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Tödliche Mitgift

Tödliche Mitgift

Titel: Tödliche Mitgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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ich ihm nicht über den Weg traue … Und nun … nun haben sich unsere schlimmsten Befürchtungen als wahr herausgestellt. Der Kretin hat deine Schwester umgebracht. Bestimmt ist er ausgetickt, weil sie nicht mit ihm vögeln wollte.«
    »Sprich nie wieder so über Annegret, Caterina! Das steht dir nicht zu!«
    »Weil ich ›vögeln‹ sage? Hab dich bloß nicht so! Das war doch das Lockmittel, nicht wahr? Du hast deine eigene Schwester als Lockvogel eingesetzt, damit Bernhard dir bei deiner Arbeit hilft.«
    »Bei meiner Arbeit! Ich schätze, es war Gisbertos Drecksarbeit, die Berry und ich erledigt haben. Es war von Anfang an die bescheuerte Idee deines Onkels, und es ist sein Plan, der langsam, aber sicher den Bach runtergeht, nicht wahr? Deshalb sind wir doch hier, um ihm zu helfen, seine Schäfchen doch noch ins Trockene zu bekommen.« Er sah herausfordernd zu Rizzo hinüber, der seelenruhig am Grill stand und Fleischstücke wendete. Es gehört weit mehr dazu, diesen Mann aus der Ruhe zu bringen als ein paar zornige Anschuldigungen, dachte Matthias Nowak. Ganz im Gegensatz zu seiner Frau.
    »Seine Schäfchen? Du hast wohl vergessen, weshalb wir hier sind«, antwortete Caterina nun auch anstelle ihres Patenonkels. »In Lübeck standen wir vor dem Nichts. Erinnerst du dich? Du kommst gerade aus dem Knast. Du hast keinen Job, noch nicht mal die Aussicht darauf. Wir sind pleite, und sogar meine Eltern können und wollen uns jetzt nicht mehr helfen. Gisberto war und ist unsere einzige Rettung. Wenn wir uns zusammenreißen und die Sache durchstehen, sind wir gerettet. Die dreihunderttausend Euro sind unser Startkapital für eine neue Zukunft. Denk doch auch mal an mich! Hier geht es nämlich um weit mehr als um deine Trauer, Matthias.«
    Sie warf das volle, dunkelbraune Haar zurück … und hatte ihn eben als lupenreinen Egoisten dastehen lassen. Ihr Temperament war es gewesen, das ihn Vorjahren so fasziniert hatte, erinnerte er sich. Oft wusste man bei Caterina nicht, ob sie einen gleich ins Gesicht schlagen oder einem um den Hals fallen würde.
    Rizzo stellte die Gaszufuhr an seinem Grill etwas niedriger ein, damit die Lammkoteletts nicht verbrannten. Dann sah er Matthias Nowak an. »Sie hat recht, mein Lieber. Ihr müsst an die Zukunft denken. Ihr seid noch jung, zu jung, um aufzugeben. Ich verstehe ja, dass du zur Polizei gehen willst, um eine Aussage zu machen. Es wird sich sowieso kaum vermeiden lassen. Aber denk vorher gründlich nach, was du denen sagen willst. Erzähl ihnen, was sie wissen müssen, um den Mord aufzuklären, doch verrate ihnen keinesfalls unseren Plan.«
    »Wie soll ich das machen? Was ist, wenn der Mord an Annegret etwas mit deinen Geschäften zu tun hat, Rizzo?«
    »Darüber reden wir noch«, blockte er die Vermutung ab. »Allererste Priorität hat, dass wir unseren Lagerort verlegen, bis die endgültige Übergabe stattfindet. Hier in Tuoro ist die Ware nicht mehr sicher. Wir werden sie nachher an einen anderen Ort bringen. Es wird eine lange Nacht für uns werden.«
    »Was denn? Heute noch?«, fragte Nowak, der sich durch den Verlust seiner Schwester kraftlos und verwundbar fühlte.
    »Wir müssen das Geschäft abgewickelt haben und von hier verschwunden sein, bevor Löwgen irgendwo auftaucht. Die Übergabe wird vorverlegt. Sobald Georg Regner gezahlt hat, bekommt ihr euren Anteil und könnt unverzüglich abreisen. Sollte die Polizei Löwgen später noch erwischen, kann er reden, was er will, es ist zu spät.«
    »Wie können wir denn verhindern, dass Bernhard Löwgen vor der Übergabe bei der Polizei auftaucht und uns verrät?«, warf Caterina ein.
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, sagte Rizzo. »Ich lasse den Eingangsbereich zur Questura überwachen, doch ich glaube nicht, dass Löwgen so dumm ist, persönlich dort hineinzumarschieren. Sein Nachteil ist, dass er nicht Italienisch spricht und keine Freunde in Perugia hat. Er ist eine Kellerassel, mehr nicht. Er wird sich unter einem großen Stein verkriechen, bis alles vorbei ist.« Rizzo schob ein paar Fleischstücke auf eine bereitliegende Platte. Der Duft von gegrilltem Lammfleisch, Rosmarin, Knoblauch und Salbei ließ Nowak schlucken. Er hasste sich dafür, dass er schon wieder Appetit hatte, während Annegret …
    »Berry wird wissen, dass es nie vorbei ist. Es war Mord!«, widersprach er erregt.
    Rizzo stellte die Fleischplatte auf den gedeckten Tisch und schob einladend einen Stuhl zurück. »Wenn du davon überzeugt

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