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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Boden. Als sie den Kopf schließlich wieder hob, war ihre Miene ausdruckslos. »Und?«
    »Na ja, das wird nicht ganz leicht für dich, meinst du nicht auch?«, fragte er und strich ihr über die Wange.
    »Wahrscheinlich nicht«, gab sie unumwunden zu. »Aber seit knapp einem Jahr gestaltet sich nichts einfach, und höchstwahrscheinlich wird das auch erst einmal so bleiben.« Plötzlich lächelte sie verschmitzt und zog ihn am Hosenbund näher zu sich heran. »Eins war allerdings tatsächlich erstaunlich leicht … und das war die Nummer mit dir.«
    »Ich bin also nur eine Nummer für dich?« So einfach wollte er sie eigentlich nicht davonkommen lassen, andererseits war nicht er derjenige mit der gequälten Seele, und wenn sie mit der Situation so umgehen wollte … Er hätte ihr gern mehr gegeben, Trost, irgendetwas, damit die Schwermut und die Trauer verschwanden.
    »Hmmm, weiß nicht. Nee, keine Nummer. Eher ein Techtelmechtel. Das trifft es schon eher. Oder was meinst du?«
    Sie bedeckte seine nackte Brust mit Küssen, und Law rang nach Luft, als sie mit den Lippen schließlich seine Brustwarze umschloss. »Ein Techtelmechtel? Weiß nicht. Mich hat noch nie jemand so bezeichnet.« Er war versucht, sie unter ihrem T-Shirt an der Taille zu packen.
    Doch der Duft von gebratenem Speck hing in der Luft, also löste er sich von ihr und küsste sie stattdessen nur flüchtig.
    »Vielleicht sollten wir erst herausfinden, was es mit uns auf sich hat, bevor wir dem Kind einen Namen geben«, beschloss er mit unbekümmertem Tonfall. Obwohl er sich momentan ganz und gar nicht so fühlte. »Per Definition haben Techtelmechtel immer eine relativ kurze Laufzeit, richtig? Aber du bleibst ja noch für eine Weile hier. Hast du vor, mich in ein paar Wochen gegen jemand anderes auszutauschen, Nia?«
    Sie schnaubte. »Dich austauschen? Law, du bist doch kein Auto.«
    Er drehte den Speck um und zuckte mit den Schultern. »Na ja, ist doch eine berechtigte Frage. Woher soll ich sonst wissen, ob es ein Techtelmechtel ist oder nicht?«
    »Nenn es, wie du willst. Gib mir einfach nur etwas zu essen. Und mach dir keine Sorgen … ich bin auch nicht so der Typ für Kurzzeitgeschichten.«
    Lächelnd warf er ihr über die Schulter hinweg einen Blick zu.
    Beim Anblick seines Lächelns setzte ihr Herz einen Schlag lang aus – vielleicht sogar für fünf. Sie wartete, bis sich ihr Puls wieder normalisiert hatte, wischte sich heimlich die schwitzigen Hände am T-Shirt ab, das sie ihm aus dem Schrank geklaut hatte, und vergrub sie schließlich im Schoß. Das Oberteil roch nach ihm, und sie wusste, dass sie den ganzen Tag über seinen Duft an sich tragen würde.
    »Ich verstehe ohnehin nicht, warum es eine Rolle spielen sollte, wie wir es nennen«, fuhr sie so lässig wie möglich fort. »Sind doch nur Worte.«
    »Nur Worte?« Er drehte sich wieder zu ihr um und stützte sich auf der Arbeitsfläche auf. »Worte können so einiges anrichten – eine Menge Schaden oder aber auch viel Gutes, wenn man einmal darüber nachdenkt.«
    Nia zog eine Augenbraue hoch. »Anscheinend verbringst du ziemlich viel Zeit damit, über Worte nachzudenken.«
    Schulterzuckend stieß er sich ab und schlenderte zu ihr herüber. Wieder machte ihr Herz diesen merkwürdigen Sprung. Aber Law griff an ihrem Kopf vorbei nach einer Kasserolle, die über der Kücheninsel an einem Haken hing. »Bist du mit Suppe einverstanden?«
    »Solange nichts Ekliges wie Erbsen drin ist.«
    Er lachte. »Keine Sorge. Ich kann sie nicht benutzen, ohne an den Exorzisten denken zu müssen.«
    Nia schloss stöhnend die Augen. »Na toll, jetzt habe ich die ganze Zeit über diese Szene im Kopf …«
    »Keine Ursache«, erwiderte er belustigt. »Mir geht es immer besser, wenn ich solche Bilder mit jemandem teilen kann. Ist gut für mein Seelenheil.«
    Sie öffnete ein Auge und beobachtete, wie er eine rot-weiß gestreifte Büchse öffnete. »Dein Seelenheil? Du bist ein komischer Kauz, Law.«
    »Ja, das höre ich öfter.«
    Schaudernd versuchte sie, das Bild zu verdrängen – zum Glück hatte sie seit Jahren keine Erbsensuppe mehr gegessen. Denn sie hätte es nun sicher bereut, auch wenn sie eigentlich einen starken Magen besaß. Bei den Dingen, die sie normalerweise bei ihrer Arbeit zu sehen bekam, war das von Vorteil … na ja, der Job war nichts für zarte Gemüter.
    »Wenn wir jetzt eh nicht näher definieren, was wir hier eigentlich treiben, habe ich eine andere Frage an dich.«
    »Nämlich?« Sie

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