühen in seinen blauen Augen erlosch, als hätte sie ihm einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttet.
    Bastard. Sie ahnte wahrscheinlich nicht einmal, wie Recht sie damit hatte. Ja, sie war zweifelsfrei die Tochter ihres Vaters. Und ja, er war ein verdammter Bastard! Wie konnte er so naiv sein anzunehmen, es sei ihr gleichgültig, wer seine Eltern waren? Sich seinen Gefühlen für diese Frau hinzugeben, stand ganz am Anfang der Liste der dümmsten Dinge, die er tun konnte. Er sollte inzwischen schlauer sein und nicht unentwegt nach Schwierigkeiten Ausschau halten.
    Seine Schultern sackten nach unten und er besaß sogar so viel Anstand zu erröten.
    „Es tut mir leid, Bea. Das hatte ich nicht beabsichtigt.“
    „Nein. Natürlich nicht.“
    „Versteh mich nicht falsch. Ich wollte dich …“
    „ Schon gut. Ich habe verstanden.“
    Sie nahm ihre Kaffeetasse vom Küchentisch und klammerte sich daran fest. Mit einem kritischen Blick auf das potentielle Wurfgeschoss zwischen ihren Fingern zog Alain instinktiv den Kopf zwischen die Schultern und hob beschwichtigend seine Hände.
    „Es wird nicht wieder passieren. Nicht, wenn du nicht bereit dazu bist.“
    Ich bin bereit! Jajaja! Jetzt und hier! rief eine innere Stimme, die er natürlich nicht hören konnte. Leider.
    „Klar doch. Wie gesagt, du bist nicht einmal mein Typ.“
    „Bea …“
    „Herrjeh!“, fuhr sie auf. „Was willst du eigentlich um diese Zeit hier? Es ist Wochenende und ich kann mich sehr gut alleine um mein Frühstück kümmern.“
    Selbst in ihren Ohren klang diese Bemerkung ausgesprochen dämlich. Wenn sie allerdings bedachte, dass sie gerade im Begriff war , den Verstand zu verlieren, war sie doch wieder nicht so schlecht.
    „Ich weiß.“
    „Sieht aus, als wärst du gerade erst aus dem Bett gefallen.“
    Noch während sie das sagte, hatte sie wieder diesen berauschenden Duft seiner Haut in der Nase, fühlte sie das Kitzeln der Brusthaare an ihrer Wange. Sein Bett war sicher noch warm von der vergangenen Nacht. Unauffällig blickte sie auf die Küchenuhr.
    Bist du des Wahnsinns fette Beute?! Denk nicht einmal daran! kreischte die Stimme der Vernunft in ihrem Ohr vor Entsetzen. Lass um Gottes willen die Finger von diesem Kerl! Erst wird er dich verbrennen und danach lässt er dich fallen wie eine heiße Kartoffel!
    Ihr Körper indes war nach diesem Kuss sensibilisiert für all die Zärtlichkeiten, die sie schon lange vermisste.
    Und die er ihr geben konnte.
    Und die zu geben er in diesem Moment mehr als bereit schien. Die Art, wie er küsste, sollte für illegal erklärt werden. Ihr war klar, früher oder später – ganz sicher eher früher als später – würde sie vor ihrem Verlangen kapitulieren. Wenn sie es jetzt und heute nicht tat, dann ganz sicher morgen. Es musste einfach so sein. Und sie wusste, wer abgrundtief wie Alain hassen konnte, der musste zu ebenso großer Liebe fähig sein.
    Liebe?
    Aber-nicht-zu-dir! Wie oft denn nun noch? Komm endlich auf den Boden der Tatsachen zurück! Boche! Hast du das auch vergessen?
    Mit kleinlauter Stimme brachte sich Alain in Beates Erinnerung zurück: „Es ist zwar Wochenende, aber ich wollte dich informieren, dass ich heute den ganzen Tag in der Bibliothek arbeiten werde. Und wie es aussieht, hast du ebenfalls etwas vor. Dummerweise habe ich gestern mit ein paar Freunden sämtliche Vorräte, die uns die Köchin vorbereitet hat, verbraucht. Ich werde es kaum schaffen, für Nachschub zu sorgen.“
    Beates Augen wanderten hektisch umher. Warum hatte er sich unauffällig zwei Meter von ihr entfernt, sodass er mittlerweile außer Reichweite stand? Wollte er sichergehen, dass sie sich ihm nicht erneut wie ein schamloses Luder an den Hals warf? Und was, wenn sie ihn darum bat, sie noch einmal in die Arme zu nehmen? Ihre Nackenhaare stellten sich vor Erregung auf, als sie an seinen zärtlichen Kuss dachte. Da war

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