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Tödliche Märchen

Tödliche Märchen

Titel: Tödliche Märchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes.
    »Wir gehen zusammen!« hörte er Ernies Vorschlag. Der junge hatte sich wieder gefangen. Die nächsten Worte sprach er so leise, daß nur seine Freunde sie hören konnten. »Wir müssen sie einkreisen, dann kann sie nicht so schnell treffen.«
    »Das ist gut«, sagte auch Tiggy.
    Jason war ebenfalls einverstanden. Er wollte nur noch Nicoles Meinung hören. »Machst du auch mit?«
    Das Mädchen mit dem Pferdeschwanz nickte.
    »Okay, dann bleib du in meiner Nähe.«
    Grandma Gardener sprach wieder. »Na, ihr kleinen Teufel!« hetzte sie.
    »Was habt ihr euch denn jetzt wieder ausgedacht? Wollt ihr mich in den Feuerofen stekken, wie Hansel und Gretel es im Märchen getan haben? Wollt ihr das?«
    »Am liebsten ja!« schrie Jason die Monsterfrau an.
    Sie kicherte. »Ich erzähle zwar sehr gerne Märchen, aber dies hier ist keines. Oder ein tödliches, ganz wie ihr wollt, ihr kleinen Satansbraten.«
    Sie hatten ihren Plan nicht vergessen. Jason und Nicole traten zur linken Seite weg, wobei sie automatisch in die Nähe des Schaukelstuhls gerieten.
    Tiggy und Ernie mußten zur anderen Seite hin. Nur so konnten die Kinder eine Zange bilden.
    Furcht zeigte die Frau nicht. Sie amüsierte sich sogar. »Aha«, sagte sie, »so habt ihr euch das gedacht.« Wieder wurde das Grinsen des Schädels breit. »Wie ihr es auch anstellen wollt, ihr bekommt mich nicht. Ich bin einfach zu gut. Der Reihe nach werde ich euch holen.«
    »Jason, ich habe Angst!« hauchte Nicole.
    »Reiß dich zusammen, Mädchen. Reiß dich nur zusammen, wir schaffen es. Bleib du mal etwas zurück.«
    »Und du?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Jason warf noch einen Blick nach rechts, wo seine beiden Freunde herschlichen. Der Abstand zwischen den Jungen war ziemlich groß. Grandma Gardener mußte sich schnell entscheiden, wen sie angreifen wollte, sonst bekam sie die Lage trotz ihrer Waffe nicht mehr in den Griff. Das wußte sie auch.
    In den Knien knickte sie leicht ein, ein Zeichen, daß sie sprungbereit war. Auch Jason Finley hatte sein erstes Ziel, den Schaukelstuhl erreicht. Er bestand zwar an den Rändern aus Holz, aber die Sitzfläche und auch die Rückenlehne waren geflochten. Deshalb besaß er auch nicht das so große Gewicht.
    Die Gardener stürzte mit stoßbereitem Messer vor. Sie hatte sich Ernie oder Tiggy ausgesucht, um sie zu töten.
    Aber Jason hielt bereits die Lehne des Stuhls umklammert, konnte das Sitzmöbel zwar nicht anheben, aber mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft vor und der Märchentante in den Weg schleudern. Es wurde ein Volltreffer.
    Beide krachten zusammen. Das Buch rutschte zu Boden, und die Frau mit dem Totenschädel fiel schräg über die linke Seitenlehne des Stuhls. Ihren Arm hatte sie noch vorgestreckt. Die Klinge des Stiletts wies nach unten und hackte in den Teppich.
    »Jetzt!« schrie Jason, der das Kommando übernommen hatte. Seine Freunde hatten auch bemerkt, daß die Frau in diesem Augenblick wehdos war und erst noch die Klinge aus dem Teppich ziehen mußte. Diese Unsicherheit nutzten sie aus. Sie warfen sich vor, hörten das Schreien der widerlichen Person und sprangen an ihr vorbei. Tiggy konnte es nicht lassen und verpaßte ihr noch einen Tritt, so daß sie herumgedreht wurde, aber gleichzeitig die Chance bekam, das Messser aus dem Boden zu ziehen.
    Sie war wieder kampfbereit.
    Etwas zu spät, denn die Freunde hatten sie bereits passiert — bis auf eine Person.
    Nicole Winter! Sie war einfach um den berühmten Sekundenbruchteil zu spät gestartet und passierte in dem Augenblick den Schaukelstuhl, als es Grandma Gardener gelang, sich herumzuwerfen.
    Sie griff instinktiv zu und hatte Glück.
    Ihre linke, waffenlose Hand bekam den Rand des Winteranoraks zu fassen. Nicole spürte den plötzlichen Ruck, der sie erst in ihrem Lauf stoppte und dann zurückriß.
    Sie warf den Kopf in den Nacken, schrie auf und hörte auch das häßliche Lachen.
    Nicoles Schrei hatte auch Jason vernommen. Er wirbelte auf der Stelle herum und sah seine kleine Freundin, die verzweifelt versuchte, sich auf den Beinen zu halten.
    Sie würde es ohne Hilfe nicht schaffen.
    Der Junge dachte in diesem Moment mehr an Nicole als an sich selbst. Er sprang die kurze Strecke zurück, hielt das Mädchen fest und übte so einen Gegenzug aus.
    Nicole fiel nicht, aber die Hand mit dem Stilett schwang in einem Bogen herum.
    Das sah auch Jason. Er sprang an Nicole vorbei und trat zu. Was er traf, sah er erst, als seine Schuhsohle den Totenschädel

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