Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
Vom Netzwerk:
Jennings.« Sie hielt zwei weitere Finger hoch.
    »Jepp. Hank und Remy. Sie sind Brüder und auch Cousins von mir. Ich muss zugeben, dass mein Jennings-Blut schon ziemlich verdünnt ist.« Kent zuckte mit den Schultern. »Man gewöhnt sich daran, wenn man damit aufwächst. Remy und Hank sind quasi das Zentrum, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Das Machtzentrum, dachte Nia. Das gab es in jeder Dynastie. Nach allem, was sie in der vergangenen Woche erfahren hatte, betrieben die Jennings hier ihre eigene Dynastie im Miniaturformat. Sie waren zwar wohlwollende Herrscher, aber dennoch. Jedenfalls oberflächlich betrachtet.
    »Ich habe gehört, dass Sie sich die Zeit mit Polizeiberichten und anderen offiziellen Dokumenten vertrieben haben«, bemerkte Kent.
    Nia sah ihn mit schmalen Augen an. »Wie genau funktioniert der Buschfunk in dieser Kleinstadt? Durch mündliche Überlieferung? Per Telefon? E-Mail?«
    »Auf alle drei Arten. Das erhöht die Effizienz.« Er zwinkerte ihr zu. »Nur so konnte ich auf dem Laufenden bleiben, obwohl ich Überstunden machen musste. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie sich dafür interessieren, wer in unserer Stadt so alles festgenommen wurde, und dass Sie Motorrad fahren. Außerdem weiß ich, in welchem Hotel Sie eingecheckt haben …« Er lächelte sie an. »Und noch ein bisschen mehr, aber ich bekäme von meiner Mutter die Ohren lang gezogen, wenn ich über solche Details plaudern würde.«
    Nia errötete nicht. Es war ihr piepegal, ob die Leute sich das Maul darüber zerrissen, dass sie sich einem gut aussehenden Typen an den Hals geschmissen hatte. Doch sie fragte sich, ob es Law etwas ausmachte. Ob er deswegen eventuell Ärger mit Hope bekommen würde. Ja, er hatte gesagt, er sei nicht mit dieser Frau zusammen, aber offenbar bedeutete sie ihm viel – das hatte Nia gesehen.
    Sie lächelte den Cop an. »Glauben Sie immer alles, was so getratscht wird?«
    »An der Geschichte ist also nichts dran?«
    Sie ließ die Hand mit dem Glas für einen Moment in der Luft schweben und dachte darüber nach. Verdammt! »Doch«, räumte sie seufzend ein.
    »Dachte ich’s mir doch.« Er seufzte ebenfalls. »Reilly ist ein guter Kerl – er kommt zwar nicht von hier, aber er ist in Ordnung. Und, was hat Sie hergeführt?«
    »Gar nichts«, erwiderte sie schroff. Lieber Gott, mussten die hier alle ihre Nasen in fremde Angelegenheiten stecken?
    Kent sah sie allerdings mit einem so charmanten, freundlichen Lächeln an, dass sie es ihm nicht übel nehmen konnte. »Tut mir leid, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Ich bin einfach nur neugierig. Wenn Sie gehofft hatten, Reilly hier anzutreffen, muss ich sie leider enttäuschen. Am Wochenende lässt er sich fast nie in der Stadt blicken – Prügeleien gibt es bei uns zwar ziemlich selten, aber wenn … tja, dann meistens am Wochenende.«
    Sie errötete und zuckte mit den Schultern. War sie so leicht zu durchschauen?
    Verdammt! Anscheinend schon.
    »Eigentlich wollte ich nur einen Happen essen. Im Hotel kriegt man abends nichts Richtiges.«
    »Da haben Sie allerdings recht. Wenn Sie vorhaben, noch länger zu bleiben, sollten Sie sich einmal bei Roz im Inn erkundigen. Sie vermietet hin und wieder eine der Hütten auf dem Grundstück – und bei ihr gibt’s auch richtig gutes Essen. Einige der Hütten haben auch eine kleine Küchenzeile. Da draußen geht es ruhiger zu. Da haben Sie viel mehr Privatsphäre als sonst irgendwo in der Stadt.« Er grinste sie amüsiert an. »Und das Inn liegt nur ein paar Kilometer von Reillys Haus entfernt.«
    »Und das ist wohl das Entscheidende, was?«
    »Etwa nicht?« Er hob eine Augenbraue.
    Mist!
    Mit finsterer Miene widmete sie sich ihrer Cola und bereute nun doch, dass sie nichts Alkoholisches bestellt hatte.
    »Das Inn also, ja? Und wie genau kommt man da hin?«
    Er lachte.
    Er wusste, dass sie sich noch in der Stadt aufhielt.
    Schließlich befanden sie sich in Ash, hier wurde alles Ungewöhnliche heiß diskutiert … Und Nia Hollister war ungewöhnlich, und heiß noch dazu.
    Anscheinend hatte sie zusammen mit Law Reilly vor ein paar Tagen im Grill fast bis zur Sperrstunde gesoffen.
    Außerdem war sie offenbar im Büro des Sheriffs gesehen worden.
    Er wartete immer noch auf die Nachricht, dass sie die Stadt wieder verlassen würde, aber bisher war ihm nichts dergleichen zu Ohren gekommen.
    Vielmehr hatte sie die letzten Tage in der Bibliothek verbracht und Nachforschungen angestellt … die Archive durchstöbert. Es

Weitere Kostenlose Bücher