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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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Gewissen bekam. Im Laufe der letzten Monate hatten die beiden sich zwar angefreundet, doch noch nie war Elizabeth so anhänglich gewesen wie an diesem Tag. Die ganze Zeit über hatte sie Hope mit großen, glänzenden Augen angestarrt. Und als sie sich an der Tür verabschiedete, war sie sogar beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert.
    Alles in allem hatte sie sich dermaßen seltsam aufgeführt, dass Hope kurz davor gewesen war, Remy darauf anzusprechen. Doch dann hatte sie gemerkt, wie merkwürdig Remy selbst sich verhielt, und hatte geschwiegen.
    Dabei wirkte er nicht sonderlich verstört oder so. Er war nur ein wenig still. Und das machte sie nervös.
    Das Picknick gefiel ihr jedoch. Nur sie und er – auf einer grünen Wiese, die irgendeinem seiner Verwandten gehörte. Hope konnte nicht sagen, wem. Die Jennings schienen sich jedes Mal, wenn sie sich umdrehte, zu vermehren.
    Remy hatte einen Korb dabei, in dem sich eine Flasche des lieblichen Weins aus der Umgebung, den sie so gern trank, ein paar Erdbeeren und eine Decke befanden. Die Situation war so romantisch, dass sie förmlich dahinzuschmelzen drohte. Hoffentlich grinste sie nicht allzu dämlich, als sie sich aufsetzte und Remy durch das goldblonde Haar fuhr.
    Verdammt!
    Er sah so gut aus.
    Viel zu gut.
    Und er gehörte ihr – er liebte sie.
    Von ganzem Herzen.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, öffnete er die Augen – dieses umwerfende Blau fesselte sie noch immer jedes Mal von Neuem und zog sie in seinen Bann. »Ich liebe dich«, sagte er leise.
    Ihr Herz machte vor Freude einen Sprung. Glücklich seufzend legte sie ihm eine Hand an die Wange. »Ich liebe dich auch«, murmelte sie.
    Langsam setzte er sich vor ihr auf. »Gut zu wissen«, entgegnete er lächelnd und küsste ihr die Hand. »Ich muss dich nämlich etwas fragen.«
    »Aha. Na gut.« Sie gab ihm einen Kuss. Hmmm … er schmeckte nach Wein und Erdbeeren. Hope fuhr mit der Zunge seine Unterlippe entlang, richtete sich wieder auf und lächelte ihn an. »Was möchtest du wissen?«
    Er antwortete nicht gleich, sondern hielt immer noch ihre Hand und streichelte mit dem Daumen darüber. Plötzlich streifte er ihr etwas auf den Finger … Ach, du Schreck!
    Hope erstarrte. Senkte den Blick …
    … und bekam große Augen, als sie sah, wie ihr Remy etwas Goldenes, mit Diamanten und einem Smaragd besetztes, auf den linken Ringfinger schob. Oh … Oh Mann … Ihr Herz begann zu rasen.
    »Willst du mich heiraten?«
    Ich werde damit nicht fertig, Law. Nicht jetzt zumindest. Noch nicht … Ich kann damit nicht abschließen, weil ich nicht daran glaube, dass Joe Carson derjenige war, der meine Cousine umgebracht hat.
    Nia Hollisters Worte hallten in seinem Kopf wider, und vergebens rief er sich zur Ruhe auf. Sie wusste Bescheid. Aus irgendeinem Grund wusste sie Bescheid.
    »Diese blöde Schlampe !«
    Lautlos schlich er durch den Wald zurück, ohne auf den Weg zu achten. Er war schon so oft an diesem Ort gewesen, benutzte seit Jahren dieselben Pfade, sodass er den Wald quasi schon sein Zuhause nennen konnte.
    Hier hatte er Zeit, nachzudenken. Innerlich schäumte er vor Wut. Woher? Verdammt! Woher wusste sie das? Er hatte keine sichtbaren Spuren hinterlassen, sonst wären die Bullen ihm längst auf den Fersen.
    Wie also hatte sie es herausgefunden? Diese Schlampe … diese miese kleine Schlampe!
    Er wollte sie tot sehen – und dann nie wieder.
    Doch er war nicht dumm, er durfte nun nichts übereilen.
    Das letzte Mal hätte ihn das fast den Kragen gekostet. Die Leiche von Hollisters Cousine auf Reillys Grundstück zu deponieren – das war überstürzt gewesen, auch wenn es damals zunächst wie eine clevere Lösung all seiner Probleme ausgesehen hatte. Nun bewertete er es nur noch als arrogant und äußerst dumm. Sein Verhalten hätte dem Ganzen beinahe ein Ende bereitet.
    Und auch in Chicago, bei der Sache mit Katia, war er nicht mit der gebotenen Vorsicht vorgegangen und unachtsam gewesen.
    Er hatte sich bereits zu viele Fehler erlaubt – und nur ein weiterer würde reichen, um ihn auffliegen zu lassen.
    Ab jetzt durfte er es nicht mehr vermasseln. Nicht mit ihr. Verflucht! Von nun an würde er vorsichtig sein, auch wenn es ihn halb wahnsinnig machte. Und dennoch … er musste sie auch im Auge behalten und sich seine nächsten Schritte ganz genau überlegen.
    Und das ging nur, wenn er sie ein bisschen besser kennenlernte. Man musste über seine Beute immer genau Bescheid wissen. Erst dann konnte man

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