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Tödliche Mitgift

Tödliche Mitgift

Titel: Tödliche Mitgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Wege gegangen waren! Daran, dass sich Regina Dreylings Angaben als zutreffend erweisen würden, zweifelte Pia nicht. Und obwohl sie nicht danach gefragt hatte, war sie sich ziemlich sicher, gerade mit einem Mitglied der Dreylings gesprochen zu haben. Das würde Gabler einiges Kopfzerbrechen bereiten.
    Pia fand Bianca Nowaks Namen, Rufnummer und Adresse im Telefonbuch. Sie wählte die angegebene Nummer und wartete. Es klingelte sechs Mal, bevor ein gedehntes »Jaaa?« aus dem Hörer an ihr Ohr drang.
    »Pia Korittki von der Kriminalpolizei Lübeck. Spreche ich mit Bianca Nowak?«
    »Jaaa …« Die Frau war entweder mit irgendetwas zugedröhnt, oder Pia hatte sie gerade aus dem Tiefschlaf gerissen.
    »Frau Nowak, ich muss mich mit Ihnen unterhalten. Kann ich zu einem Gespräch bei Ihnen vorbeikommen?«
    Schnaufende Atemgeräusche erklangen. Dann folgte ein desorientiertes »Hä? Was? Worum geht es eigentlich?«.
    »Das würde ich gern persönlich mit Ihnen besprechen.«
    »Ach so. Ich weiß nicht. Es passt nicht besonders gut, wissen Sie …«
    »Es ist wichtig, Frau Nowak. Ist zwölf Uhr okay?«
    »Aber … das ist ja gleich, Frau … Nein, das geht gar nicht … Können Sie auch heute Abend um sechs?«
    »Es ist wirklich dringend, Frau Nowak. Ist es Ihnen nicht früher möglich?«
    »Ah … Na gut, vier Uhr, aber eher nicht. Wissen Sie denn überhaupt, wo ich wohne?«
    Pia nannte die Adresse, was mit einem tiefen Seufzer beantwortet wurde. »Also heute um vier Uhr bei Ihnen zu Hause. Auf Wiedersehen, Frau Nowak.« Die Frau hängte grußlos ein. Direkt nachdem auch Pia aufgelegt hatte, klingelte ihr Telefon.
    Auf dem Display erkannte sie die Nummer der Ratzeburger Kripo. Das ging ja schnell.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte ein Kollege, der sich als Walther Hartlieb vorstellte. »Was Ihre Anfrage nach diesem Bernhard Löwgen angeht, habe ich eine gute und eine schlechte Neuigkeit für Sie!«
    »Ich möchte grundsätzlich immer zuerst die schlechte Neuigkeit hören«, sagte Pia und bereitete sich auf eine Hiobsbotschaft wie beispielsweise Löwgens plötzliches Ableben vor.
    »Also, dieser Bernhard Löwgen: Zunächst hatten wir bis auf seine Adresse gar nichts über ihn. Wie es aussieht, ein braver, unauffälliger Bürger mit einwandfreiem Führungszeugnis.«
    »Ah ja. Ist das denn jetzt die gute oder die schlechte Neuigkeit?«, fragte Pia, die keine Ratespiele mochte.
    »Weder – noch. Ich habe heute Vormittag einen Streifenwagen zu Löwgens Wohnung geschickt, um nachzusehen, ob er vielleicht doch zu Hause ist. Es sind schon unwahrscheinliche Dinge vorgekommen … Er wohnt in Duvensee in der oberen Wohnung eines Zweifamilienhauses, zur Untermiete. Es handelt sich dabei um eines dieser typischen roten Klinkerhäuschen mit Satteldach und riesigem Garten, damals noch für die Selbstversorgung mit Gemüse und Obst gedacht …«
    »Ich kann es mir vorstellen«, warf Pia ungeduldig ein.
    »Nicht wahr? Heute macht sich ja kaum noch jemand die Mühe, selbst etwas anzubauen. Die Lebensmittel, Gemüse, Milch und Eier, alles viel zu billig, denke ich mir. So auch hier: Das Grundstück ist verwahrlost, allenfalls dazu da, einen Hund rauszulassen.«
    »Ja …«
    »Bei Löwgen reagierte keiner auf das Klingeln der Kollegen.
    Es standen auch keine Fahrzeuge auf dem Grundstück. Wenn man da draußen wohnt, braucht man ein Auto, verstehen Sie? Der Bus fahrt nur noch zwei Mal am Tag …«
    »Ich verstehe.«
    »Nicht wahr? Es bestand also nicht viel Hoffnung, überhaupt jemanden dort anzutreffen. Doch als die Kollegen dann im Erdgeschoss klingelten …«
    »Jetzt kommt die gute Nachricht«, vermutete Pia.
    »Richtig. Wir haben mit der Frau gesprochen, der das Haus gehört und die die obere Wohnung an Löwgen vermietet hat. Sie heißt Esther Winkler.«
    »Und die konnte den Kollegen etwas über Bernhard Löwgens Aufenthaltsort sagen?«
    »Er ist verreist, mehr wusste sie nicht.«
    Und das ist dann wohl die schlechte Nachricht, dachte Pia und legte ihre Füße möglichst geräuschlos auf die Schreibtischplatte.
    »Sie wusste aber etwas anderes«, sagte Hartlieb.
    »Und zwar?«
    »Frau Winkler hat uns erzählt, dass sie für Löwgen die Post aus dem Briefkasten nimmt. Sie lüftet auch während seiner Abwesenheit und füttert seine Fische. Nun war sie froh, dass wir gekommen sind und nach Bernhard Löwgen gefragt haben, denn sie ist felsenfest davon überzeugt, dass während seiner Abwesenheit jemand in seiner Wohnung war.«
    »Woran hat

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