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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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dein Leben ändern, wenn das zur Folge hätte, dass Remy nicht bei dir wäre? Immerhin hast du sehr viel mehr durchmachen müssen als ich.«
    Hope schaute Lena an und senkte dann den Blick. »Remy ist alles wert, alles nur Erdenkliche.«
    »Wenn sie echt ist, wenn es sich richtig anfühlt, dann bedeutet diese Liebe alles für einen.« Lena wandte sich wieder ihrem Palm zu. »Und jetzt möchte ich gern lesen – bei diesem ganzen Geschnulze bekomme ich sonst noch Lust auf rosa Kleidchen und Blumenkränze.«
    Neid und Sehnsucht stiegen in Nia auf. Diese Liebe ist alles …
    Sie spürte Laws Blick auf sich ruhen, hob den Kopf und sah ihm in die Augen. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus, dann begann es, förmlich zu rasen.
    Alles … Ja, das mochte stimmen. Vielleicht hatte sie es vor ein paar Jahren noch nicht glauben können, nicht einmal vor einigen Monaten. Aber durch Law war vieles anders geworden.
    Remy zerrte und riss an dem komplizierten Mechanismus der Ofentür, während Ezra ihn wegzuziehen versuchte. »Hau ab, verdammt«, blaffte er den Sheriff an, der es schließlich schaffte, ihn just in dem Moment wegzuziehen, als er gerade die Klappe aufbekam.
    Ezra erstarrte, als er sah, was Remy durch das kleine Guckfenster hindurch erspäht hatte.
    Es war Roz.
    Gefesselt an Händen und Füßen, den Kopf gegen die Seitenwand des Ofens gelehnt.
    »Großer Gott«, flüsterte er.
    Doch Remy achtete nicht weiter auf ihn.
    Er musste irgendwie in das Ding kriechen, um sie dort herauszuholen. Selbst dieser kleinere Ofen war immer noch zu groß und tief, als dass man von außen einfach hätte hineingreifen können. Und irgendwie hatte er auch Angst davor, Roz zu berühren. Er konnte nicht erkennen, ob sie atmete. Wusste nicht, ob sie noch am Leben war. Doch das würde er nur herausfinden, wenn er sie anfasste. Er musste also endlich der Wahrheit ins Auge blicken.
    Schließlich gab es nur eine Möglichkeit, wie sie in den Ofen hineingeraten sein konnte.
    Ezra hatte recht behalten – und er sich fürchterlich, entsetzlich geirrt.
    Er würde Carter umbringen.
    Remys Hand zitterte, als er Roz am Hals berührte, um ihren Puls zu kontrollieren. Ihre Haut fühlte sich warm an, und unter seinen Fingern konnte er ein schwaches, unregelmäßiges Pochen spüren. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und hievte ihren Körper ungelenk aus dem Ofen. »Gott sei Dank«, flüsterte er.
    »Hat Sie einen Puls?«
    »Ja.« Remy bettete sie an seine Brust. »Roz? Roslyn, Süße!«
    Doch sie rührte sich nicht, schien ihn gar nicht wahrzunehmen.
    Als er Ezra mit jemandem reden hörte, hob er den Kopf und sah ihn ins Funkgerät sprechen. Er gab wohl gerade den Einsatzbefehl.
    Scheiße! So weit war es also gekommen.
    Carter …
    Wie betäubt schaute er zu Ezra und schüttelte den Kopf. »Mann, ich kann es einfach nicht fassen. Ich … Was in aller Welt ist hier nur los?«
    Ezra hielt inne und ließ das Funkgerät sinken. »Ich weiß es nicht.« Er musterte Roz’ reglosen Körper, dann blickte er wieder zu Remy. »Ich behalte wirklich äußerst ungern recht, weißt du.«
    Erinnerungen, Bilder aus ihrer Kindheit tauchten vor Remys innerem Auge auf. Zelten im Wald. Jagen. Angeln. Mädchen nachsteigen. Mit Carters erstem Auto den Highway entlangrasen … Remy war sein Trauzeuge gewesen. Carter hatte ihm zur Seite gestanden, als Remys Vater gestorben war.
    All das musste er nun beiseiteschieben. Er schluckte schwer und schaute Ezra an. »Ich weiß.«
    »Sirenen«, murmelte Lena und ließ ihren Palm sinken.
    Law stand vom Boden auf und stellte sich ans Fenster, obwohl man von dort aus kaum mehr als einen schmalen Abschnitt der Straße sehen konnte. Er erhaschte einen kurzen Blick auf blau-rote Lichter, das war alles. »Sie fahren Richtung Osten«, stellte er leise fest.
    »Was das wohl zu bedeuten hat?«, überlegte Hope.
    »Es bedeutet, dass sie Richtung Osten fahren«, entgegnete Lena ausdruckslos. »Wahrscheinlich zum Inn .«
    Law drehte sich um und beobachtete, wie sie das Handy aus der Tasche zog und wie eine Rettungsleine festhielt.
    »Wenn Ezra doch nur endlich anrufen würde«, murmelte sie vor sich hin.
    »Sein letzter Anruf ist doch gerade einmal zwanzig Minuten her«, beruhigte Law sie sanft, setzte sich auf den Hocker vor ihr und nahm ihre freie Hand. »Ich weiß, dass du dir Sorgen um ihn machst, aber er kann gut auf sich selbst aufpassen, Süße.«
    Ihre Miene verfinsterte sich. »Mit einem Bullen verheiratet zu sein, musste ja

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