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Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition)

Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tödliche Ohnmacht: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Jetzt reiß dich zusammen, George.Recht so. Nimm ihn bei den Schultern, ich nehme seine Beine. Mach das Licht aus, Marjorie, und dann öffne die Verandatür. Dort entlang. Komm, George.«
    Mrs Clair flüsterte jetzt, da die Tür offen war.
    »Dort steht ein Sessel, George. Pass auf, dass du darum herumkommst. Denk an die Stufe. Da kommt sie gleich. Recht so. Sei leise.«
    Ihre langsamen leisen Schritte verloren sich den Weg hinunter. Marjorie stand einen Moment lang auf der Stufe bei der Verandatür. Ihr Kopf klarte rasch auf. Sie zog die Tür heran, ließ sie aber offen. Dann zog sie die Gardine wieder vor und schlich durch das dunkle Wohnzimmer hindurch in den hell erleuchteten Flur. Sie hatte ein klares Bild von der dunklen Lache am anderen Ende des Zimmers vor Augen, von ihrer Form und von ihrer Größe. Sogar in der Dunkelheit war sie in der Lage, ihr auszuweichen, doch sie schauderte, als sie daran vorbeiging.

19
    Sergeant Hale ging soeben die Simon Street entlang. Er hatte am späteren Abend noch ein Treffen mit einem »Singvogel« – mit einem Mann, der bereit war, ihm für ein paar Shilling Auskunft über die kriminellen Tätigkeiten seiner Kumpane zu geben. Hale rechnete heute Abend nicht mit Informationen; der Zweck dieses Treffens bestand nur darin, dem Singvogel das Geld auszuhändigen, das er in der letzten Zeit verdient hatte. Das würde nur einen Augenblick lang dauern. Aber die Uhrzeit war ohnehin so spät gewählt, nach der Sperrstunde der Pubs, dass höchstwahrscheinlich niemand sie sehen würde, und der Ort des Rendezvous lag so abseits, dass es sicher war.
    Sergeant Hale wusste, dass er zehn Minuten zu früh dran war, als er schweren Schrittes, aber auf seinen Gummisohlen dennoch lautlos, die Simon Street entlangging. Es war eine seiner bedauerlichen Schwächen, deren er sich schon seit Kindertagen bewusst war, dass er zu jedem Treffen immer zehn Minuten zu früh dran war. An der Abzweigung zum Trampelpfad an den Eisenbahnschienen, hinter den Häusern mit den ungeraden Hausnummern im Harrison Way, blieb er einen Augenblick lang stehen. Wenn er einen Umweg machte, diesem Trampelpfad bis ans andere Ende folgte und so durch die Trecastle Road zu dem Treffen ging, würde er mindestens fünf Minuten zu spät kommen, oder sogar noch mehr. Eine Aussicht, die ihm nicht wirklich behagte,und sein erster Impuls war, den Gedanken zu verwerfen. Schließlich war Constable Clough, der dieses Revier zurzeit hatte, zuverlässig und daher sicher auch auf dem Trampelpfad ordnungsgemäß Patrouille gegangen.
    Sergeant Hale wollte schon die Simon Street entlanggehen, als er sich mit dem nächsten Gedanken daran erinnerte, wie diese Frau – wie hieß sie noch? Ach ja, Mrs Clair – mit ihm über ihren Schwiegersohn gesprochen hatte, der in einem der Häuser wohnte, deren Rückseite auf diesen Trampelpfad hinausging – in der Nr. 77, wo die junge Frau sich mit Gas umgebracht hatte. Hatte sie nicht erzählt, dass er nicht ganz richtig sei im Kopf? Das war es, was den Ausschlag gab. Der Sergeant beschloss, dass er genauso gut auch den Trampelpfad entlanggehen könnte, nur um zu sehen, ob dort irgendetwas seiner Aufmerksamkeit bedurfte.
    In Nr. 77 brannte Licht im Wohnzimmer nach hinten hinaus, das hell durch die Gardine der Verandatür fiel. Das war alles, als der Sergeant an der Gartenpforte ankam. Er wollte schon weitergehen, da hörte er, wie eine Tür – es klang wie die Tür von der Küche in die Waschküche – auf- und wieder zuging; und kurz darauf wurde hinten im Haus noch ein Licht angeschaltet, das nicht direkt in den Garten schien, sondern seitlich auf das Haus nebenan. Offenbar war soeben jemand nach Hause gekommen und hatte das Haus durch die Seitentür betreten. Der Sergeant wartete untätig bei der Hecke ab. Dieses Anzeichen von Aktivität im Haus war gerade auffällig genug in Verbindung mit dem, was Mrs Clair ihm erzählt hatte, dass er noch ein, zwei Augenblicke länger wartete, fast gegen seinen Willen.
    Dann hörte er deutlich die Stimme eines Mannes, die in Wut oder Überraschung erhoben wurde, und dann verstummte diese Stimme plötzlich. Sogar das war alles vergleichsweiseunauffällig – aber dennoch eben genug, um den Sergeant daran zu hindern, seinen Weg fortzusetzen. Das Licht im Wohnzimmer erlosch. Vermutlich gingen sie jetzt zu Bett – aber nein, da wurde vorsichtig die Verandatür geöffnet. Der Sergeant hörte das unverkennbare leise, etwas gedämpfte Geräusch. Das war schon

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