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Tödliche Mitgift

Tödliche Mitgift

Titel: Tödliche Mitgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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bist, dass Löwgen deine Schwester ermordet hat, solltest du versuchen, ihn vor der Polizei zu finden«, meinte er. »Aber als Erstes solltest du etwas Anständiges essen.«
    Sie bekamen noch einen Tisch im Innenhof des Restaurants in der Schlumacherstraße, das Hinnerk für sie ausgeguckt hatte. Das Restaurant Neu war in einem der verwinkelten Altstadthäuser untergebracht. Pia besänftigte ihre misstrauischen Gedanken, Hinnerks Aktivitäten betreffend, mit einem Salat mit Tandoori-Hähnchen und Mango-Dip, während Hinnerk ein Schweinefilet mit Pfeffersoße ausprobierte. Als es später am Abend draußen zu kühl wurde, zogen sie um an die Bar und ließen sich zum Abschluss noch einen Cocktail mixen. Gegen elf machten sie sich auf den Heimweg, gingen die Hüxstraße hinunter in Richtung Kanal-Trave, zu Hinnerks Wohnung.
    »Kannst du darüber reden – worum es bei deiner Reise nach Italien geht?«, fragte er. Es sollte locker klingen, doch Pia spürte seine Anspannung. Während des Essens hatten sie das Thema Arbeit ausgespart, doch nun drängte es sich wieder in den Vordergrund.
    »Eine Deutsche ist in einem Hotel in Perugia in ihrem Zimmer ermordet worden. Die Frau kam aus Lübeck; ich habe hier schon ein paar Hintergrundrecherchen für die italienische Polizei angestellt. Nun wollen sie mich bei ein paar Befragungen dabeihaben …«
    »Aber du spricht doch gar nicht Italienisch?« Er klang misstrauisch.
    »Nein, ich verstehe höchstens ein paar Brocken durch meine Lateinkenntnisse, aber eine Polizeibeamtin dort spricht sehr gut Deutsch. Und die Befragungen, um die es geht, müssen auch auf Deutsch geführt werden …«
    »Das klingt interessant«, sagte er nachdenklich.
    »Es kann interessant werden«, stimmte Pia zu, »ich habe allerdings keinerlei Handlungsbefugnis in Italien.« Sie blieben mitten auf der Rehderbrücke stehen und lehnten sich gegen das Geländer.
    »Sei vorsichtig, okay?«, sagte er, während er auf die dunkle Wasseroberfläche unter ihnen hinunterschaute. Es hatte den ganzen Tag über immer wieder geregnet, doch zum Abend hin hatte sich die Bewölkung langsam aufgelöst, und es war trocken und mild gewesen. Nun dehnte sich ein wolkenloser Nachthimmel über den Eisenbögen der nahe gelegenen Hüxtertorbrücke.
    »Ich bin immer vorsichtig.« Sie drehte den Kopf zur Seite, um ihn anzusehen, und spürte den altbekannten, leichten Stich, hervorgerufen durch die Narbe an ihrem Hals.
    »Nein, das bist du nicht«, entgegnete er mit ruhiger Stimme. »Aber im Grunde mag ich das an dir …«
    » Was?«, fragte Pia, als sich ihre Lippen nach einem Kuss voneinander lösten.
    »Dass du nicht auf Sicherheit spielst wie so viele.«
    Sie lächelte, doch er meinte es ernst. Lag da ein Hauch von Wehmut in seiner Stimme?

11. Kapitel
    A m nächsten Vormittag erreichten Pia im Büro verschiedene Informationen fast zeitgleich. Horst-Egon Gabler kam herein und teilte ihr mit, dass ihre Fahrt nach Perugia von oberster Stelle genehmigt worden sei, sie würde nur noch den Papierkram bewältigen müssen. Commissaria Vittoria Sponza rief aus Perugia an mit der Neuigkeit, dass sich Matthias Nowak, der Bruder des mutmaßlichen Opfers, bei der Polizei gemeldet hatte. Er würde heute erste Auskünfte geben und, wenn alles nach Plan verlief, die Tote identifizieren. Morgen, wenn Pia eingetroffen sei, sei eine zweite, ausführliche Vernehmung Nowaks angesetzt worden. Von Bernhard Löwgen fehlte weiterhin jede Spur.
    Auf Pias Nachfrage, die DNA-Untersuchung betreffend, wurde ihr vom LKA mitgeteilt, dass die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Übereinstimmung der DNA der Haarproben, die die Spurensicherung in Annegret Dreylings Wohnung sichergestellt hatte, mit der DNA der Toten in Perugia 1:700 Milliarden betrug. Dies bedeutete, dass ein Irrtum statistisch ausgeschlossen werden konnte, da ja nur sieben Milliarden Menschen auf der Erde lebten. Nun stand also fest, dass die Lübeckerin Annegret Dreyling in einem Hotelzimmer in Perugia ermordet worden war.
    Das Telefon auf Pias Schreibtisch klingelte erneut. Beim Abheben sah sie mit einem Blick auf das Display, dass es sich um einen internen Anruf handelte.
    »Korittki, K1.«
    »Frau Korittki, hier ist ein Herr Dreyling für Sie. Er möchte Sie unbedingt sprechen. Haben Sie einen Termin mit ihm vereinbart?«
    »Nein, er hat keinen Termin bei mir. Ich möchte ihn aber trotzdem sehen. Ich komme herunter und hole ihn ab.«
    Der Mann, der Pia unten in der Halle vor den Fahrstühlen

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