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Toedliche Luegen

Toedliche Luegen

Titel: Toedliche Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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niemand ihn oder seinen Ruf kannte und die Nase rümpfen würde. Fernab von Pierre oder den wachsamen Augen von Juliette.
    „ Was haben die dir bloß ins Essen getan? Du bist total verrückt!“
    Ja, ich bin verrückt. Nach dir. Aber ist das denn ein Wunder?
    „Wir packen unsere Taschen, lassen hier alles stehen und liegen und nehmen das nächstbeste Flugzeug nach Deutsch land. Sag ja, Bea.“ Er kam um den Tisch herum, fasste ihre Hände und versuchte, sie von ihrem Stuhl emporzuziehen.
    „Hör auf damit, Alain.“
    „Womit soll ich aufhören?“
    I ch habe noch gar nicht mit dem begonnen, was ich schon längst hätte tun sollen.
    „Du brauchst mich gar nicht mit diesem treudoofen Blick anzusehen. Du weißt ganz genau, was ich meine.“
    „Aber nein“, beteuerte er emphatisch und legte zur Bekräftigung seine Hand aufs Herz.
    „Du bist die sanfteste Dampfwalze, die jemals über mich hinweg gerollt ist. Du könntest dir wenigstens meine Argumente anhören.“ Sanft schüttelte sie seine Hand von ihrem Arm.
    „Ich werde … Bea, ich habe dir mein Versprechen gegeben , dir nicht zu nahe zu kommen. Vertrau mir.“
    „ Das ist es doch gar nicht“, wehrte sie sanft ab und versuchte, ganz behutsam das größte Hindernis beim Namen zu nennen, wenngleich sie sich schon wunderte, dass er nicht selbst darauf kam. „Du vergisst Pierre.“
    Nein ! schrie er innerlich auf. Aus einem Impuls heraus packte seine Hand die Wasserkaraffe und schleuderte sie quer durch den Raum, bis sie an der Wand in tausend Scherben zersprang.
    Pierre und immer wieder Pierre! Warum stand er ihm ständig im Weg? Sein Leben lang wurde er von Pierre tyrannisiert! Herumkommandiert. Bevormundet und unterdrückt. Und nun schlug Beate in haargenau dieselbe Kerbe. Das Feuer in seinen Augen erlosch und machte grenzenloser Enttäuschung und Wut Platz.
    „ Du bist tatsächlich vollkommen durchgeknallt“, flüsterte Beate. Sie zitterte am ganzen Körper, so heftig war ihr der Schreck über seinen Wutausbruch in die Knochen gefahren. Nach all den Monaten, die sie ihn kannte, fiel es ihr noch immer schwer, mit seinem Temperament umzugehen.
    „Vergiss Pierre doch ein einziges Mal!“
    „Wie denn? Verrat mir, wie ich das könnte!“
    „Wovor hast du Angst?“
    Sein Blick fiel auf den Wasserfleck an der Wand und ein Ausdruck der Verlegenheit legte sich auf sein Gesicht. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Wäre es denn nicht schön, wenn wir beide … Ich meine, möchtest du nicht viel lieber mit mir …“ Er errötete. Nein, so konnte er ihr das nicht sagen. „… zu deiner Freundin fahren?“
    Sie betrachtete ihn mit ihren großen, grünen Augen, in denen er nichts als Fragen und Zweifel erkannte.
    „ Allmächtiger, was ist bloß in dich gefahren?“ Beate schien vollkommen verwirrt. „Was ist los mit dir? Du bist so anders, so menschlich. Normal. Und du versuchst nicht einmal, deine Gefühle zu verstecken, obwohl das deiner Meinung nach doch ganz und gar unmännlich ist. Erinnerst du dich nicht? Erfolg. Macht. Reichtum. Hallo? Wer sind Sie und was haben Sie mit unserem Superman gemacht?“
    Er antwortete mit einem Augenlooping – und hielt den Mund
    „Ach, komm schon, Alter, selbst wenn ich damit deiner Eitelkeit schmeicheln muss, bist du nicht der herzlose Mensch, den du so gerne vor aller Welt herauskehrst.“
    Er runzelte die Stirn. „Behalte das bitte für dich. Die Welt hält mich für einen hartherzigen Bastard und dabei soll es auch bleiben.“
    „Ich kenne jetzt die Wahrheit. Das macht dich erpressbar, ist dir das klar? Du bist wirklich süß.“
    Er zuckte zusammen. „ Gütiger Himmel! Das ist nicht gerade das Wort, das ich für meine Charakterisierung benutzen würde.“
    „Aber es stimmt. Du bist ein totaler Softie.“
    „Bea“, brummte er.
    „Dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben, großer Junge. Ist der Grund für d iese Verwandlung, dass Pierre heute nicht mit uns zu Abend isst?“
    „Daran liegt es nicht.“ Denn er wusste inzwischen ganz genau, was in ihn gefahren war.
    Nachdem er am späten Nachmittag mehr als eine Stunde vergeblich auf sie gewartet hatte, war er in ihr Zimmer gegangen, um sie an ihre Verabredung zu erinnern. Sie jedoch hatte geschlafen, tief und fest und völlig unbeeindruckt von seiner Anwesenheit. Minutenlang hatte er sie verzückt angeschaut. Seine Blicke hatten sie gestreichelt, weil er es seinen Händen verbieten musste.
    Verdammt, welcher Kerl, der noch alle Murmeln im Becher hatte, würde

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