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Tödliche Mitgift

Tödliche Mitgift

Titel: Tödliche Mitgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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zu Gemüte führen, wissen Sie, dass der Mann für Geld alles tut.«
    »Mag sein. Aber trotzdem muss ich wissen, wie er überhaupt ins Spiel gekommen ist. Es muss ein Verbindungsglied geben zwischen den Nowaks, den Dreylings und Marcel Kroll.«
    Auf der Rückfahrt nach Lübeck bemerkte Pia in Höhe der Raststätte Buddikate, wie sie nervös mit den Fingerkuppen auf dem Lenkrad trommelte. Was beunruhigte sie denn? Der Tag war bisher erfolgreich verlaufen. Sie sah auf die Uhr und gestand sich ein, dass ihre innere Unruhe dieses Mal nichts mit ihrem Job zu tun hatte. Nach Feierabend war sie mit Hinnerk verabredet. Es war, nach ein paar Telefonaten in den letzten Tagen, ihr erstes persönliches Treffen seit ihrer Rückkehr aus Italien.

25. Kapitel
    D ie Begrüßung zwischen ihr und Hinnerk, im Gang vor ihrer Haustür, war mehr einem vorsichtigen Abtasten gleichgekommen. Und gerade als sie mit Hinnerk die schmale Treppe zu ihrer Wohnung hinaufstieg, steckte Andrej seinen Kopf zur Wohnungstür heraus.
    »Hallo, Pia! Wieder zurück? Wie war es in Italien?« Er sah sie fragend an.
    »Oh, hallo, Andrej! Ich hab nicht so viel von Italien gesehen. Aber warm war es …«, antwortete sie ausweichend. In diesem Moment wurde Andrej Hinnerks ansichtig, der hinter ihr auf dem Treppenabsatz auftauchte. Die Männer grüßten sich mit verhaltener Begeisterung.
    »Schau mal, wen ich hier habe …«, sagte Andrej, nachdem der Höflichkeit Genüge getan worden war. Er trat ein Stück aus der Tür, und Pia sah, dass er ein getigertes Katzenjunges auf dem Arm hatte.
    »Darf ich vorstellen: Julenka II.«
    »Du hast dir also eine neue Katze geholt«, stellte sie mit Blick auf das Fellknäuel fest, das fast gänzlich in seiner Armbeuge verschwand. Und zu Hinnerk gewandt: »Ihre Vorgängerin ist am Tag vor meiner Abreise überfahren worden.«
    »War das die Aktion mit der Beerdigung im Lauer Holz?«, fragte er, denn er war bei einem ihrer Telefonate von Pia über das Unterfangen in Kenntnis gesetzt worden. Allerdings nicht über das unvernünftige Saufgelage, das zur Frustbekämpfung darauf gefolgt war. Zur Bekämpfung der Frustration und Verunsicherung über Hinnerks trautes Zusammensein mit ihrer Schwester, wenn sie sich recht erinnerte.
    »Deine Freundin war mir eine große Hilfe. Ich war ziemlich durcheinander, als ich von dem Tod der Katze erfahren habe. Aber Julenka I. hat ein würdiges Begräbnis erhalten«, erklärte Andrej.
    Hinnerk sah ihn misstrauisch an. Schwer vorstellbar, dass ein Mann mit der Figur eines Schwergewichtboxers vom Tod einer Katze aus dem Gleichgewicht gebracht worden sein sollte, musste Pia ihm zugestehen.
    »Wenn ich mal auf die neue Julenka aufpassen soll, während du verreist bist, melde dich bei mir«, meinte sie und stieg weiter zu ihrer Wohnung hoch. Es war besser, das Gespräch zu beenden, bevor Andrej sich zu weiteren Details des Abends äußern konnte. Sie hatte ein reines Gewissen, was ihr Zusammensein mit Andrej betraf, aber irgendwie würde die ganze Aktion in Hinnerks Augen wohl nicht so gut aussehen. Und im Allgemeinen war das Thema Treue gerade unsicheres Eis, das Pia gern weiträumig umgangen hätte.
    »Ich werde darauf zurückkommen. Und versprochen: Dieses wird ein ganz zahmes Kätzchen!«
    »Ich werde es dann gelegentlich an deine Worte erinnern«, rief Pia ihm über das Treppengeländer hinweg zu.
    Pia war erleichtert, als sie mit Hinnerk in ihren eigenen vier Wänden stand und die Wohnungstür hinter sich ins Schloss ziehen konnte. In ihrem Flur war es eng und dunkel, weil die Zwischentüren alle verschlossen waren. Sie hängte ihre Jacke an die Garderobe und drehte sich um. Nach den Tagen der Trennung war sie sich seiner körperlichen Präsenz deutlich bewusst. Gleichzeitig spürte sie Hinnerks innere Abwehr, die nicht nur auf das kurze Gespräch mit Andrej zurückzuführen war. Schon als Pia ihn unten im Rohwedders Gang getroffen hatte, war eine Distanz zwischen ihnen spürbar gewesen, die sich nicht allein mit ein paar Tagen der Abwesenheit erklären ließ. Und was war mit ihrem Verhalten? Wie interpretierte er die unausgesprochenen Signale, die sie aussandte? Sie befürchtete, dass er ihr Vertrauen missbraucht und etwas mit ihrer Schwester Nele angefangen hatte. Gleichzeitig hatte sie ein schlechtes Gewissen, was ihr Verhalten in Italien betraf. Unmöglich, dass er von diesem Gefühlschaos nichts mitbekam.
    »Heist du Hunger? Ich war gestern einkaufen. Wir können uns was kochen«, sagte

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