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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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ging auf das Inn zu. Um diese Zeit war hier wochentags sicher noch nicht allzu viel los, zumindest nicht vor dem Mittag. Außerdem würde sie diese Besprechung sicher auf andere Gedanken bringen.
    Das war nämlich der eigentliche Grund, warum es sie an diesen Ort verschlagen hatte. Sie musste den Kopf freibekommen.
    Hinter dem Empfangstresen im Inn bemerkte sie eine Frau, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Hope wäre beinahe zusammengezuckt, als sie plötzlich aufsah und sie anstrahlte. »Oh, hallo, Hope … Du bist bestimmt hier, um über eine Hochzeitsfeier zu reden …«
    »Äh … nur, falls Roz kurz Zeit hat …« Hope warf schnell einen Blick auf das goldene Namensschildchen. »… Tammy.«
    »Normalerweise braucht man einen Termin, aber du bist ja eine Freundin von ihr.« Tammy zwinkerte ihr zu. »Und quasi mit mir verwandt. Ich bin eine Cousine dritten Grades von Remy – eine von vielen.«
    »Vielen, vielen«, platzte es aus Hope heraus, und sie konnte dieses Mal nicht verhindern, dass sie dabei leicht zusammenfuhr. »Tut mir leid. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, auf Schritt und Tritt zukünftige Verwandte von mir zu treffen.«
    »Schon gut. Ich selbst weiß auch immer noch nicht, wer alles zu meiner Familie gehört, und ich wohne schon mein ganzes Leben in Ash.« Tammy lächelte und zeigte in den Flur. »Geh einfach da lang, dann durch die Tür mit dem Schild Privat . Dahinter liegt noch ein weiterer Korridor. Die erste Tür rechts ist Roz’ Büro. Sollte sie nicht dort sein, findest du sie wahrscheinlich in der Küche.«
    Hope lächelte ihr dankbar zu und folgte ihrer Beschreibung. Im Flur zog sie ihr Handy aus der Tasche. Eigentlich hätte sie gerade bei Law sitzen und dort arbeiten sollen, aber sie vermutete, dass Nia sich bei ihm aufhielt, und war absolut nicht in der Stimmung, sich das Geturtel der beiden anzutun. Außerdem hatte sie Remy versprochen, während der nächsten Tage niemals allein zu sein.
    Dieses ständige Hin und Her raubte ihr wirklich den letzten Nerv. Sie tippte eine Nachricht ins Handy, damit Remy wusste, wo sie war, und schickte sie ab. Dann trat sie durch die beschriftete Tür.
    Roz’ Büro war leer.
    Hope wollte gerade kehrtmachen – die Küche befand sich nämlich auf der anderen Seite des Hauses –, da hörte sie eine ihr vertraute Stimme, die sehr nach Lena klang. Seltsam, sie sollte an diesem Tag doch gar nicht arbeiten. Neugierig lief Hope weiter den Flur hinunter.
    Sie kam an einer geflügelten Glastür vorbei, die auf eine abgeschiedene Terrasse führte, von der sie gar nicht gewusst hatte, dass es sie überhaupt gab. Zaghaft spähte sie hinaus und entdeckte Roz. Carter stand bei ihr, den Kopf zu ihr heruntergebeugt, und nickte.
    Mit bebenden Schultern lehnte Roz an seiner Schulter.
    Peinlich berührt wandte Hope schnell den Blick ab und lief weiter den Flur entlang, der Stimme nach, die sich wie Lenas anhörte.
    Sie erreichte schließlich eine Küche – eine kleinere und auch schickere Variante als die, in der Lena sonst immer kochte. Aber Lena arbeitete nicht. Sie stand mit den Hüften an die Kücheninsel gelehnt, trug ihre dunkle Brille und hielt den Kopf gesenkt.
    »Hallo!«
    Lena schreckte auf. »Was zum …« Sie geriet gefährlich ins Wanken und musste sich an der Arbeitsplatte abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Knurrend sprang Puck auf Lenas Aufregung an, die feucht schimmernden Augen auf Hopes Gesicht gerichtet, und fletschte seine ziemlich beachtlichen Reißzähne.
    »Hey, ich bin es nur – Hope.« Ihr schlug das Herz bis zum Hals.
    Puck blaffte sie an.
    Nervös trat Hope einen Schritt zurück.
    »Puck, aus!«, fauchte Lena und richtete sich wieder auf. »Verdammt! Tut mir leid, Hope. Ich bin nur gerade ein wenig durcheinander, und immer wenn ich Angst habe, benimmt er sich so.« Sie befeuchtete sich die Lippen. »Äh … bist du allein hier?«
    Unwillkürlich sah Hope sich um. »Ja, na klar. Warum?«
    »Frag nicht.« Lena lachte bitter auf, dann seufzte sie und rieb sich den Nacken. »Hat Roz dich hergeschickt?«
    »Nein. Ich war gerade auf der Suche nach ihr. Ich wollte sie nämlich fragen, ob sie mir bei den Hochzeitsvorbereitungen hilft, auch wenn die Feier nicht hier stattfindet. Aber dann habe ich deine Stimme gehört …« Unsicher zuckte Hope mit den Schultern und strich sich die Jeans glatt, während sie in der Küche umherging. »Ich dachte, du sprichst vielleicht gerade mit ihr, aber dann bin ich auf dem Weg hierher an

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